Neues Jahr, neues iPad Pro – wobei sich hier die Frage stellt, was lässt sich eigentlich aktuell noch bei einem Gerät verbessern, welches eh schon zu den besten seiner Kategorie gehört? Wir haben das neue Profi-Tablet der 5. Generation (bzw. 3. Generation beim 11 Zoll) von apple«>Apple einige Wochen getestet und versuchen die gewaltige Power, welche in dem Gerät steckt in folgendem Bericht einzuordnen.
iPad Pro (2021)
9/10
Punkte
Gut
Mini-LED Display
5G und Wi-Fi 6
Center Stage
M1
Schlecht
iPadOS 14
Frontkamera dürfte auf der längeren Seite sein, für bessere Videotelefonie
Display – Schwärzer als die Nacht
Displays, welche Apple verbaut, gehören gemäss «Display Mate» zu den besten. Im iPad Pro von 2018 hat Apple 120 Hz Display verbaut und legt nun im 2020 mit dem «Liquid Retina XDR-Display» nach. Der doch lange Marketingname bedeutet eigentlich nichts anderes, als dass Apple das bestehende Liquid Retina Display noch durch Technologie, welche man bereits im CHF 5000 teuren XDR-Display verwendet, verbessert hat.
So befinden sich neu 10’000 Mini-LED im Bildschirm, welche nicht nur gleichmässig ausleuchten, sondern auch weniger stromfressend sind.
Im Test zeigt sich das Update durch sattere Farben, klarere Strukturen und ein Schwarz welches kein beleuchtetes Schwarz ist, sondern ein sattes Schwarz, wie es sein sollte.
So macht es im Vergleich zum 2020 Modell noch, um einiges mehr Spass Filme auf dem iPad zu schauen oder Bilder zu bearbeiten. Neben einer 100 % Abdeckung des P3 Farbtraumes, unterstützt das iPad auch HDR10, HLG und Dolby Vision.
M1 Chip – Wenn das iPad zum Ferrari wird
Bis anhin gab es bei Apple eine Trennung zwischen Computer und Tablet, was den Prozessor betrifft. Ende letztem Jahr startete Apple die Offensive, seine Macs mit dem neuen M1 auszustatten, welche nicht nur um einiges schneller als Intel Prozessoren waren, sondern auch weniger Strom benötigten. Beim iPad waren schon immer eigene Chips verbaut – zuletzt der A12Z Bionic im iPad Pro 2020, wodurch es schon mehr Leistung hatte als die damaligen MacBooks mit Intel Chips.
Mit dem M1 ist das iPad Pro 2021 auf gleicher Wellenlänge mit jedem neuen M1 Mac, was man ehrlicherweise auch nur merkt, wenn man sehr leistungsintensive Prozesse startet. Bücher lesen, Filme schaue oder auf dem iPad normal arbeiten, gehören da natürlich nicht dazu.

Für Content Creators wird das iPad jedoch zum besten MacBook Air, welches perfekt für Reisen genutzt werden kann. Apps wie LumaFusion ermöglichen es dann auch unterwegs 4K Videos mit 10-Bit Auflösung und Dolby Vision zu schneiden, ohne einen grossen Computer im Koffer haben zu müssen. Mit dem neuen Thunderbolt 4 Anschluss lässt sich ein 6K Display verbinden und über eine externe Festplatte mit bis zu 5 GB/s Content auf das iPad kopieren.
Glaubt man zudem den aktuellen Leaks, soll Apple bald Final Cut Pro und Logic Pro als App fürs iPad präsentieren, welche die geballte Leistung natürlich auch nutzen könnten.
Ich für meinen Teil schaffe es bei meinen Tests nicht, das iPad Pro 2021 zum Stottern zu bringen.
Center Stage – Immer im Blickfeld beim Videocall
Eine der Neuerungen, welche FaceTime bzw. Videokonferenzen auf ein neues Level hebt ist «Center Stage». Apple nutzt dafür seine Ultraweitwinkel Kamera und einen Algorithmus welcher automatisch den Bildausschnitt so manipuliert, als würde die Kamera von einem Kameramann geführt werden. Erstaunlicherweise funktioniert dies so gut, dass bei meinem Test das Gegenüber nicht einen negativen Eindruck hatte.
Center Stage bietet Entwicklern eine API an, wodurch Drittdienste auch die Funktion nutzen können. Zoom hat diese bereits schon integriert.

WiFi 6 und 5G – Schnell, schneller, am schnellsten
Nachdem das iPhone 12 ein Upgrade betreffend Netzwerkkomponenten erhalten hat, wurde dies natürlich auch für das iPad Pro ein willkommenes Must-have. WiFi 6 und 5G sorgen für schnelleres Übertragen von Daten zum Beispiel von einem NAS oder Server auf das iPad. LumaFusion bietet hier eine fast nahtlose Anbindung an.
Dank der 5G eSIM Möglichkeit ist das iPad somit einmal mehr der perfekte Begleiter für Reisen im Ausland um schnell mal den passenden Tarif zu buchen. In der Schweiz lässt sich übrigens bei Digital Republik für CHF 55 pro Monat 5G im eSIM Prepaid Stil buchen.

Ein noch nicht perfektes iPadOS
iPad Display ist super, iPad Internet ist schnell und der M1 Prozessor ist rasend schnell. Leider fehlte es dem iPad nie an guter Hardware und auch nicht an guten Apps, welche damit umgehen können. Das grösste Problem macht sich Apple selber mit seinem iPadOS, welches aus guten Gründen nicht mit macOS verschmolzen wird, jedoch sich aber einige Dinge mehr abschauen sollte.
Um wirklich produktiv arbeiten zu können, fehlt mir unter anderem der «Finder» vom Mac. Er ist einfach zu bedienen, lässt dem Nutzer alle Freiheiten und ist um einiges ausgereifter wie die «Dateien» App vom iPad. Weiter wäre es Wünschenswert, wenn iPadOS Hintergrundprozesse zulassen würde, wie wir es vom Mac kennen. Ein Beispiel wäre das Rendern eines Videos, wie ich es oben mit LumaFusion gemacht habe. Hier muss das Fenster bzw. die App die ganze Zeit im Vordergrund sein, damit der Prozess nicht abbricht.
Sind Probleme wie diese meiner Meinung nach gelöst oder verbessert, steht dem iPad Pro eine noch bessere Zukunft bevor als sie jetzt schon ist.