Apple Mac Studio 2025 im Test: Der M3 Ultra zeigt, was heute lokal möglich ist

Kevin Kyburz
6. Mai 2025
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Wenn du einen Mac suchst, der keine Kompromisse macht, ist der neue Mac Studio 2025 genau das, worauf du gewartet hast. Mit dem M4 Max und dem brandneuen M3 Ultra bringt Apple zwei Chips auf den Markt, die in ihrer jeweiligen Klasse neue Leistungsdimensionen eröffnen. Ob du 3D-Modelle renderst, Videos in 8K schneidest, Apps entwickelst oder KI-Workflows lokal abbilden willst – der Mac Studio ist dafür gerüstet.

Ich habe den Mac Studio mit M3 Ultra ausführlich getestet – zusammen mit dem Studio Display, das Apple als perfekte Ergänzung positioniert. Dieser Test soll dir einen ehrlichen, praxisnahen Überblick geben: Wie schlägt sich der Mac Studio im Alltag? Wo liegen die Unterschiede zwischen M4 Max und M3 Ultra? Und für wen lohnt sich welches Modell?

Design & Verarbeitung: Bewährt, minimalistisch, leise

Äusserlich bleibt der Mac Studio 2025 seinem Design treu – und das ist durchaus positiv gemeint. Das Gehäuse besteht weiterhin aus einem einzigen Aluminiumblock, misst kompakte 19,7 x 19,7 cm bei 9,5 cm Höhe und fügt sich unauffällig in jeden Arbeitsplatz ein.

Grössere Änderungen finden im Inneren statt: Apple hat das Kühlsystem überarbeitet. Selbst unter hoher Dauerlast – etwa bei 3D-Renderings oder beim Ausführen grosser Sprachmodelle – bleibt der Mac Studio flüsterleise. Die Wärmeentwicklung ist gut kontrolliert, das Gehäuse bleibt kühl.

Die Verarbeitung liegt wie gewohnt auf höchstem Niveau: nichts wackelt, alle Ports sitzen stabil, das Gerät wirkt durch und durch hochwertig. Wer von einem älteren iMac oder Mac Pro kommt, wird nicht nur von der Leistung, sondern auch von der Ruhe überrascht sein.

Mac Studio 2025 M3 UItra

M4 Max vs. M3 Ultra – welcher Chip passt zu dir?

Mit dem Mac Studio 2025 bietet Apple zwei Chip-Varianten: den M4 Max und den M3 Ultra. Beide sind leistungsstark, unterscheiden sich aber deutlich im Einsatzzweck. Während der M4 Max vor allem für Kreativ-Workflows konzipiert ist, richtet sich der M3 Ultra an Nutzer:innen mit extremen Leistungsanforderungen.

M4 Max: Performance für Kreativprofis

Der M4 Max bringt bis zu 16 CPU-Kerne, 40 GPU-Kerne, 128 GB RAM und zwei ProRes-Beschleuniger in der Media Engine mit. Ideal für Video-Cutter, Fotograf:innen, Entwickler:innen, Musiker:innen oder Grafiker:innen, die hohe Leistung bei gleichzeitig effizientem Energieeinsatz benötigen.

In der Praxis bedeutet das: Final Cut rendert schneller, Photoshop reagiert flüssiger, Xcode baut Projekte zügiger. Apple gibt eine bis zu 3,5-fache Geschwindigkeit gegenüber dem M1 Max an – das fühlt sich auch ohne Labortests direkt spürbar an.

M3 Ultra: Maximale Rechenleistung ohne Kompromisse

Der M3 Ultra ist der Chip für alle, die absolute Höchstleistung brauchen: 32 CPU-Kerne, 80 GPU-Kerne, bis zu 512 GB RAM und eine 32-Core Neural Engine. Das prädestiniert ihn für:

  • lokale Ausführung großer LLMs
  • GPU-basiertes 3D-Rendering
  • 8K-Videoprojekte mit mehreren Streams
  • wissenschaftliche Simulationen und komplexe Codebases

Ein Highlight: Sprachmodelle mit über 600 Milliarden Parametern lassen sich vollständig im RAM verarbeiten – ohne Cloudzugriff oder SSD-Zwischenspeicherung. Die Token-Verarbeitung ist laut Apple bis zu 16,9-mal schneller als beim M1 Ultra.

Künstliche Intelligenz: Vom Cloud-Service zurück auf den Schreibtisch

Bis vor Kurzem haben wir grosse Sprachmodelle über Cloudflare Workers AI betrieben – vor allem für Aufgaben wie Textklassifikation, Named Entity Recognition und semantische Suche. Die Performance Bis vor Kurzem lief ein Grossteil unserer KI-Workflows über Cloudflare Workers AI – insbesondere Aufgaben wie Textklassifikation, semantische Suche und schnelle Inferenzdienste. Die Cloudlösung war stabil, aber hatte typische Einschränkungen: Latenz, API-Limits, begrenzte Kontrolle über die Daten und laufende Abhängigkeit vom Netzwerk.

Mit dem Mac Studio 2025 (M3 Ultra, 96 GB RAM) konnten wir diese Workflows vollständig lokal abbilden – und dabei nicht nur vergleichbare Ergebnisse erzielen, sondern die Arbeit deutlich flexibler und datenschutzfreundlicher gestalten.

Getestet wurden unter anderem:

  • LLaMA 2 (7B und 13B), Mistral 7B und Gemma 2 in LM Studio und Ollama
  • Inferenz direkt aus lokalen FAISS-Datenbanken – ganz ohne Netzwerkzugriff
  • Klassifikation und Embedding-basierte Suche auf echten Projektdaten
  • Antwortzeiten unter 1 Sekunde, Verarbeitung mit über 60 Tokens/Sekunde

Besonders deutlich wurde der Vorteil bei längeren Prompts oder Analyseaufgaben: Während über Cloudflare bei rechenintensiven Aufgaben Wartezeiten von bis zu 3–5 Sekunden normal waren, liefen dieselben Modelle lokal auf dem Mac Studio praktisch verzögerungsfrei – bei vollständiger Kontrolle über alle Daten.

LM Studio Test Mac Studio M3 Ultra
Nicht ganz der gleiche Test wie oben beschrieben, dafür darf er jedoch im Blog Artikel gezeigt werden. Komplexe Aufgaben und Aufträge innerhalb von LM Studio werden ohne Probleme gelöst.

Anschlüsse, Speicher & Alltagstauglichkeit

Ein leistungsstarker Rechner ist nur dann wirklich produktiv, wenn er auch in der Praxis mit der nötigen Anschlussvielfalt punktet. Der Mac Studio 2025 macht hier fast alles richtig – auch wenn es bei der Peripherie ein paar Fallstricke zu beachten gibt.

Thunderbolt 5: Zukunftssicher, aber nicht überall nutzbar

Erstmals unterstützt der Mac Studio Thunderbolt 5 – mit bis zu 120 Gbit/s Bandbreite. Das ist ein echter Fortschritt, vor allem für alle, die mit externen SSDs, High-End-Dockingstations oder mehreren 6K- und 8K-Monitoren arbeiten. Allerdings: Das aktuelle Studio Display unterstützt Thunderbolt 5 nicht – es bleibt bei Thunderbolt 3 mit maximal 40 Gbit/s. Wer also das volle Potenzial des neuen Standards nutzen möchte, sollte das bei der Monitorwahl berücksichtigen.

Ideal für Fotograf:innen: Alles, was man vor Ort braucht

Vorne bietet der Mac Studio zwei USB-C-Ports (beim Ultra-Modell mit Thunderbolt-Unterstützung) sowie einen SDXC-Kartensteckplatz – ein klarer Vorteil für Fotograf:innen, die ihre Speicherkarte direkt auslesen und in Lightroom, Capture One oder Fotos importieren wollen. Die Transferraten sind hoch, die Zugänglichkeit sehr komfortabel – besonders bei häufigem Kartenwechsel.

Anschlüsse im Detail

  • Vorne: 2x USB-C (Thunderbolt 4 beim Ultra), 1x SDXC
  • Hinten: 4x Thunderbolt 4, 2x USB-A, 1x HDMI, 1x 10 Gbit Ethernet, 1x 3,5 mm Klinke mit hochohmiger Unterstützung
  • Drahtlos: Wi-Fi 6E, Bluetooth 5.3

Speicher: Schnell, gross, aber wie immer verlötet

Je nach Konfiguration bietet der Mac Studio bis zu 16 TB SSD mit durchgehend über 7.000 MB/s Transferrate im Test. Für grosse RAW-Kataloge, Xcode-Projekte oder KI-Datensätze ist das ein echter Gewinn – vor allem, wenn lokal gearbeitet werden soll. RAM und SSD bleiben allerdings fest verlötet. Wer hier langfristig plant, sollte ausreichend Kapazität direkt beim Kauf einplanen.

Alltagseindruck: Schnell, leise, kompatibel

Im täglichen Einsatz zeigt sich der Mac Studio von seiner besten Seite: Peripheriegeräte wie Kameras, Audiointerfaces, Test-iPhones, externe SSDs und Netzwerkhardware werden sofort erkannt. Für Entwickler:innen, die zwischen Xcode, Terminal, Docker und Browser wechseln, bleibt das System durchgehend reaktionsschnell – selbst bei parallelen Build-Prozessen oder Test-Deployments.

Preis-Leistung: Nicht günstig – aber professionell sinnvoll

Der Mac Studio 2025 ist kein Rechner für Einsteiger oder Experimentierfreudige. Er richtet sich klar an professionelle Nutzer:innen, die täglich mit grossen Datenmengen, komplexen Projekten oder performancelastigen Anwendungen arbeiten. Und das zeigt sich auch im Preis.

  • Mac Studio mit M4 Max: ab CHF 2’099, in Vollausstattung bis CHF 5’999
  • Mac Studio mit M3 Ultra: ab CHF 4’199, mit 512 GB RAM und 16 TB SSD bis zu CHF 14’299
  • Studio Display: CHF 1’699

Auf den ersten Blick sind das ambitionierte Summen – gerade wenn man bedenkt, dass RAM und Speicher nicht aufrüstbar sind. Doch der Blick in die Praxis relativiert einiges: Wer jeden Tag mit 8K-Video, komplexem Code, ML-Modellen oder wissenschaftlicher Visualisierung arbeitet, profitiert unmittelbar. Die Rechenzeit sinkt, der Workflow beschleunigt sich – und das System bleibt dabei stabil, leise und effizient.

Im Vergleich zu ähnlich ausgestatteten Workstations im PC-Bereich – etwa mit Threadripper-CPU, 512 GB RAM, Nvidia RTX 6000, PCIe-SSD und Hochleistungskühlung – bewegt sich der Mac Studio auf einem konkurrenzfähigen Preisniveau. Hinzu kommen Vorteile wie:

  • geringerer Energieverbrauch
  • leiser Betrieb ohne Lüfterrauschen
  • eng verzahnte macOS-Integration mit hoher Stabilität
  • keine Treiberprobleme oder Systemkonflikte
  • ein kompaktes, aufgeräumtes Setup – auch ohne Rack oder Tower

Für Entwickler:innen, Kreative, Wissenschaftler:innen oder AI-Teams ist der Mac Studio damit mehr als ein Rechner: Er ist ein verlässliches Werkzeug, das sich in produktiven Umgebungen schnell bezahlt macht – nicht zuletzt durch eingesparte Zeit und geringe Wartungskosten.

Fazit: Mehr als nur Rechenleistung

Mit dem Mac Studio 2025 bringt Apple nicht einfach einen schnelleren Mac – sondern ein System, das lokale Leistung, moderne AI-Funktionen und hochwertige Verarbeitung kombiniert. Der M3 Ultra zeigt eindrucksvoll, was heute lokal möglich ist – bei Leistung, Datenschutz und Workflow-Qualität.

In Kombination mit dem Studio Display entsteht ein kompaktes, leistungsstarkes Setup, das sich vor keiner Workstation verstecken muss. Und genau das macht den neuen Mac Studio aus: Ruhe, Effizienz, Leistung – ohne Schnickschnack.

Written by
Kevin Kyburz

Geschrieben von Kevin Kyburz

Kevin Kyburz ist seit einem Jahrzehnt als Blogger unterwegs und darf seine Meinung zu aktuellen Tech-Themen auch mal im Radio oder in Tageszeitungen unterbringen. Als ehemaliger Kolumnist für eine grosse Pendlerzeitung hat er ein Gespür für technische Fragen von Lesern entwickelt und versucht diese so gut wie möglich zu klären. Wenn er nicht gerade mit Technik beschäftigt ist, widmet er sich der Natur und der Fotografie.

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