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Tesla eröffnet in Dietikon ZH den grössten Supercharger der Schweiz

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Mit einem Event, der eher an ein Quartierfest als an die Eröffnung einer Elektroauto-Ladestelle erinnerte, hat Tesla im Industriequartier Silbern in Dietikon ZH seinen neuesten «Supercharger» in der Schweiz in Betrieb genommen. Zur Eröffnung haben sich über 400 Tesla-Fans, Anwohner des Quartiers und Elektroauto-Fahrer aus der ganzen Schweiz eingefunden. Es ist der 18. Supercharger in der Schweiz und mit 24 Ladepunkten auch gleichzeitig der bisher grösste hierzulande.
Noch grössere Supercharger befinden sich in Europa momentan nur, wenn man weit in den Norden reist: Der Supercharger in der Stadt Nebbenes verfügt über 44 Ladestationen, während sich am Supercharger in Rygge 42 Ladestationen befinden. In Badhoeverdorp in Holland steht eine Anlage mit 32 Stationen, während in Grossbritannien ebenfalls zwei Anlagen mit 32 Ladeplätzen geplant sind, wie die «AZ Medien» berichten.
Techgarage Tesla Supercharger Dietikon Eröffnung Frontal Cut

«Tesla-Land» Schweiz baut Ladenetzwerk weiter aus

Damit steuert die Schweiz einen weiteren Supercharger zum momentan weltweit 1’441 Standorte umfassenden Ladenetzwerk bei. Laut des Elektroauto-Herstellers gehört das Ladenetzwerk für Teslas in der Schweiz sowieso schon zu einem der dichtesten in ganz Europa. Neben den momentan 18 Supercharger-Standorten können Tesla-Fahrer auch an rund 260 «Destination Chargers» ihren Akku laden. Und zusätzlich stehen den Elektroautos aus Kalifornien ja auch alle öffentlichen Ladestationen wie auch tausende Steckdosen in Garagen zur Verfügung.
Allgemein scheinen die Dinge für Tesla gerade zu rollen: Im März war das Tesla Model 3 das meistverkaufte Auto in der Schweiz und in anderen europäischen Ländern hat sich das Model 3 immerhin an die Spitze der Elektroauto-Verkäufe katapultiert.

Trotz der 24 Ladeplätze war der neue Supercharger schnell voll belegt: Aus der ganzen Schweiz kamen Teslas zur Eröffnung angefahren.

Supercharger Dietikon bereit fürs Model 3

Eine Besonderheit des neuen Superchargers ist, dass bereits jede Ladesäule mit zwei Kabeln ausgestattet ist: Ein Kabel mit Typ2-Adapter, wie ihn Model S und Model X verwenden. Und parallel dazu noch ein Kabel mit CCS-Stecker (Combined Charging System), mit dem das neue Model 3 noch schneller mit Strom versorgt werden kann.

Bereit für die Zukunft: Mit dem CCS-Stecker (links) lässt sich das Model 3 schnell laden, während für Model S und Model X ein Typ2-Kabel (rechts) zur Verfügung steht.

Zwar kann das Model 3 auch über das bisher geläufige Typ2-Kabel mit Wechselstrom geladen werden, doch nur über den CCS-Standard werden künftig Ladeleistungen von über 150 Kilowatt (kW) möglich sein. Damit kann der Akku des Autos noch schneller geladen werden, was die Wartezeit an der Ladestation verkürzt.

Grosszügige Lounge lädt zum Verweilen ein

Wobei: Vielleicht ist man am Supercharger Dietikon gar nicht so unglücklich über ein paar Lademinuten mehr. Tesla hat nämlich zeitgleich mit den neuen Ladeplätzen auch eine Supercharger-Lounge eröffnet – eine der ersten in Europa. Hier wird das Aufladen zum Spass für die ganze Familie, denn die Lounge wartet mit einem grossen Spielraum mit «Kinder-Ecke» auf, wo Mal-Tafel, Wandtafel und ein Krabbelhaus installiert sind.

Techgarage Tesla Supercharger Dietikon Eröffnung Lounge Cut
In Dietikon steht jetzt parallel zum Supercharger eine der ersten Tesla-Lounges von Europa.

Daneben befindet sich ein Spassbereich für Jugendliche und Erwachsene mit «Töggelichaste», Spielkonsole und sogar ein paar Klimmzugstangen.
Auch ein Wohn- und Esszimmerbereich ist vorhanden: Hier können es sich Fahrer und Mitfahrer auf der Sofa-Lounge gemütlich machen und sich an den Esstischen verpflegen, nachdem sie sich an Kaffee-, Getränke- und Essensautomaten etwas zu essen und trinken geholt haben. Laut Tesla Schweiz wird das Essen jeden Tag frisch geliefert. Und bei schönem Wetter lädt gar ein charmanter Aussenbereich mit Bäumen und Bänken zum Verweilen ein, für die sportlichen Tesla-Nutzer steht auch ein Ping-Pong-Tisch zur Verfügung.
Bereits vor einigen Monaten hatte Tesla im österreichischen Bregenz eine etwas kleinere, aber ähnlich ausgerichtete Lounge gemeinsam mit Partner VKW in Betrieb genommen.

Was meint die Lokalbevölkerung?

Dass in Dietikon nun der grösste Supercharger der Schweiz steht, begrüsst die lokale Bevölkerung übrigens, wie die «Limattaler Zeitung» in Erfahrung gebracht hat. Allgemein scheint Dietikon, das bisher vor allem für seine Industrie bekannt ist, bei Elektromobilität auf das Beschleunigungspedal zu drücken: Nur einen Steinwurf entfernt vom Supercharger steht eine Elektro-Ladestation von «Gofast», die für Elektroautos aller Marken zugänglich ist.
Dietikon sei für Elektroladeplätze prädestiniert, meint denn auch Andrea Kopp, Inhaber eines vor Ort ansässigen Unternehmens: Die Nähe zur Autobahn, die Einkaufsmöglichkeiten und die Infrastruktur würden einfach passen. Zu bedenken ist dabei noch, dass sich bei Elektroautos die Umgebungsbelastung durch Lärm- und Geruchsemissionen ziemlich im Rahmen hält.

Techgarage Tesla Supercharger Dietikon Eröffnung Crowd Cut
Quartierfest-Atmosphäre bei der Eröffnung des grössten Tesla Superchargers der Schweiz in Dietikon ZH.

Tatsächlich schliesst Tesla mit dem neuen Standort eine Lücke: Allgemein sind Möglichkeiten zum Aufladen von Elektroautos entlang der A1 äusserst gefragt. Die Schweiz ist nämlich auch ein Transit-Land – und oft machen Reisende aus anderen europäischen Ländern gerne einen Zwischenstopp in der Schweiz. Besonders im Sommer sind «Road Trips» mit Teslas vom Norden in den Süden populär. Und zu guter Letzt ist Zürich auch eines der Gebiete mit der höchsten Dichte an Tesla-Besitzern. Der bestehende Supercharger in Dietlikon ZH mit acht Ladeplätzen stiess denn auch oft an seine Kapazitätsgrenzen – zur «Rush Hour» war dort mit Wartezeiten zu rechnen. Diese Situation sollte sich mit der zusätzlichen Ladekapazität durch Dietikon nun etwas entspannen.

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Pascal Landolt

Pascal lebt für Technologie und schreibt leidenschaftlich gerne – und als Mitgründer und Redaktor von Techgarage kann er diese beiden Passionen miteinander verbinden. Er wohnt in Zürich, aber eigentlich nennt er die ganze Welt sein Zuhause. Pascal war beruflich redaktionell und in der PR für einen globalen Technologiekonzern tätig, bevor er sich selbständig gemacht hat.

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