Samsung, vor wenigen Jahren noch unbestrittener Dominator bei den Smartphone-Marktanteilen, weht gerade ein kühler Wind entgegen: Der Konzern aus Südkorea erwartet fürs aktuelle Quartal (Juli-Sept.) einen starken Umsatzrückgang. Gerade gab Samsung in seinem Ergebnisausblick für das dritte Quartal 2019 bekannt, der Gewinn aus seinen Kerngeschäften werde im Jahresvergleich um 56 Prozent auf 7,7 Billionen Won (etwa 5,9 Mrd. EUR / 6,4 Mrd. CHF) sinken. Beim Umsatz rechnet samsung_3″>Samsung mit einem Rückgang um 5,3 Prozent auf 62 Billionen Won.
Als Gründe für die im Jahresvergleich schwächeren Zahlen führte Samsung einen schwächelnden Chip-Markt an, verbunden mit sinkenden Preisen für die Bauteile. Diese Baisse betrifft allerdings nicht nur die Koreaner, sondern auch andere Anbieter. Für das nächste Quartal würde allerdings eine Erholung erwartet, so das koreanische Konglomerat. Der Trend zeige nun wieder aufwärts, wird Samsung auf «CNET» zitiert.
Samsung-Smartphones: Geschüttelt und gefaltet
Ein Auf und Ab herrscht momentan auch an Samsungs Smartphone-Front: Die aktuellen Zugpferde hier sind die Samsung Galaxy S10-Reihe sowie das Galaxy Note 10, das «Techgarage» getestet und für gut befunden hat. Solide Hardware – aber nichts grundlegend Neues und Bahnbrechendes.
A propos brechen: In immer mehr Ländern kommt nun endlich auch das experimentelle Samsung Falt-Phone «Galaxy Fold» auf den Markt. Nach anfänglichen Hardware-Schwierigkeiten, die zu einer Verschiebung des Launch-Datums führten, scheinen die Probleme mit dem faltbaren Screen nun gelöst. Am 18. Oktober kommt das Foldable auch in die Schweiz.
Galaxy Fold: Nach 120’000 Mal falten war Schluss
Die Hardware-Profis von «iFixit» haben das überarbeitete Samsung Galaxy Fold einem erneuten Test unterzogen und fanden die Version «2.0» zwar etwas verstärkt vor – aber noch immer sehr schwierig zu reparieren, sollte ein Defekt vorliegen. Einen Defekt im Bildschirm dürfen Nutzer denn etwa nach drei Jahren erwarten, wie «CNET» in einem Härtetest erfahren haben will. Im CNET-Test überlebte das Galaxy Fold knapp 120’000 Faltvorgänge – und nicht 200’000 Mal falten, wie Samsung projiziert hatte. Diese Erfahrungswerte würden einem «Real Life»-Einsatz von drei, respektive fünf Jahren entsprechen – andersweitige Beschädigungen ausgenommen. Wie Genosse Dyatlov feststellen würde: «Not great, not terrible».
Konkurrenz aus Asien: Kann Samsung seine treuen Kunden halten?
Gleichzeitig erreicht uns aber auch die Meldung, dass Samsung seine Fabriken in China schliesst und für seine Smartphone-Produktion in neue Gefilde aufbricht. Dies sei die Konsequenz einer generellen konjunkturellen Abkühlung, aber möglicherweise auch dem Umstand geschuldet, dass Samsung im Reich der Mitte mit seinen Smartphones nur auf einen Marktanteil von einem Prozent (1%) kommt – so stark sind im Riesen-Markt die Chinesische Konkurrenz und apple.
Der weltweite Marktanteil von Samsung bei Smartphones hat sich mit über 22% im 2. Quartal zwar etwas erholt: Möglich, dass Samsung hier noch vom Huawei-Bann durch die Vereinigten Staaten profitiert.
Samsung wird über die nächsten Monate besonders auch im Schweizer Markt beweisen müssen, dass die einst rasch wachsende Fangemeinde dem Konzern auch nach wiederholten Patzern wie dem PR-Desaster ums Galaxy Note 7 oder jüngst mit dem Galaxy Fold-Debakel noch treu bleibt. Denn auf ihren Smartphone-Lorbeeren ausruhen sollten sich die Koreaner nicht: Beim Rennen um den Smartphone-Thron sind die Verfolger dicht auf den Fersen.
Der Verfolger Nummer eins heisst Huawei – die Chinesen haben gerade ihr (vermutlich brillantes) Mate 30 Pro vorgestellt und müssen jetzt noch die Google-Klippe umschiffen. In China ist die Mate 30-Serie bereits zum Kassenschlager avanciert. Daneben lauert aber auch Oppo mit einem Vorstoss auf 5G-Technologie und Modellen wie dem Oppo Reno 5G. Und auch ein weiterer, noch schlummernder Gigant aus China wetzt bereits die Säbel: Xiaomi plant für Mitte Oktober die Eröffnung eines Flagship Stores in Zürich. Viel Bewegung an der Smartphone-Front also – und so starten wir in einen heissen Handy-Herbst.