Am 21. April vor 30 Jahren kam in Japan der «Game Boy» von Nintendo auf den Markt. Damit setzte eine Entwicklung ein, die das Gamen unterwegs grundlegend verändern sollte. Und auch wenn Kids von heute wohl die Nase rümpfen würden über den Mini-Display mit zwei Farben und ohne Hintergrundbeleuchtung: Auch für die «Techgarage» wurden mit der «Keksdose» Erinnerungen für die Ewigkeit gemacht.
Als ich im Kindergarten war, hatten die anderen Kids teilweise schon einen Game Boy mit dem Hype-Spiel der Dekade (für uns damals) drauf: «Teenage Mutant Ninja Turtles». Ich, der in einem «Atari 2600»-Haushalt aufgewachsen war und dem eine portable Spielekonsole von den Eltern vorenthalten wurde (sie wussten schon, wieso), war fasziniert vom kleinen, grauen «Kästchen».
Das System mit den auswechselbaren Games war damals neu – viele damalige Handheld-Systeme setzten damals noch auf den «1 System, 1 Game»-Ansatz, wie bei Nintendos eigener «Game & Watch»-Reihe.
Die frühen Anfänge der «Techgarage»
Erst als ich 1998 mit meinen Eltern auf grosse Reise ging und uns unser Weg durch das Heimatland von Nintendo führte, gaben meine Eltern nach und legten einen Game Boy dahin, wo er hingehörte: In meine Hände. Vermutlich taten sie das auch aus Eigennutz, um den kleinen Pascal während der langen Flüge ruhig zu halten, aber alles was ich weiss, ist: Es war der Beginn einer wunderbaren Gamer-Karriere und gleichzeitig der Funke, der meine Leidenschaft für Japan entzündete. Mein erstes Game war «Super Mario Land 2: Six golden coins», und obwohl das Game auf japanisch war, hatte ich es noch vor Ende der Reise durchgespielt. 1998 war in Japan übrigens bereits der «Game Boy Light» erschienen: Eine kompaktere Variante mit besserem Bildschirm. Ich bestand allerdings auf dem Ur-Gameboy: Schliesslich wollte ich «genau das haben, was die anderen Kids auch haben». Zudem war der Ur-Game Boy damals noch in einer Auswahl von bunten Farben erhältlich.
Um es kurz zu machen: Nicht nur für mich persönlich, sondern wohl für Millionen anderer Kids weltweit war der Game Boy wohl die erste eigene Konsole und erlaubte es uns, unterwegs oder zuhause in der (umfunktionierten) Bücherecke in andere Welten einzutauchen. Auch die Möglichkeit, über das «Game Link»-Kabel seine Taschenmonster aus «Pokémon Rot & Blau» mit Freunden zu tauschen, sorgte immer wieder für «Wow»-Momente. Die Zukunft war damit definitiv in unseren klebrigen, patschigen Händen angekommen.
Die schönsten «Game Boy»-Reminiszenzen im Internet
Umso schöner, wie sich auch die Redaktoren der grossen Tech-Magazine dieser Welt an diesem denkwürdigen Datum zurückerinnern. Die besten Ausflüge in die «Memory Lane» und die schönsten Retro-Reminiszenzen findet ihr hier:
- «The Verge» hat eine wunderschöne Fotostrecke mit nicht nur dem Ur-Game Boy, sondern auch den ikonischen Game-Cartriges zusammengestellt. *seufz*
- «Ars Technica» gibt sechs Gründe, warum der Game Boy die Nummer #1 ist und bleibt.
- «Nintendolife» widmet der Mini-Konsole gar eine ganze Serie von Berichten, einer darunter von einer aussergewöhnlichen Sammlung von Games, Konsolen und Zubehör für den Game Boy.
- Und auch mit dem Feature von «Engadget» lässt sich nochmal herrlich in Nostalgie schwelgen, denn auch hier findet man eine Sammlung von Bildern, die jedes Gamer-Herz höher schlagen lässt.
Wie geht’s weiter mit dem portablen Gaming?
Möglich, dass die Game Boy-Linie 2019 tatsächlich am Ende angekommen ist. Der letzte Game Boy, der «Game Boy Micro» erschien 2005, und auch sein spiritueller Nachfolger, der «Nintendo DS» scheint bei Nintendo auch aus der Gnade gefallen zu sein. Der Game-Konzern aus Kyoto, Japan setzt für seine aktuellen Fortsetzungen der Spieleserien, wie das bald erscheinende «Pokémon Sword & Shield» jedenfalls auf die Hybrid-Konsole «Switch».
Für mich als treuen Nintendo-Fan passt das – gibt mir die Switch doch die Möglichkeit, die Welten in den Games bei Bedarf auch auf dem grossen Fernseher zu erleben. Damit kann ich «Techgarage»-Kollege Kevin auch in «Super Smash Bros.» mal auf die Nase geben – er hat nämlich einen bedeutenden Start-Nachteil, da er erst beim «Game Boy Color» (ab Ende 1998) richtig ins portable Gaming eingestiegen ist.