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Biegt Samsung falsch? Galaxy Fold zeigt deutliche Falte im Screen

Samsung-Galaxy-Fold-IFA-2019

Das Jahr 2019 bringt wortwörtlich Bewegung in den Smartphone-Markt: Faltbare Smartphones scheinen momentan das ganz grosse Ding zu sein. Verantwortlich dafür sind in erster Linie die Hersteller Samsung und Huawei, die beide bereits ein entsprechendes Modell angekündigt haben – Samsung das «Galaxy Fold» und Huawei sein «Mate X».

Und während wir bei Techgarage bereits etwas «Hands-On»-Zeit mit dem Huawei Mate X verbringen durften, scheint Samsung seinen Galaxy Fold-Prototypen deutlich weniger freizügig zu zeigen. Nun ist aber auf YouTube über den Vlog «phoneoftime» ein kurzes Hands-On-Video aufgetaucht, bei dem der Klapp-Mechanismus des Samsung-Smartphones zu sehen ist.

Die Schwierigkeit des richtigen Biegens

Im Video wird klar ersichtlich, dass das Falt-Phone in der Mitte des Bildschirms eine deutlich erkennbare Falte aufweist. Das verwundert eigentlich nicht weiter, denn durch das technische Design des Geräts, bei dem der Bildschirm nach innen geklappt wird, entsteht beim Falten ein sehr enger Biegeradius. Das bedeutet, dass der Bildschirm dabei stärker strapaziert wird als bei einem Design wie dem Mate X, wo der Bildschirm die Aussenseite des Geräts einnimmt und somit über einen weiteren Radius gerollt wird.

Skizze Smartphone Falten Radius Screen
Die Herausforderung der Beugung: Bei einem Falt-Design nach innen ist der Biegeradius um einiges kleiner, was mehr Belastung für den Screen bedeutet.

Natürlich ist es jetzt noch zu früh, um Schlüsse über die Praxistauglichkeit der unterschiedlichen Designs zu ziehen. Festzuhalten ist aber, dass zumindest aus rein physikalischer Sicht ein engerer Biegeradius eine grössere Herausforderung für das Material darstellt.

Falt-Design: Samsung ist sich selbst noch nicht sicher

Ob Samsung mit dem Design des Galaxy Fold aufs richtige Pferd gesetzt hat, darüber scheint man sich sogar beim koreanischen Konzern noch nicht ganz sicher zu sein. Deshalb soll Samsung laut einem Insider-Bericht noch an weiteren Designs tüfteln.

Klar sind hingegen die Ansagen der Manager der zwei Konkurrenten: Auf der einen Seite Huawei, wo CEO Richard Yu behauptet, sein Unternehmen hätte das nach innen klappbare Design ebenfalls getestet, sich dann aber letztendlich dagegen entschieden. Auf der anderen Seite zitiert «gsmarena» den Entwicklungsschef von Samsung mit der Aussage, mit ihrer Variante sei der Bildschirm besser vor Schlägen und Kratzern geschützt.

Denkbar, dass im Rennen um das alltagstauglichste Klapp-Design noch nicht das letzte Wort gesprochen ist.

Techgarage-Meinung: Huawei zeigt mehr Mut als Samsung

Huawei zeigt momentan mit seinem Mate X auf jeden Fall deutlich mehr Selbstbewusstsein als Samsung mit seinem Galaxy Fold. Dass uns das Unternehmen aus China sein Vorserien-Modell des Mate X bereits zum ausprobieren in die Hände gelegt hat, spricht Bände: Huawei scheint überzeugt zu sein, mit seinem Entwurf eines faltbaren Smartphones richtig zu liegen. Und wie uns Europa-Chef Walter Ji im Interview erklärt hatte, ist die Firma auch zuversichtlich, dass das Gerät den täglichen Strapazen gewachsen ist.
Samsung hingegen hüllt sich momentan noch in einen Mantel des Schweigens, was die Langzeit-Belastbarkeit seines Galaxy Fold angeht. Unbestritten ist, dass die Koreaner aber ihr Quality Management nach dem Galaxy Note 7-Vorfall nochmal stark aufgerüstet haben. Deshalb können wir uns nicht vorstellen, dass Samsung mit dem Galaxy Fold irgendwelche Experimente eingeht. Und wenn sich zeigen sollte, dass das Design den Langzeit-Test nicht besteht, dürfte die betroffene Zielgruppe nicht so gross sein, denn es wird erwartet, dass zumindest zu Beginn nur eine sehr limitierte Anzahl an Galaxy-Fold-Geräten zur Auslieferung bereitsteht.

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Pascal Landolt

Pascal lebt für Technologie und schreibt leidenschaftlich gerne – und als Mitgründer und Redaktor von Techgarage kann er diese beiden Passionen miteinander verbinden. Er wohnt in Zürich, aber eigentlich nennt er die ganze Welt sein Zuhause. Pascal war beruflich redaktionell und in der PR für einen globalen Technologiekonzern tätig, bevor er sich selbständig gemacht hat.

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