Es scheint, als wäre 2019 noch nicht das grosse Jahr der faltbaren Smartphones – jedenfalls nicht für Samsung und Huawei. Die zwei grössten Hersteller von Smartphones haben sich im Wettkampf darum gestritten, wer nun als erstes ein faltbares Gerät auf den Markt bringt. Nachdem Samsung nach einer Pannenserie nun fast bereit für eine Massenproduktion scheint, hapert es beim chinesischen Hersteller Huawei noch etwas. Huawei hat den Verkauf des Mate X, der eigentlich im Juni/Juli hätte anlaufen sollen, mittlerweile auf den September verschoben.
Drei Jahre Entwicklung und nun doch Mängel?
Wir erinnern uns bei Techgarage vier Monate zurück, als Walter Ji, Präsident der Consumer Business Group bei uns in Zürich zu Besuch war, um mit uns über die Zukunft von Huawei und über das Mate X zu sprechen.
Auf die Frage hin, wie oft sich das Mate X denn falten liess, bis das Display erste Defekte aufweisen würde, bekamen wir damals folgende Antwort: An unserem «Falcon Wing»-Klappmechanismus haben unsere Ingenieure drei Jahre gearbeitet. Auf dieses Resultat sind wir nicht von heute auf morgen gekommen. Das Mate X ist aber ein Konsumentenprodukt, kein Prototyp. Wir wissen deshalb bereits, dass es den Belastungen im Alltag gewachsen ist – das haben wir auch ausgiebig getestet. Sonst würden wir es nicht lancieren.
Damals gab sich Walter Ji sehr zuversichtlich – und auch das Testgerät, das wir damals rund 30 Minuten einem ersten «Hands-On» unterziehen durften, machte einen sehr guten Eindruck. Für uns wäre es spannend zu erfahren, wo genau das Problem liegt.
Das sagt Huawei zum Stand der Dinge beim Mate X
Auf eine entsprechende Anfrage bei Huawei haben wir folgende Antwort erhalten: «We are excited to launch the Mate X when we believe the time is right. We’re in final testing now because we want to make sure we can guarantee the best experience for everyone who buys our first foldable phone.»
Zu Deutsch: «Wir freuen uns darauf, das Mate X zu verkaufen sobald wir glauben, dass die Zeit dafür reif ist. Wir befinden uns jetzt in der Endkontrolle, weil wir sicherstellen wollen, dass wir das beste Erlebnis für jeden garantieren können, der unser erstes faltbares Telefon kauft.»
Gemäss dieser Antwort von Huawei scheint die Zuversicht für das Mate X etwas verflogen zu sein. Hoffentlich handelt es sich dabei nur um Kleinigkeiten, nach deren weiteren Tests und Verbesserungen das Gerät dann marktfähig wäre. Wir freuen uns auf einen ausführlichen Test des Mate X, sobald denn «die Zeit dafür reif ist». Und mit einem Auge linsen wir bereits auf eine darauf folgende «Version 2.0», bei der diese Details dann hoffentlich schon von Anfang ausgereifter sind.