«Was passiert mit den Akkus aus Tesla-Autos, sobald sie ihre Lebensdauer erreicht haben?» – dies ist offenbar eine der Fragen, die der US-Elektroautohersteller oft zu hören bekommt. Nun adressiert Tesla diese Frage in seinem umfangreichen, soeben veröffentlichten «Tesla Impact Report» (scan via Electrek.co).
Bisher fand das Recycling dieser Batteriemodule bei Drittfirmen statt, mit denen Tesla eng zusammenarbeitete. Dies, weil die Anzahl von defekten oder unbrauchbaren Batterie-Packs bisher noch «extrem gering» sei. Die ersten Automodelle von Tesla erschienen 2009 mit dem Roadster auf den Strassen, erste Volumenproduktion wurde dann erst 2012 mit dem Model S erreicht. In den meisten Fahrzeugen sind folglich noch die ersten Batterie-Packs im Einsatz.
Eigenes Recycling in der «Gigafactory 1»
Laut dem neuen Bericht plant Tesla allerdings, das Recycling der Akkus bald in die eigenen Hände zu nehmen. Im Bericht erwähnt die Firma:
«In der Gigafactory 1 entwickelt Tesla ein einzigartiges Batterie-Recycling-System, das sowohl Ausschuss aus der Produktion wie auch Batterien am Ende ihres Lebenszyklus verarbeiten wird. Durch dieses System wird die Rückgewinnung von kritischen Mineralien wie Lithium und Kobalt maximiert, ebenso von allen Metallen aus der Batteriezelle wie Kupfer, Aluminium und Stahl. All diese Materialien werden so zurückgewonnen, dass sie optimal für die Herstellung von neuen Batterien eingesetzt werden können.»

Neben diesem Bekenntnis, das Akku-Recycling nun selber effizient umsetzen zu wollen, ist über die genauen Vorgänge noch nichts bekannt.
Interessant ist hierbei wohl noch beizufügen, dass Tesla-Mitgründer und momentaner CTO beim Autohersteller vor zwei Jahren ein Recycling-Startup gegründet hat. Dabei wird davon ausgegangen, dass dieses Jungunternehmen ebenfalls eng mit Tesla verknüpft ist.
Tesla-Akkus fahren lange, bevor sie ersetzt werden müssen
Ein Grund, warum das Recycling bei Tesla noch keinen aktuten Stellenwert hatte, ist, dass die Batterien in Tesla-Elektroautos für gewöhnlich sehr lange halten. So zeigen gesammelte Daten von Nutzern, dass bei Tesla Model S und Model X der Kapazitätsverlust auch nach 250’000 gefahrenen Kilometern weniger als 10% beträgt.
Fürs neue Model 3 verspricht Tesla gar eine Lebensdauer des Akkus von über 500’000 Kilometern und für die Antriebseinheit von über einer Million Kilometern. Viele Fahrer erreichen diese Distanzen gar nie während der Besitzdauer ihres Wagens.