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Das Oppo Reno 10x im Test: 5G und Kamerapower mal zehn

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OPPO ist zwar schon länger keine unbekannte Marke mehr, der Handyhersteller aus Südchina startet aber erst seit einigen Monaten in Europa und den USA richtig im Smartphone-Markt durch.

Denn spätestens seit seiner Präsentation am Mobile World Congress 2019 hat OPPO die Aufmerksamkeit der Branche auf sich. Mit der Ankündigung eines Smartphones mit einer 10-fach Zoomkamera und 5G tritt die aufstrebende Marke nun als direkte Konkurrenz zu Huawei an.

Nun wurden das OPPO Reno 10x Zoom und sein kleinerer Bruder OPPO Reno am 24. April in Zürich in einem «Global Launch» enthüllt. Ebenfalls vorgestellt wurde – momentan noch exklusiv für die Schweiz – das OPPO Reno 5G, das im Grunde genommen ein Reno 10x Zoom mit zusätzlicher 5G-Kompatibilität ist. Wir beziehen uns deshalb bei diesem Test vor allem auf die Unterschiede zwischen Reno und Reno 10x.

«Techgarage» konnte die neuen Devices bereits im Vorfeld ausführlich testen. Hier ist alles, was du über die neuen Smartphones wissen musst:

Design: Frisch und edel

Das OPPO Reno kommt in einem frischen und edlen Design daher. Besonders der grüne Farbverlauf des Gehäuses erweist sich dabei als Blickfang.

Die Rückseite beider Modelle besteht aus Corning Gorilla Glass 5.0, was  bedeutet, dass das OPPO Reno zwar robust gebaut ist. Doch wundert es uns, warum dann kein drahtloses Laden unterstützt wird.

OPPO-Reno-10x-5G-and-OPPO-Reno-Normal

Die rückseitige Kamera wurde so verbaut, dass sie nicht wie beim iPhone oder Huawei heraussticht, sondern flach im Gehäuse untergebracht ist. Cleveres Detail: Um den Fingern einen Anhaltspunkt zu bieten, wo die Kameralinse ist, hat OPPO einen kleinen «Knubbel» eingebaut. Dies soll verhindern, dass man mit den Fingern über die Linse fährt und sie so verschmiert, zugleich schützt dieser Punkt auch das Glas der Linse, wenn das Smartphone auf einer Oberfläche liegt.

Die Vorderseite wirkt mächtig: Das Reno 10x kommt mit einem 6,6 Zoll Full HD+ OLED Bildschirm daher, während das Display beim kleinen Bruder 6,4 Zoll gross ist. Erfreulich ist das Fehlen einer «Notch» – also einer unschönen Einkerbung am oberen Bildschirmrand, wie man sie von Konkurrenzmodellen kennt. Um trotzdem eine Selfie-Kamera anbieten zu können, greift OPPO auf einen witzigen Trick zurück, doch dazu später mehr.

Hardware und Ausstattung des OPPO Reno

Um dem OPPO Reno genügend Power zu liefern, wurden in der 10x Version ein Snapdragon 855-Prozessor und 8GB RAM verbaut. Das kleinere Model ohne 10-fach Zoom weist hingegen einen etwas abgespeckten Snapdragon 710 auf und dazu wahlweise 6 oder 8GB RAM. Das 10x weist einen Akku mit 4,065 mAh Kapazität auf, während es beim kleinen Modell 3,765 mAh sind. Kunden haben zudem bei beiden Modellen die Wahl zwischen 128 oder 256 Gigabyte Speicher.

OPPO-Reno-10x-5G-Front

Beide Geräte laufen im ersten Testbetrieb flüssig und schnell, jedoch haben wir das Gefühl, dass der Akku nur knapp einen Tag durchhalten wird. Um den Akku jedoch schnell wieder aufzuladen, hat OPPO übrigens VOOC 3.0 eingebaut – Eine Schnellladefunktion, die das Gerät rund 23% schneller als seine Vorgänger aufladen soll.
Um das Smartphone zu entsperren, wurde ein Fingerabdruckscanner unter dem Display eingebaut, welcher bei unseren Tests den Finger sehr schnell erkannt hat und das Reno anstandslos entsperrte.

Zudem bietet das OPPO Reno auch eine Gesichtserkennung an. Unserer Erfahrung nach ist der Fingerscan aber die schnellere Variante. OPPO verzichtet beim 10x Model auf einen Klinkensteckplatz und bietet somit Sound nur noch über die internen Lautsprecher, Bluetooth oder USB-C an.

Das 10x-Modell besitzt einen Dual-SIM wie auch einen SD-Karten-Slot, während beim kleineren Reno der Speicher nicht mit einer SD-Karte erweitert werden kann.

Die hierzulande verkaufte Version des OPPO Reno wird den neuen Mobilfunkstandard 5G unterstützen und wird somit das erste 5G-fähige Smartphone auf dem Schweizer Markt sein.

Kamera: Was taugt der 10x-Zoom?

OPPO hat bei seiner Keynote am Mobile World Congress schon grosses für seine Kamera angekündigt. Ein erster Blick darauf erinnert stark an das Huawei P30 Pro, denn das rechteckige Modul für den 10-fach-Zoom findet man bei beiden Geräten.

Oppo-Reno-5G-Techgarage-vs-Huawei

Das 10x Modell bietet neben 0.6x, 1x, und 5-fachem optischem Zoom auch eine 10-fach «Hybrid Zoom»-Option an. Wer möchte, kann sogar digital bis auf 20x Zoomen, wobei die Qualität dabei doch massiv abnimmt. Beim normalen OPPO Reno bekommt man einen 0.6, 1 und 2-fach optischen Zoom. Der digitale Zoom lässt sich bis auf 10x verwenden.

Die grosse Neuerung, die wir in ähnlicher Funktion schon bei der A-Serie von Samsung gesehen haben, ist die «versteckte» Selfie Funktion. Während beim A80 die Hauptkamera durch eine Drehung zur Selfie-Kamera wird, wird die Kamera beim OPPO Reno wie eine Pizzascheibe oben aus dem Smartphone Gehäuse ausgefahren und bietet so neben der Selfie-Kamera und der Gesichtserkennung auch eine Blitz-LED für beide Seiten an.

Beim Test beeindruckt das OPPO Reno 10x durch ein klares Bild und eine gute Farbwiedergabe. Während es bei Gegenlicht trotz HDR und KI-Fotounterstützung Probleme hat, überzeugt es beim 10-fach Zoom durch eine bessere Bildstabilisierung im Vergleich zum Huawei P30 Pro. Besonderen Wert legt OPPO auch auf die Nachtbild-Fähigkeiten: Durch ein Zusammenspiel von cleverer Software und dem Kombinieren mehrerer gleichzeitig aufgenommener Bilder sollen auch Aufnahmen in Dunkelheit gelingen. Hier werden wir noch einen ausführlichen Vergleich nachreichen.

Das OPPO Reno 10x verfügt über ein 8-Megapixel (MP) Weitwinkelobjektiv mit einem Sichtfeld von 120 Grad und ein 13MP Periskop-Teleobjektiv. Eine optische Bildstabilisierung (OIS) ist in der 10x-Edition für das 13-MP Periskop-Teleobjektiv wie auch bei der 48MP Haupt-Kamera verfügbar, das kleine Reno besitzt hingegen keine OIS.

Betriebssystem: ColorOS läuft flüssig

Das OPPO Reno 10x kommt mit dem auf Android 9 basierenden «ColorOS» daher, welches sich momentan in der Version 6 befindet. Für uns ist es die erste Erfahrung mit dem OPPO-eigenen Overlay. Und im ersten Moment sind wir davon positiv überrascht, da das System sehr flüssig läuft, obwohl es zusätzlich über die Android-Oberfläche gestülpt wird. Das Design von ColorOS erinnert allerdings stark an iOS – besonders dann, wenn man durch die Einstellungen scrollt.

Preis und Verfügbarkeit des OPPO Reno 5G

  • Das OPPO Reno wird ab dem 10 Mai in Ocean Green und Jet Black zu einem Preis von 499.- Euro verfügbar sein.
  • Das OPPO Reno 10x Zoom wird ab Anfang Juli zu einem Preis von 799.- Euro verfügbar sein.
  • In der Schweiz wird das OPPO Reno 5G ab Ende Mai verfügbar sein, für einen Preis von 899.- Euro respektive 999.- Schweizer Franken.
OPPO-Reno-10x-5G-Backside-Full

Fazit: Early Adopter von 5G dürfen zugreifen

Das OPPO Reno ist mehr als nur ein Einsteiger-Smartphone. Es kommt in einem sauberen Design daher und das Display wirkt extrem grosszügig, da keine «Notch» vom Bildinhalt ablenkt.
Das Gerät liegt gut in der Hand, obwohl wir das Gefühl haben, dass es durch die ausfahrbare «Haifischflossen»-Kamera nicht richtig ausbalanciert ist.

Die Hauptkamera macht saubere Bilder, jedoch hat es beim 10x Zoom oder bei Gegenlicht noch etwas seine Probleme, dies könnte aber durch nachgereichte Software-Updates noch verbessert werden. Die Bildstabilisierung, die man bei der 10x Version vorfindet, sorgt auch im 10-fach oder 20-fach Zoom für ein ruhiges Sucherverhalten.

Für einen Preis von 999 Schweizer Franken (grösste Version) bekommen besonders «Early Adopter» ein attraktives Gerät, mit dem sich die Vorzüge des schnellen 5G-Netzes in der Schweiz schon früh ausprobieren lassen. Wem es mit dem Umstieg auf 5G also nicht schnell genug gehen kann, sollte hier zugreifen. Aber das OPPO Reno 5G ist nicht nur eines der ersten 5G-Smartphones und deshalb besonders attraktiv, es vermag dank seines schlicht-eleganten Designs auch als Gerät für den Alltag zu überzeugen.

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Kevin Kyburz

Kevin Kyburz ist seit einem Jahrzehnt als Blogger unterwegs und darf seine Meinung zu aktuellen Tech-Themen auch mal im Radio oder in Tageszeitungen unterbringen. Als ehemaliger Kolumnist für eine grosse Pendlerzeitung hat er ein Gespür für technische Fragen von Lesern entwickelt und versucht diese so gut wie möglich zu klären. Wenn er nicht gerade mit Technik beschäftigt ist, widmet er sich der Natur und der Fotografie.

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