Zendure + Home Assistant: So bringst du Hyper 2000 & Co. sauber ins Smart Home

Kevin Kyburz
23. April 2025
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Wer ein System von Zendure nutzt – sei es der Hyper 2000, ein SolarFlow-Speicher oder ein Hub 2000 – merkt schnell: Die offizielle App reicht für grundlegende Funktionen, aber nicht für echte Automatisierung. Wenn du PV-Überschuss gezielt nutzen, deinen Eigenverbrauch visualisieren oder dein Batteriesystem mit anderen Sensoren wie Shelly 3EM koppeln willst, führt an Home Assistant kaum ein Weg vorbei.

Zum Glück gibt es eine Community-Integration, die genau das möglich macht. Sie ist zwar nicht offiziell von Zendure, funktioniert aber stabil – wenn man einen kleinen Trick beachtet: Du brauchst einen Zweitaccount für die API-Nutzung. Warum das sinnvoll ist, erklären wir dir im Verlauf der Anleitung.

Warum lohnt sich die Integration in Home Assistant?

Mit der Zendure-Integration bekommst du deutlich mehr Möglichkeiten als mit der herstellerseitigen App. Du kannst zum Beispiel:

  • Live-Daten deiner Geräte in Echtzeit sehen
  • eigene Automationen erstellen (z. B. nur bei PV-Überschuss laden)
  • Verbraucher priorisieren – z. B. Waschmaschine zuerst, Batterie danach
  • Dashboards für Stromfluss, Speicherstatus und PV-Leistung aufbauen
  • Tarifbasiertes Laden umsetzen, etwa bei dynamischen Strompreisen
  • Und das alles kombiniert mit deiner bestehenden Smart-Home-Logik

Kurz gesagt: Home Assistant gibt dir die Werkzeuge, aus deinem Zendure-System ein wirklich intelligentes Energie-Setup zu machen – unabhängig, lokal und erweiterbar.

Schritt-für-Schritt: So richtest du Zendure in Home Assistant ein

Vorbereitung

Du brauchst:

  • eine funktionierende Home Assistant Instanz (z. B. auf einem Raspberry Pi, NAS oder VM)
  • den Home Assistant Community Store (HACS)
  • einen Zweitaccount bei Zendure (mehr dazu weiter unten)
  • deine Zendure-Geräte, idealerweise mit aktueller Firmware

Schritt 1: HACS installieren (falls noch nicht vorhanden)

  1. Öffne Home Assistant (per Web-UI oder SSH)
  2. Führe im Root-Ordner den HACS-Installationsbefehl aus:
  1. Starte Home Assistant neu
  2. Gehe zu Einstellungen > Integrationen und füge HACS hinzu (GitHub-Konto erforderlich)

Mehr zur Einrichtung: hacs.xyz/docs/use/

Schritt 2: Zendure-Integration hinzufügen

  1. Gehe zu HACS > Integrationen
  2. Öffne das Drei-Punkte-Menü > „Custom Repository hinzufügen“
  3. Gib ein: https://github.com/FireSon/Zendure-HA
  4. Wähle „Integration“ und installiere das Paket
  5. Starte Home Assistant erneut
HACS Community Store Benutzerdefinierte Repositories hinzufügen

Schritt 3: Integration einrichten

  1. Öffne Einstellungen > Integrationen > Integration hinzufügen
  2. Suche nach „Zendure“
  3. Gib folgende Daten ein:
  • E-Mail + Passwort deines Zweitaccounts (wichtig!)
  • Sensorname für den aktuellen Hausverbrauch (z. B. von Shelly 3EM oder DSMR)
  • Maximale Leistung pro Phase (z. B. 600 W in der Schweiz, 800 W in DE)
  1. Home Assistant erkennt nun alle freigegebenen Geräte und legt passende Entitäten an
  2. Du bekommst zusätzlich ein zentrales Gerät namens „Zendure Manager“ – ideal für Automationen
Zendure Integration HACS Home Assistant Sensoren

Warum ein Zweitaccount notwendig ist

Die Zendure-API erlaubt nur eine aktive Session pro Account. Sobald du dich mit Home Assistant verbindest, wirst du aus der offiziellen App ausgeloggt – und umgekehrt. Das macht eine parallele Nutzung quasi unmöglich.

Die Lösung: Du erstellst einen zweiten Zendure-Account, gibst von deinem Hauptaccount aus die Geräte frei und nutzt diesen Zweitzugang ausschliesslich für Home Assistant. So bleibt die App für dich normal nutzbar und Home Assistant hat dauerhaft Zugriff auf alle wichtigen Daten – ohne gegenseitiges Ausloggen.

Geräte teilen – so geht’s:

  1. Logge dich mit deinem Hauptaccount in der Zendure-App ein
  2. Gehe zu den Geräteeinstellungen → „Teilen“
  3. Gib die E-Mail des Zweitkontos ein
  4. Logge dich danach mit dem Zweitaccount ein und akzeptiere die Freigabe

Fertig – dein Hauptaccount bleibt frei für die App, dein Zweitaccount versorgt Home Assistant.

Bonus: Automationen mit Verbrauchsanalyse

Wenn du einen Energiemonitor wie Shelly Pro 3EM oder einen P1-Stromzähler nutzt, kannst du die Integration noch smarter machen. Gib den passenden Sensornamen im Setup an, und du kannst:

  • Nur bei PV-Überschuss laden
  • Nach Zeitplan oder Tarif steuern
  • Entladung bei hohem Hausverbrauch priorisieren

Ein Beispiel-Sensor in YAML (z. B. mit DSMR):

{{ (states("sensor.dsmr_power_delivered") | float - states("sensor.dsmr_power_returned") | float) * 1000 }}


Diese Logik wird über den Zendure Manager umgesetzt, den die Integration mitliefert.

Fazit: Endlich volle Kontrolle über dein Zendure-System

Mit der Community-Integration kannst du dein Zendure-Setup endlich so nutzen, wie du es brauchst: lokal, automatisiert, integriert. Ob Hyper 2000, Hub oder SolarFlow – du steuerst deine Energie so, wie es zu deinem Alltag passt. Die API-Lösung über den Zweitaccount ist zwar ein kleiner Umweg – bringt aber enorme Vorteile.

Und das Beste: Du brauchst keine zusätzliche Hardware, kein MQTT-Basteln und keine Umwege über Drittplattformen. Nur Home Assistant – und etwas Geduld beim Einrichten.

Schon eingebunden?

Teile deine Erfahrungen mit Zendure + Home Assistant oder stell deine Fragen zur Integration unten in den Kommentaren!

7 Gedanken zu „Zendure + Home Assistant: So bringst du Hyper 2000 & Co. sauber ins Smart Home“

  1. soweit die Theorie – ich habe einen HUB2000 and eine SF800 Pro. Beide erscheinen in der App.
    Wenn ich die SF800Pro allerdings teilen möchte (2. Konto), erscheint sie nicht.
    Sie taucht auch nicht auf dem Zendure MQTT Server auf, mein HUB2000 sehr wohl, obwohl sie ja in der App unter meinem Konto registriert ist.
    Also hilft mir die Zendure-Integration nicht, da es ja nichts zu verbinden gibt.
    Ich habe dazu auch ein Ticket bei Zendure eingestellt, aber ausser einem völlig danabenliegnden AI/KI Kommentar ruht dort der See sehr, sehr still …

    Antworten
      • Klappt „dies“ nicht ist ja hochpräzise.
        Und „so“ steht dort auch nichts.
        Also, es klappt auch mit den neuen Gerätes etwas. Hinter dem Link steht allerdings nicht, was nicht klappt, ausser dass man sein primäres Konto benutzen muss.
        Wenn man die Cloud-MQTT-variante wählt, werden mir (HUB2000+AB2000 und SF800Pro) fünf Einträge geliefert, die auch +/- Echtzeitwerte zeigen. Etwas schräg ist, dass die PV-Eingänge 1 und 2 als „normale“ Energiesensoren (Einheit Watt) beschrieben sind, die Eingänge 3 und aber ziemlich sinnfrei als binäre Sensoren ohne Einheiten bereitgestellt werden. Aber ansonsten ist die Integration für mein Szenario sehr schön – 5 Geräte: HUB2000, SF800Pro, je eine AB2000 und den Zendure Energiemanager.

        Offensichtlich holt sich die Integration die Daten für die SF800Pro aus der Cloud, ob via MQTT oder http ist allerdings unklar. Ich schätze http, da der MQTT Explorer nichts zeigt. Bei einem Hyper2000 oder einer SolarFlow 800 (ohne Pro) geht es wohl noch via MQTT, aber bei der SF800Pro ist da nichts zu finden. Auch kein MQTT Verkehr mit WireShark zu finden. In der DoKu sieht man auch eine Cloud-Adresse https://app.zendure.tech/eu

        Antworten
        • für die Eingänge 3 und 4 gibt es übrigens mittlerweile eine Korrektur, die noch nicht als Release veröffentlicht ist. Man kann aber die Datei solarflow800pro.py von GitHub ( Zendure-HA/custom_components/zendure_ha/devices/solarflow800Pro.py) nach
          \\homeassistant\config\custom_components\zendure_ha\devices kopieren und HA neu starten

          Antworten
    • Habe das mittlerweile selbst hinbekommen, die Tech-Gurus hatten sich nicht gemeldet bzw. wissen/wussten auch nicht mehr – bei der Installation der Zendure Integration NICHT die lokale MQTT Integration wählen. Die lokale Variante geht ggf. auch, aber da muss noch mehr Information her und Hirnschmalz investiert werden.

      Das mit dem zweiten Konto klappt bei einer SolarFlow 800 Pro nicht, da diese in der App gar nicht als teilbares Gerät erscheint. Das geht nur mit dem Primär-Konto (sagt auch die Doku der HA-Zendure-Integration). Dumm nur, wenn man auch noch andere teilbare Geräte hat – in meinem Fall ein HUB2000. Wenn ich die Zendure-Integration im HA via Zweitkonto konfiguriere, bekomme ich keine SF800Pro-Daten. Umgekehrt bekomme ich beides, werde aber aus der App herausgeworfen (wegen des HUB2000).

      Antworten
  2. Ich bin begeistert.
    Nach langem Suchen und Probieren mit yaml usw. bin ich immer wieder an meine Grenzen gestoßen.
    Aber dieses Tool zur Integration ist der burner. Einfach zu bedienen und zu verstehen habe ich meinen Zendure Hyper einbinden und abfragen können.
    Danke dafür.
    Ich werde diese Seite weiter empfehlen.

    Antworten

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Kevin Kyburz

Geschrieben von Kevin Kyburz

Kevin Kyburz ist seit einem Jahrzehnt als Blogger unterwegs und darf seine Meinung zu aktuellen Tech-Themen auch mal im Radio oder in Tageszeitungen unterbringen. Als ehemaliger Kolumnist für eine grosse Pendlerzeitung hat er ein Gespür für technische Fragen von Lesern entwickelt und versucht diese so gut wie möglich zu klären. Wenn er nicht gerade mit Technik beschäftigt ist, widmet er sich der Natur und der Fotografie.

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