Eigentlich wollte Google seine KI-Funktion „Ask Photos“ breit ausrollen – doch nun zieht der Konzern überraschend die Notbremse. Das auf Gemini basierende Feature, das Nutzer:innen per Sprache nach bestimmten Fotos suchen lässt, wird vorerst nicht weiter verteilt. Der Grund: Die neue Suche ist aktuell zu langsam, ungenau und in der Nutzererfahrung enttäuschend.
Latenz, Qualität und Präzision unzureichend
„Ask Photos“ sollte die klassische Fotosuche durch natürliche Spracheingabe ersetzen, indem Nutzer Gemini Fragen stellen wie: „Zeig mir Bilder vom letzten Italienurlaub mit Sonnenuntergang“. Doch in der Praxis hakt es noch gewaltig. Wie Produktmanager Jamie Aspinall auf der Plattform X erklärte, sei die Funktion in Sachen Latenz, Ergebnisqualität und User Experience nicht auf dem gewünschten Niveau.
Google reagierte prompt auf das Nutzerfeedback – besonders, nachdem ein langjähriger User öffentlich kritisiert hatte, dass die KI-Suche langsamer als die klassische Suche sei und keine echten Vorteile bringe. In einigen Fällen soll Gemini sogar irrelevante Bilder vorgeschlagen haben.

Verbesserte Version in Arbeit
Die gute Nachricht: Laut Aspinall arbeitet das Entwicklerteam bereits an einer optimierten Version der Funktion. Das Update soll in wenigen Wochen erscheinen und deutlich bessere Resultate liefern – auf dem Niveau der bisherigen Suchfunktion, aber mit KI-Vorteilen. Bis dahin bleibt der Test auf einen kleinen Nutzerkreis beschränkt.
Wer bereits Zugriff auf „Ask Photos“ hat, wird automatisch mit der überarbeiteten Version versorgt, sobald sie fertig ist. Für alle anderen bleibt das Feature vorerst deaktiviert.
KI bleibt Teil von Google Fotos
Auch wenn „Ask Photos“ aktuell ausgebremst wird: KI bleibt ein zentraler Bestandteil der Google-Fotos-Strategie. Bereits jetzt bietet die App eine Reihe KI-gestützter Funktionen – etwa das Bearbeiten von Hintergründen per Textbefehl oder automatische Verbesserungsvorschläge im Editor. Auch das zuletzt eingeführte grosse KI-Update mit neuem Editor zeigt, dass Google in diesem Bereich weiter investiert.
Fazit: Guter Ansatz, schwache Umsetzung – noch
Mit „Ask Photos“ wollte Google beweisen, dass Gemini auch im Alltag echten Mehrwert bringt. Doch die Realität zeigt: Die Technik ist noch nicht reif für den breiten Einsatz. Der vorläufige Rollout-Stopp ist zwar ein Rückschlag – zeigt aber auch, dass Google bereit ist, auf Feedback zu hören und nachzubessern.