Auf seiner US-amerikanischen Webseite bietet der Elektroauto-Hersteller Tesla neue Ausführungen seiner Modelle «Model S» und «Model X» an. Neu sind in allen Ausführungen die meisten Optionen bereits eingebaut und lassen sich modular – auch nach dem Kauf – per Software-Update freischalten. Gleichzeitig ändert sich auch die Namensgebung für die verschiedenen Varianten leicht. Es wird erwartet, dass diese Änderungen schon sehr bald auch für den europäischen Markt umgesetzt werden.
Grosser Akku neu auch im Einsteiger-Modell
Der Fach-Blog «Electrek» berichtet, dass Tesla sein Model S und Model X neu jeweils in zwei Akku-Optionen anbietet. Bei beiden Ausführungen wird zwar das selbe Akkupack mit 100 Kilowattstunden (kWh) Kapazität verbaut, in der jeweils günstigeren Variante von Model S und X wird die Ladekapazität des Akkus aber per Software begrenzt.
Geändert hat sich damit auch die Namensgebung der S- und X-Modelle. Vor der jetzt erfolgten Änderung gab es mit der Angabe der Zahlen «100» und «75» im Modell-Namen einen Hinweis auf die Kapazität des verbauten Akkus. Jetzt hingegen heissen die Einstiegsmodelle schlicht Model S und Model X, wobei man die volle Nutzung des 100-kWh-Akkus die Option «Erhöhte Reichweite» für 8000 US-Dollar (rund 8000 Schweizer Franken) hinzubuchen kann. Der Preis für diese grössere Akku-Variante sei aber insgesamt um 1’000 US-Dollar gesenkt worden, berichtet «Electrek» weiter.

Zwei Varianten der «P100D»-Version
Die Versionen mit erhöhter Leistung heissen jetzt nicht mehr «Model S P100D» beziehungsweise «Model X P100D», sondern «Model S Performance» beziehungsweise «Model X Performance». Tesla hat hier ausserdem eine Modell-Variante entwickelt, in der man den Geschwindigkeits-Boost «Ludicrous Modus» nicht nutzen kann, wodurch sich der Preis im Vergleich zur Voll-Version um 20’000 US-Dollar (rund 20’000 Schweizer Franken) reduziert.
Teslas mit gedrosseltem 100-kWh-Akku oder Performance-Modelle ohne «Ludicrous Modus» könne man per drahtlosem Software-Update auf die jeweils teureren Varianten updaten. Dies ist ein Hinweis darauf, dass auch der «Ludicrous Mode» software-seitig zurückgehalten wird, solange man ihn nicht als Option dazugebucht hat.
Meinung «Techgarage»: Ein guter Deal?
Für Neukunden ist dies ein sehr attraktives Angebot. Nun muss man sich nicht mehr von Anfang an für eine Akkugrösse entscheiden, sondern kann das Auto in der günstigeren Variante kaufen und – falls man doch auf die zusätzlichen 25 Meilen (rund 40 Kilometer) zurückgreifen möchte – das Upgrade auch später per «In-App-Kauf» freischalten lassen.
Mit umgerechnet 540 Kilometern Reichweite in der «Einsteiger»-Variante verfügt das neue Model S zudem schon über eine beachtliche Reichweite, die für die meisten Nutzer absolut ausreichend sein wird. Das ist auch bedeutend mehr Reichweite, als vorher mit dem Einstiegs-Modell «75D» angeboten wurde.
Ein weiterer Grund, sich für die günstigere Variante zu entscheiden, betrifft zudem das Laden an Teslas Supercharger-Netzwerk. Die Ladegeschwindigkeit des Akkus an Schnellade-Säulen nimmt nämlich kontinuierlich ab, je voller dieser wird – dies, um die Batterie langfristig zu schonen. Da aber eine volle Ladung der kleinen Akku-Variante ja nur rund 92% der Gesamt-Kapazität bedeutet, kann das Auto länger einen höheren Ladestrom aufnehmen. Damit wird das Auto länger schnell aufgeladen und dabei der Akku erst noch weniger «gestresst».
Insgesamt – und das ist meine persönliche Meinung – erhalten Käufer eines Model S oder Model X damit mehr Flexibilität und können ihr Auto auch nach dem Kauf noch verbessern, wenn ihnen das den Aufpreis wert ist oder sie den Entscheid später finanziell umsetzen können. Dass Tesla dies über «Over the Air»-Updates anbieten kann, ist momentan einzigartig und davon profitiert auch Tesla selber, da der Autohersteller damit auch zu einem späteren Zeitpunkt noch Optionen «upsellen» kann.
Wann sind die neuen Model S und Model X erhältlich?
Momentan ist der neue Konfigurator für Model S und Model X erst auf der US-Amerikanischen Webseite von Tesla verfügbar mit einer Auslieferung des neuen Modells auf «Ende Februar».
Auf anderen länderspezifischen Tesla-Websites wie zum Beispiel der Schweiz, von Österreich oder Deutschland werden momentan noch die bisherigen Modell-Varianten mit 100 kWh-Akku angeboten. Es ist wohl nicht allzu hoch spekuliert, dass diese Änderungen innerhalb der nächsten 1-2 Monate auch bei uns ankommen werden.