Auch wenn Huawei es derzeit wegen des Handelskriegs zwischen der USA und China nicht leicht hat: Der chinesische Konzern lässt sich trotzdem nicht ausbremsen. Am Freitag hat Richard Yu zur IFA in Berlin in einer Präsentation den neuen «Kirin 990»-Prozessor offiziell vorgestellt. Der Kirin 990 wird offenbar bereits im Mate 30 und Mate 30 Pro verbaut werden, das Huawei am 19. September in München vorstellen wird. Neben dem Kirin 990 kündigte Richard Yu auch zwei neue Farben für das im Frühling lancierte Huawei P30 Pro an. Ebenfalls mit im IFA-Gepäck hatte Yu die drahtlosen Kopfhörer «Huawei FreeBuds 3», die sich vor allem durch die «Active Noise Cancellation»-Funktion von der Konkurrenz von Apple, Sony und Samsung unterscheiden.
Kirin 990 mit 5G Modem
Der von Huaweis Tochterfirma «HiSilicon» entwickelte Kirin 990-Prozessor besitzt acht Kerne, welche nach dem Gross/Mittel/Klein-Prinzip angeordnet sind. Zwei Hochleistungskerne auf Basis des Cortex A76 mit 2,86 GHz, zwei weitere A76-Kerne mit 2,36 GHz und vier A55-Kerne mit 1,55 GHz wurden verbaut. Dem Kirin 990 steht eine Mali-GPU mit 16 Kernen zur Seite. Wie Richard Yu zeigt, soll der Kirin 990 mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 2,3 GBit/s im Download und 1,25 GBit/s im Upload locker klarkommen und damit auch für 5G-Anwendungen bereit sein:
«Der Kirin 990 (5G) ist der weltweit erste 5G SoC, der es Endanwendern ermöglicht, im ersten Jahr der 5G-Kommerzialisierung einen Schritt voraus zu sein», so Richard Yu.
und weiter:
«Um den Anforderungen der Benutzer an ein verbessertes 5G-Erlebnis in der 5G-Ära gerecht zu werden, wurde der Kirin 990 (5G) in Bezug auf Leistung und Energieeffizienz, KI-Computing und ISP vollständig aufgerüstet und erweitert das Handy-Erlebnis auf ein neues Niveau.»
Klar – das ist alles Marketing-Sprache, allerdings wissen wir bereits, wo der neue Prozessor sich das erste Mal bewähren soll, denn der Kirin 990 wird im neuen Huawei_mate»>Huawei Mate 30 und Mate 30 Pro verbaut sein. Noch ist nicht hundertprozentig klar, ob nur noch der Kirin 990 5G verbaut wird, oder ob es wieder eine 4G- wie auch eine 5G-Variante geben wird.
Huawei FreeBuds 3 mit Active Noise Cancellation
Neben der Präsentation des Kirin 990 Chip, hat itemid=»/entity/huawei_3″>Huawei überraschend neue FreeBuds angekündigt. Diese sollen die ersten Kopfhörer von Huawei sein, die endlich auch den Weg in die Schweiz finden. Vom Design her sind die FreeBuds 3 sehr den AirPods von apple«>Apple nachgeahmt, erscheinen aber neben Weiss auch in Schwarz. In den FreeBuds 3 ist erstmals Huaweis Kirin A1 Chip verbaut, welcher neben einer besseren Latenz auch für verbesserte Performance im Vergleich zu Sony_2»>Sony, Samsung und Apple bieten soll. Für ungestörten Musikgenuss hat Huawei die «Active Noise Cancellation»-Technologie verbaut, womit Umgebungsgeräusche komplett herausgefiltert werden sollen.
Eine weitere Neuerung ist das patentierte Anti-Wind Design. Durch dieses spezielle Design soll es gemäss Huawei beim Telefonieren weniger von Wind verursachte Störungen geben. Huawei hat in einer Demo den Vergleich zwischen den AirPods 2 und den FreeBuds 3 gemacht und einen Fahrradfahrer beim Fahren mit Tempo von 20 km/h telefonieren lassen. Durch den Fahrtwind war das Gespräch bei den AirPods 2 fast gänzlich unverständlich, während die Sprachqualität bei den FreeBuds 3 unter diesen Umständen merklich besser war. Ob diese Funktion auch im Alltag wirklich klappt, wird sich bei einem Test zeigen müssen.
Die FreeBuds 3 sind am November in der Schweiz und Deutschland verfügbar und kosten 200 Euro bzw. CHF 199.
Huawei P30 ab Okotober in Misty Lavender und Misty Blue
Bekanntlich nutzt Huawei die IFA-Präsentation auch immer, um neue Farben oder Materialien seiner «P»–Serie vorzustellen. Ab Oktober sollen das Huawei P30 und P30 Pro in den neuen Farben «Misty Lavender» und «Misty Blue» verfügbar sein. Neben der Farbe hat Huawei auch die Beschaffenheit der Gehäuse-Rückseite etwas angepasst. Während oben bei der Kamera alles glatt und glänzend ist, ist die Rückseite im unteren Teil nun leicht angeraut. Richard Yu erklärte dazu, dass Fingerabdrücke auf dem Gerät somit weniger zur Geltung kämen.