Apple hat seine Entwickler offiziell darüber informiert, dass im EU-Raum künftig alternative Zahlungsmethoden im App Store zulässig sind. Die Massnahme ist eine direkte Folge des Digital Markets Act (DMA), der große Plattformbetreiber wie Apple dazu verpflichtet, mehr Wettbewerb und Wahlfreiheit zu ermöglichen.
Entwickler können ab sofort entweder einen eigenen Zahlungsdienstleister innerhalb ihrer App einbinden oder einen externen Link zu ihrer eigenen Zahlungsseite anbieten. Apple bleibt damit weiterhin im Prozess eingebunden, da gewisse Voraussetzungen und Hinweise für Nutzer erfüllt werden müssen.
Was Entwickler jetzt beachten müssen
Um alternative Zahlungsmethoden nutzen zu können, müssen Entwickler ein Zusatzdokument („Alternative Terms Addendum for Apps in the EU“) akzeptieren. Anschliessend können sie zwischen zwei Varianten wählen:
- Direkte Integration eines Drittanbieter-Zahlungsdienstes in die App
- Verlinkung zu einer externen Zahlungswebseite ausserhalb des App Stores
Apple weist darauf hin, dass bei Nutzung externer Zahlungswege keine Hilfestellung bei etwaigen Problemen geleistet wird und dass Nutzer transparent über die Abläufe informiert werden müssen.
Gebühren und neue Rahmenbedingungen
Mit den Änderungen passt Apple auch sein Gebührenmodell an:
Die Standardprovision für In-App-Käufe digitaler Inhalte beträgt künftig in vielen Fällen nur noch 10 %. Für besonders grosse Anbieter gelten 17 %. Zusätzlich wird eine neue „Core Technology Fee“ von 0,50 € pro Erstinstallation fällig – ab einer Million Installationen pro Jahr.
Hintergrund: Digital Markets Act
Die neuen Regelungen sind Teil der EU-Vorgaben zur Förderung von mehr Wettbewerb im App-Ökosystem. Schon länger hatten Entwickler und Verbraucherschützer kritisiert, dass Apple Nutzer bislang an das eigene Zahlungssystem bindet. Die neuen Optionen gelten zunächst nur im Europäischen Wirtschaftsraum und betreffen alle Apple-Plattformen.
Fazit: Mehr Auswahl für Nutzer, mehr Freiheit für Entwickler
Mit der Öffnung für alternative Zahlungsmethoden setzt Apple einen wichtigen EU-Beschluss um und ermöglicht Entwicklern mehr Flexibilität. Für Nutzer könnten sich dadurch zusätzliche Zahlungsmöglichkeiten und eventuell niedrigere Preise ergeben.