Seit einiger Zeit schon machten in der Branche Gerüchte die Runde, dass Apple an der Modem-Sparte von Intel im Mobil-Sektor interessiert wäre. Nun wurde diese Vermutung per Pressemitteilung bestätigt: Apple kauft Intel sein Smartphone-Business für eine Milliarde US-Dollar ab.
Erst im Februar hatten wir darüber berichtet, dass Apple vermehrt Stellenanzeigen aufschaltet, in welchen nach Ingenieuren gesucht wurde, die sich mit der Entwicklung von Mobilfunk-Modems auskennen. Nun hat Apple diesen Plan einer Eigenentwicklung wohl aufgegeben. Stattdessen hat sich der iPhone-Konzern nun mit dieser Übernahme rund 2’200 Intel-Mitarbeiter ins Boot geholt, die laut Berichten mehrheitlich in Deutschland basiert sind.
17’000 Intel-Patente und weniger Abhängigkeit von Qualcomm
Doch für den Betrag von einer Milliarde Dollar erhält Apple nun nicht nur auf einen Schlag mehr Mitarbeiter mit spezifischem Know-How und eine eigene Mobilfunk-Modem-Produktion. Mit der Akquisition hat sich Apple auch rund 17’000 Patente in Mobilfunktechnologie zugekauft, die von Protokollen für Mobilfunkstandards bis hin zu Modem-Architektur und Modembetrieb reichen. Ebenfalls lockert der Kauf einer eigenen Modemchip-Sparte die Abhängigkeit Apples von Qualcomm – die beiden Unternehmen hatten in letzter Zeit einige Fehden ausgetragen.
Das öffnet die Tür für ein 5G-iPhone im nächsten Jahr ganz weit: Wobei laut Berichten bereits jetzt klar ist, dass in den 2020er-Modellen der iPhones 5G-Chips von Qualcomm verbaut werden sollten. Vielleicht wird diese Bande aber künftig gekappt: Mit der Übernahme von Intels Mobilfunk-Modem-Sparte sorgt Apple für die Zukunft vor.