Strom möglichst dann nutzen, wenn er am billigsten ist – diese Idee steckt hinter dynamischen Stromtarifen. In Deutschland, Österreich und der Schweiz interessieren sich immer mehr Haushalte für flexible Tarife, bei denen der Preis pro Kilowattstunde stündlich schwankt (mehr dazu bei Tibber). Gleichzeitig boomen Balkonkraftwerke und Home-Batteriespeicher, mit denen man eigenen Solarstrom speichern oder sogar Netzstrom zwischenspeichern kann.
Der neue Player Zendure kombiniert beides: Ihre intelligenten Batteriespeicher nutzen künstliche Intelligenz (KI), um aus variablen Strompreisen Kapital zu schlagen. So wird der heimische Akku zum Sparschwein, indem er günstigen Strom hamstert und teuren Netzbezug minimiert.
Was sind dynamische Stromtarife?
Dynamische oder zeitvariable Stromtarife passen den Preis an die aktuelle Lage an der Strombörse an. Anbieter wie Tibber oder aWATTar geben diese Börsenpreise direkt an ihre Kunden weiter. Voraussetzung ist meist ein intelligenter Stromzähler (Smart Meter).
Unterm Strich zahlt man bei dynamischen Tarifen nur das, was Strom gerade wirklich kostet. Wer flexibel ist – oder ein System hat, das automatisch auf günstige Zeiten reagiert – kann spürbar Stromkosten sparen.
ZENKI: Die KI im Zendure-Heimspeicher
Zendure hat mit dem SolarFlow 800 Pro (für Balkonkraftwerke) und dem SolarFlow 2400 AC (für Dach-PV-Nachrüstung) zwei Systeme auf den Markt gebracht, die mit einer intelligenten Steuerung ausgestattet sind: ZENKI.
ZENKI analysiert nicht nur Wetter und Nutzungsverhalten, sondern auch dynamische Strompreise von über 700 europäischen Anbietern. Das System entscheidet automatisch, wann Netzstrom günstig ist – und lädt dann die Batterie. Später – wenn Strom teuer ist – wird der Akku wieder entladen und versorgt das Haus. Laut Zendure lassen sich dadurch bis zu 42 % Stromkosten sparen.
Produkte im Überblick
- SolarFlow 800 Pro: Integrierter Mikrowechselrichter (800 W), wetterfester Akku mit 1,92 kWh (erweiterbar bis 11,52 kWh), ideal für steckerfertige Balkonkraftwerke.
- SolarFlow 2400 AC: AC-Nachrüstlösung für Dachanlagen ohne Speicher. 2,88 kWh Startkapazität, modular auf über 17 kWh erweiterbar.
Beide Geräte sind am April im DACH-Raum erhältlich und kompatibel mit geltenden Normen (z. B. VDE AR-N 4105).
Zeitverschiebung, Batterieschonung & Netzlogik
ZENKI plant Lade- und Entladevorgänge so, dass nicht nur der Strompreis berücksichtigt wird, sondern auch die Gesundheit der Batterie und der erwartete PV-Ertrag (z. B. aus Wetterdaten von Solcast). Dadurch kann das System z. B. nachts nur teilweise laden, wenn am Folgetag viel Sonne zu erwarten ist.
Die Integration ins Hausnetz erfolgt normgerecht, inklusive Netztrennung bei Stromausfall (ENS) und einstellbarer Einspeiseleistung (z. B. 600 oder 800 W, je nach Land). Infos zu erlaubten Leistungen gibt es bei der Bundesnetzagentur.
Konkurrenz & Marktumfeld
Zendure ist nicht allein:
- EcoFlow bietet mit PowerStream ein vergleichbares DC-gekoppeltes Balkonsystem mit optionaler Smart-Tarifsteuerung (z. B. via Tibber).
- Anker SOLIX verfolgt mit All-in-One-Lösungen (Wechselrichter & Speicher kombiniert) einen ähnlichen Ansatz, aktuell aber noch ohne KI-Integration.
- sonnen bietet mit der sonnenBatterie und dem dynamischen Tarif sonnenHome EnergyDynamic eine Premiumlösung für Hausanlagen – allerdings mit höherem Einstiegspreis.
Zendure positioniert sich preislich und technisch dazwischen: mehr Flexibilität und Steuerung als portable Lösungen, aber günstiger und zugänglicher als klassische Heimspeicher.
Fazit
Intelligente Stromspeicher sind die Zukunft. Mit KI-Systemen wie ZENKI wird der Haushalt nicht nur solar, sondern auch strompreisbewusst. Zendure zeigt, dass solche Technologien längst bereit für den Massenmarkt sind – besonders im Zusammenspiel mit dynamischen Stromtarifen.
Wer im DACH-Raum lebt und über einen Speicher nachdenkt, sollte nicht nur auf Kilowattstunden, sondern auch auf Kilowattstunden zur richtigen Zeit setzen.