Wer ein System von Zendure nutzt – sei es der Hyper 2000, ein SolarFlow-Speicher oder ein Hub 2000 – merkt schnell: Die offizielle App reicht für grundlegende Funktionen, aber nicht für echte Automatisierung. Wenn du PV-Überschuss gezielt nutzen, deinen Eigenverbrauch visualisieren oder dein Batteriesystem mit anderen Sensoren wie Shelly 3EM koppeln willst, führt an Home Assistant kaum ein Weg vorbei.
Zum Glück gibt es eine Community-Integration, die genau das möglich macht. Sie ist zwar nicht offiziell von Zendure, funktioniert aber stabil – wenn man einen kleinen Trick beachtet: Du brauchst einen Zweitaccount für die API-Nutzung. Warum das sinnvoll ist, erklären wir dir im Verlauf der Anleitung.
Warum lohnt sich die Integration in Home Assistant?
Mit der Zendure-Integration bekommst du deutlich mehr Möglichkeiten als mit der herstellerseitigen App. Du kannst zum Beispiel:
- Live-Daten deiner Geräte in Echtzeit sehen
- eigene Automationen erstellen (z. B. nur bei PV-Überschuss laden)
- Verbraucher priorisieren – z. B. Waschmaschine zuerst, Batterie danach
- Dashboards für Stromfluss, Speicherstatus und PV-Leistung aufbauen
- Tarifbasiertes Laden umsetzen, etwa bei dynamischen Strompreisen
- Und das alles kombiniert mit deiner bestehenden Smart-Home-Logik
Kurz gesagt: Home Assistant gibt dir die Werkzeuge, aus deinem Zendure-System ein wirklich intelligentes Energie-Setup zu machen – unabhängig, lokal und erweiterbar.
Schritt-für-Schritt: So richtest du Zendure in Home Assistant ein
Vorbereitung
Du brauchst:
- eine funktionierende Home Assistant Instanz (z. B. auf einem Raspberry Pi, NAS oder VM)
- den Home Assistant Community Store (HACS)
- einen Zweitaccount bei Zendure (mehr dazu weiter unten)
- deine Zendure-Geräte, idealerweise mit aktueller Firmware
Schritt 1: HACS installieren (falls noch nicht vorhanden)
- Öffne Home Assistant (per Web-UI oder SSH)
- Führe im Root-Ordner den HACS-Installationsbefehl aus:
curl -sL https://github.com/hacs/integration/releases/latest/download/install.sh | bash -
- Starte Home Assistant neu
- Gehe zu Einstellungen > Integrationen und füge HACS hinzu (GitHub-Konto erforderlich)
Mehr zur Einrichtung: hacs.xyz/docs/use/
Schritt 2: Zendure-Integration hinzufügen
- Gehe zu HACS > Integrationen
- Öffne das Drei-Punkte-Menü > „Custom Repository hinzufügen“
- Gib ein: https://github.com/FireSon/Zendure-HA
- Wähle „Integration“ und installiere das Paket
- Starte Home Assistant erneut

Schritt 3: Integration einrichten
- Öffne Einstellungen > Integrationen > Integration hinzufügen
- Suche nach „Zendure“
- Gib folgende Daten ein:
- E-Mail + Passwort deines Zweitaccounts (wichtig!)
- Sensorname für den aktuellen Hausverbrauch (z. B. von Shelly 3EM oder DSMR)
- Maximale Leistung pro Phase (z. B. 600 W in der Schweiz, 800 W in DE)
- Home Assistant erkennt nun alle freigegebenen Geräte und legt passende Entitäten an
- Du bekommst zusätzlich ein zentrales Gerät namens „Zendure Manager“ – ideal für Automationen

Warum ein Zweitaccount notwendig ist
Die Zendure-API erlaubt nur eine aktive Session pro Account. Sobald du dich mit Home Assistant verbindest, wirst du aus der offiziellen App ausgeloggt – und umgekehrt. Das macht eine parallele Nutzung quasi unmöglich.
Die Lösung: Du erstellst einen zweiten Zendure-Account, gibst von deinem Hauptaccount aus die Geräte frei und nutzt diesen Zweitzugang ausschliesslich für Home Assistant. So bleibt die App für dich normal nutzbar und Home Assistant hat dauerhaft Zugriff auf alle wichtigen Daten – ohne gegenseitiges Ausloggen.
Geräte teilen – so geht’s:
- Logge dich mit deinem Hauptaccount in der Zendure-App ein
- Gehe zu den Geräteeinstellungen → „Teilen“
- Gib die E-Mail des Zweitkontos ein
- Logge dich danach mit dem Zweitaccount ein und akzeptiere die Freigabe
Fertig – dein Hauptaccount bleibt frei für die App, dein Zweitaccount versorgt Home Assistant.
Bonus: Automationen mit Verbrauchsanalyse
Wenn du einen Energiemonitor wie Shelly Pro 3EM oder einen P1-Stromzähler nutzt, kannst du die Integration noch smarter machen. Gib den passenden Sensornamen im Setup an, und du kannst:
- Nur bei PV-Überschuss laden
- Nach Zeitplan oder Tarif steuern
- Entladung bei hohem Hausverbrauch priorisieren
Ein Beispiel-Sensor in YAML (z. B. mit DSMR):
{{ (states("sensor.dsmr_power_delivered") | float - states("sensor.dsmr_power_returned") | float) * 1000 }}
Diese Logik wird über den Zendure Manager umgesetzt, den die Integration mitliefert.
Fazit: Endlich volle Kontrolle über dein Zendure-System
Mit der Community-Integration kannst du dein Zendure-Setup endlich so nutzen, wie du es brauchst: lokal, automatisiert, integriert. Ob Hyper 2000, Hub oder SolarFlow – du steuerst deine Energie so, wie es zu deinem Alltag passt. Die API-Lösung über den Zweitaccount ist zwar ein kleiner Umweg – bringt aber enorme Vorteile.
Und das Beste: Du brauchst keine zusätzliche Hardware, kein MQTT-Basteln und keine Umwege über Drittplattformen. Nur Home Assistant – und etwas Geduld beim Einrichten.
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