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Apple öffnet die Türen: Erste Porno-App auf iPhones in der EU verfügbar

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Seit Jahrzehnten hielt Apple seine Plattformen frei von expliziten Inhalten. Steve Jobs selbst machte einst deutlich, dass iPhone-Nutzer keine Pornografie erwarten sollten – „Wer Pornos will, kann ein Android kaufen.“ Doch nun hat sich die Situation gewandelt: In der Europäischen Union (EU) ist erstmals eine Porno-App für iPhones zugelassen worden.

Die Anwendung „Hot Tub“ ist über den alternativen App-Marktplatz AltStore PAL verfügbar. Riley Testut, der Entwickler dieses Stores, betont, dass es sich um die erste von Apple genehmigte App mit pornografischen Inhalten handelt. Diese Neuerung ist das direkte Ergebnis der neuen EU-Digitalmarkt-Gesetze, die Apple dazu zwingen, alternative App-Stores auf iPhones zu ermöglichen.

Warum lässt Apple die App zu?

Hinter dieser Entscheidung steht die EU-Gesetzgebung über digitale Märkte (DMA), die grosse Tech-Konzerne verpflichtet, ihre Plattformen für konkurrierende App-Stores zu öffnen. Seit dem Update auf iOS 17.4 können Nutzer in der EU nun auch Apps ausserhalb des offiziellen Apple App Stores installieren.

Bislang konnte Apple streng kontrollieren, welche Anwendungen auf iPhones verfügbar waren. Doch mit den neuen Vorschriften muss das Unternehmen alternative App-Marktplätze zulassen – wenn auch unter bestimmten Sicherheitsbedingungen.

Was bietet „Hot Tub“?

Die App „Hot Tub“ stellt sich als werbefreie Alternative zu klassischen pornografischen Websites dar. Sie bietet Zugriff auf Inhalte von Plattformen wie Pornhub sowie weitere Anbieter. Zu den Funktionen gehören:

  • Erweiterte Filter- und Suchfunktionen, um Inhalte gezielt zu finden
  • Technische Sicherheitsmassnahmen, etwa eine Warnung, falls ein Bluetooth-Lautsprecher noch mit dem iPhone verbunden ist
  • Verzicht auf Werbung, was sie von vielen Webseiten abhebt

Allerdings gibt es bisher keine speziellen Jugendschutzmassnahmen, was Kritik hervorrufen könnte.

Kontrolliert Apple die Inhalte?

Obwohl Apple alternative App-Stores in der EU erlaubt, bedeutet dies nicht, dass das Unternehmen keine Kontrolle mehr über die Inhalte hat. Jede App, die über Drittanbieter-Stores angeboten wird, muss dennoch eine Überprüfung durch Apple durchlaufen – sowohl durch automatische Prozesse als auch durch menschliche Prüfer.

Bisher blockierte Apple bereits Emulator-Software, aber ein explizites Verbot von Porno-Apps gibt es nicht. Innerhalb des offiziellen Apple App Stores bleiben solche Inhalte weiterhin strikt verboten.

Kritik und potenzielle Folgen

Die Zulassung der ersten Porno-App könnte weitreichende Konsequenzen haben. Befürworter argumentieren, dass Apple seine restriktive Politik endlich lockert und den Nutzern mehr Freiheit gibt. Gegner hingegen befürchten, dass dadurch eine unkontrollierte Verbreitung nicht jugendfreier Inhalte auf iPhones begünstigt wird.

Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass Apple nach wie vor erhebliche Kontrolle über alternative App-Stores hat, obwohl die EU genau das mit ihrer Regulierung zu verhindern versuchte. Manche Entwickler klagen bereits darüber, dass Apple auch weiterhin unliebsame Apps blockiert – nur jetzt mit anderen Methoden.

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Kevin Kyburz

Kevin Kyburz ist seit einem Jahrzehnt als Blogger unterwegs und darf seine Meinung zu aktuellen Tech-Themen auch mal im Radio oder in Tageszeitungen unterbringen. Als ehemaliger Kolumnist für eine grosse Pendlerzeitung hat er ein Gespür für technische Fragen von Lesern entwickelt und versucht diese so gut wie möglich zu klären. Wenn er nicht gerade mit Technik beschäftigt ist, widmet er sich der Natur und der Fotografie.

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