«Vor zwei Jahren hatten 5G-fähige Geräte noch die Grösse eines Kühlschranks, ein Jahr später dann die eines Getränkeharasses» – Klaus Liechti lächelt zufrieden und wiegt das Oppo Reno 5G in seiner Hand. Liechti ist Ingenieur bei Swisscom und mitverantwortlich für den Ausbau des schnellen Datennetzes in der Schweiz. Seine Freude, mit dem Oppo Reno nun eines der ersten 5G-fähigen Smartphones in der Hand zu halten, ist ihm anzusehen.
Am 10. April hat Swisscom gemeinsam mit einigen Partnerunternehmen wie Ericsson an einem grossen Medienevent in Zürich den Launch des 5G-Netzes angekündigt. Die Ziele sind hochgesteckt: Bis Ende 2019 soll in der Schweiz 90 % der Bevölkerung durch den neuen Netzstandard abgedeckt sein
Oppo macht mit dem Reno 5G den Anfang
Und zum ersten Mal wurden in der Schweiz auch offiziell die Geräte vorgestellt, die vom neuen, superschnellen Netz profitieren sollen. Allen voran ein bislang in der Schweiz noch wenig bekannter Smartphone-Brand: Oppo, dessen Reno 5G bereits im Mai auf den hiesigen Märkten erscheinen soll und damit den Anfang einer neuen Generation von Mobilgeräten markiert.
«Techgarage» hat sich das brandneue Gerät am Medienevent unter den Nagel gerissen und ausgiebig ausprobiert. Und zwar nicht eines der am Stand festgebundenen Demo-Modelle, die allen anderen Medien vorlagen, sondern dank etwas feilschen auf Chinesisch und eines sehr kooperativen PR-Teams von Oppo gar ein exklusives, ungebundenes Vorserien-Modell.
Ein erster Blick auf das erste 5G-Phone der Schweiz
Das Oppo Reno 5G verfügt schon über einen gewissen «Wow-Faktor»: Als ich das Gerät mit dem grossen 6,6-Zoll-OLED-Bildschirm in die Hand nehme, freue ich mich erstmal über das Fehlen einer «Notch», denn das Modell kommt gänzlich ohne Einkerbung im Display aus.
Ebenfalls sind die Ränder auf allen Seiten des Screens sehr schmal gehalten, wodurch Inhalte auf dem Bildschirm extrem gut zur Geltung kommen. Dies erlaubt dem Gerät ein «Screen-to-Body»-Verhältnis von hohen 93%. Der OLED-Screen löst dabei mit 2340 x 1080 Pixeln auf und hat ein Seitenverhältnis von 19,5 : 9.

Technische Daten eines aktuellen Flaggschiffs
Oppo mag erst gerade in der Schweiz ankommen, doch das Reno 5G spielt technisch schon in einer hohen Liga mit: So gefällt beispielsweise der Fingerabdruckscanner, der hier unter dem Display verbaut ist. Ausgestattet ist das Gerät mit 256 Gigabyte (GB) Speicher und 8 GB RAM, entsprechend flüssig öffnen und schliessen sich auch die getesteten Apps.
Verbaut ist ein Akku mit 4’065 mAh Kapazität – hier sind wir gespannt, wie sich eine 5G-Verbindung auf die Nutzungszeit auswirkt. Aufgeladen wird das Reno 5G über einen USB-C-Anschluss, worüber auch die Kopfhörer angeschlossen werden.
Zudem fällt auf, dass das Gerät sehr sauber verarbeitet ist. Nicht nur wirken die verwendeten Materialien hochwertig, auch die Nähte sind sauber und nichts knirscht oder knarzt.
Kamera-Setup verspricht viel
Spannend ist auch das Kamera-Setup beim Reno 5G: Die Selfie-Kamera ist nämlich gut im Gehäuse versteckt und wird erst bei Betätigen des Selfie-Modus ausgefahren – und zwar in Form eines Keils. Bei Nichtgebrauch oder einem drohenden Sturz des Handys, fährt sich dieses Selfie-Modul automatisch wieder ein.
Auf der Rückseite protzt Oppo mit einem 48-Megapixel (MP)-Sensor und 10x-Zoom, den Leser unseres Blogs bereits von der MWC-Enthüllung im Februar kennen. Wir können’s kaum erwarten, diese Kamera entsprechend mit der Super-Zoom-Kamera aus dem Huawei P30 Pro zu vergleichen.
Warum eigentlich Oppo?
Der Smartphone-Hersteller aus China ist zwar weltweit die Nummer fünf und besitzt in seinem Heimatland einen Marktanteil von rund 20 Prozent, doch hierzulande war der Smartphone-Brand bislang noch eher unbekannt. Das könnte sich durchaus dieses Jahr schon ändern, denn Oppo trat am 5G-Medienevent als prominenter Smartphone-Partner von Swisscom auf. Oppo-Direktor Henry Tang durfte denn auch auf der Bühne sein brandneues Oppo Reno 5G exklusiv enthüllen.
Auf die Nachfrage von Techgarage, warum Oppo nun so prominent platziert wird, erklärt Tang, man habe schon früh das Gespräch mit Swisscom gesucht und gemeinsam an der Implementation der Technologie gearbeitet. Ähnlich tönt es von Swisscom-Seite, wo Klaus Liechti bestätigt, Oppo habe sich schon früh an den 5G-Diskussionen beteiligt. Die Firma aus China habe in der Vorbereitung auf den 5G-Launch viel Effort gezeigt und Know-How einfliessen lassen.
Hier ist die Schweiz China voraus
Zeitgleich wurde das neue Oppo-Smartphone übrigens auch an einem Event in Shanghai angekündigt, doch nur das in Zürich präsentierte Modell verfügt über einen 5G-Chip von Qualcomm, während die Variante für den chinesischen Markt bloss 4G-fähig ist. Grund dafür ist, dass der 5G-Netzausbau in der Schweiz schon weiter fortgeschritten ist und das Gerät, sobald es im Mai erscheint, auch bereits auf das 5G-Netz von Swisscom zugreifen soll. In China wird die flächendeckende Ausbreitung des neuen Netzstandards längere Zeit in Anspruch nehmen.
Fazit
Wenn das Oppo Reno 5G den Einstand des Brands im Swisscom-Angebot markiert, dann legt der Newcomer aus China mit seinem ersten Gerät bereits mit einem hohen Standard vor. Ab Mai soll das Oppo über Swisscom zu einem Preis von 999.- Franken erhältlich sein. Die 5G-Geräte der anderen Hersteller wie LG, Samsung und Huawei mit seinem faltbaren Mate X folgen in den darauf folgenden Wochen und Monaten.