Die Neobank Revolut hat angekündigt, ihren deutschen Kunden ab sofort deutsche IBANs zur Verfügung zu stellen. Damit reagiert das Unternehmen auf die wachsende Nachfrage nach lokalen Kontonummern, da bisherige Revolut-Konten über eine litauische IBAN (LT) liefen. Diese Neuerung soll das Wachstum der Neobank im deutschen Markt vorantreiben und es den Nutzern erleichtern, das Revolut-Konto als Alltags- und Gehaltskonto zu nutzen.
Einführung der DE-IBAN für Neukunden und Bestandskunden
Seit Anfang Oktober 2024 erhalten alle Neukunden in Deutschland bei der Kontoeröffnung automatisch eine DE-IBAN. Bestandskunden sollen in den kommenden Monaten sukzessive auf die neue Kontonummer umgestellt werden. Laut Revolut war die Einführung der deutschen IBAN ursprünglich bereits für Mitte des Jahres geplant, verzögerte sich jedoch aufgrund administrativer Herausforderungen.
Die Änderung ist besonders für Kunden relevant, die regelmässig mit Behörden oder Arbeitgebern in Deutschland zu tun haben, da viele Systeme deutsche Kontonummern bevorzugen oder sogar verlangen. Dies stellt eine wichtige Verbesserung für Revolut-Nutzer dar, die bisher mit Schwierigkeiten bei der Anerkennung der litauischen IBAN konfrontiert waren.
Revoluts Expansionspläne in Deutschland
Die Einführung der deutschen IBAN ist Teil einer umfassenden Strategie, mit der Revolut seine Nutzerbasis in Deutschland erheblich ausbauen möchte. Laut Wiktor Stopa, Head of Growth für Deutschland und Westeuropa bei Revolut, ist die DE-IBAN ein „zentraler Baustein“, um die gesetzten Ziele zu erreichen. Das Unternehmen plant, bis 2026 rund fünf Millionen Privatkunden in Deutschland zu gewinnen.
Neben der Einführung der DE-IBAN wird Revolut noch im Herbst 2024 ein verzinstes Tagesgeldkonto für deutsche Kunden anbieten. Die Verzinsung der Einlagen orientiert sich an den Leitzinsen der Europäischen Zentralbank (EZB) und soll täglich erfolgen. Darüber hinaus sollen bis Ende des Jahres auch ETF-Sparpläne als weiteres Produkt verfügbar sein.
Lokale Niederlassung und BaFin-Aufsicht
Zur Verwaltung der neuen Konten hat Revolut eine Niederlassung in Berlin gegründet, die bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) registriert ist. Zukünftig sollen alle Konten von deutschen Kunden über diese Niederlassung laufen, was zusätzliche Sicherheit und Vertrauen schaffen soll.
Mit dieser Entwicklung will Revolut nicht nur seine Dienstleistungen im deutschen Markt ausbauen, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber anderen Online- und Direktbanken steigern. Die Einführung der DE-IBAN könnte den entscheidenden Schritt darstellen, um Revolut in Deutschland als eine der führenden Neobanken zu etablieren.
Fazit: Neue Chancen für Revolut-Kunden in Deutschland
Die Umstellung auf eine deutsche IBAN ist für Revolut ein strategischer Schritt, um das Wachstum im deutschen Markt zu beschleunigen. Durch die lokalen Kontonummern, das geplante Tagesgeldkonto und die ETF-Sparpläne wird Revolut für viele deutsche Kunden attraktiver, die bisher aufgrund der litauischen IBAN zögerten. Mit ambitionierten Expansionsplänen und neuen Produkten setzt Revolut auf eine langfristige Etablierung in Deutschland.