Wer bislang mit dem Gedanken gespielt hatte, sich ein Model S- oder Model X-Elektroauto von Tesla zu kaufen, bekommt jetzt vielleicht eine zusätzliche Motivation. Der US-Autohersteller führt ab sofort die Option des kostenlosen unlimitierten Aufladens an «Supercharger»-Stationen ein.
Das Angebot gilt für jedes neu konfigurierte und gekaufte Model S und Model X. Tesla hatte die Option jahrelang als Standard für seine Spitzenmodelle mit im Kaufpreis eingerechnet, dann aber im vergangenen Jahr plötzlich aus dem Optionskatalog genommen. Die Begründung von Firmenchef Elon Musk war damals, dass das Angebot «finanziell nicht nachhaltig» sei für Tesla.
Model 3-Besitzer bezahlen für Supercharging
Nun scheint der Elektroauto-Hersteller einen Sinneswandel gehabt zu haben, um seine Spitzenmodelle S und X (um 100’000 CHF/ EUR) weiter vom «Einsteiger-Tesla» Model 3 abzuheben. Der günstigere Tesla Model 3 (ab 42’000 CHF / EUR) kam bisher nie in den Genuss einer kostenlosen Supercharging-Option. Stattdessen wird beim Model 3 – wie auch bei Model S und X, die nicht von der Option profitieren – der Strom nach Kilowattstunde (kWh) oder nach Zeit an der Ladesäule abgerechnet.
«Techgarage» hat das Model 3 kürzlich auf einem Road-Trip über die Landesgrenzen hinaus ausgiebig getestet und fand das Aufladen am Supercharger nicht nur schnell, sondern auch sehr stressfrei: Bezahlt wird nämlich nicht mit Chipkarte oder QR-Code wie bei vielen anderen Anbietern, sondern automatisch über das eigene Tesla Online-Konto mit hinterlegter Kreditkarte.
Woher kommt der Strom fürs Tesla-Netzwerk?
Nicht nur erweist sich das schnell wachsende Supercharger-Netzwerk als zentral für die Langstrecken-Tauglichkeit seiner Elektroautos. Über die Supercharger kann der Autohersteller auch steuern, mit welcher Art von Strom seine Autoflotte angetrieben wird. Es ist ja bekanntlich das erklärte Ziel von Tesla, «den Übergang zu nachhaltigem Verkehr zu beschleunigen».
Tesla gibt denn auch an, dass der Strom für sein Supercharger-Netzwerk in Europa überwiegend aus «sauberen» Energiequellen wie Wind und Solar stammt, wobei 80% des Strommixes im deutschsprachigen Raum CO2-frei ist, in den nordischen Ländern und den Benelux-Staaten beträgt dieser Wert gar 100%.