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Plume SuperPod`s Wi-Fi System im Test – Einfachheit hat ihren Preis

Plume SuperPod

Es ist Lockdown, viele Hausbewohner arbeiten von zu Hause aus und benötigen natürlich in jeder Ecke super schnelles Internet um an Konferenzen teilnehmen zu können oder einfach ein bisschen Musik zu streamen, wenn der Tag sonst sehr ruhig ist. In unserem Haus war dies bis vor Kurzem mit dem aktuell WLAN Setup nicht möglich.

Ausgestattet mit einer Fritzbox, Google Nest Wi-Fi und einem Nest Wi-FI Access Point, welche ich auch erst kürzlich getestet habe und unter diesen Bedingungen für gut empfand, haben sie für den Homeoffice Anspruch nicht ausgereicht.

Unser Haus besteht aus zwei Etagen, hat viel Beton und eine Bodenheizung, welche den unteren Stock signaltechnisch stark vom oberen Stock abschottet. Da das Haus kein Neubau ist, und bestehende Rohre bereits reichlich gefüllt sind, musste ein besseres Wi-Fi System her.

Plume – Die unbekannte Firma aus den USA

Als mich ein Twitternutzer ansprach und mir Plume vorgeschlagen hatte, musste ich zuerst einmal im Internet nachschauen, wer hinter Plume steckt. Der Anbieter kommt ursprünglich aus den USA und hat dort schon Deals mit den grösseren Netzbetreibern abgeschlossen, für welche sie diese WLAN-Router herstellen. Mit den Pod`s bzw. SuperPod`s macht sich der Hersteller zum ersten Mal auch international einen Namen.

Die Plume Pod`s erstellen hier ein Cloud-koordiniertes Mesh-System, wodurch es für den Nutzer sehr einfach ist, in jedem Zimmer bzw. an jeder Steckdose einen neuen Knotenpunkt einzurichten.

Design

Online sah es zwar nicht ganz so aus, aber die SuperPod`s wirken recht edel. Auf den ersten Blick dachte ich, die Hexagon förmigen Geräte bestehen aus Aluminium mit einer Metalllackierung. Leider sind sie doch nur aus Plastik gemacht, welches aber zugegebenermassen gut aussieht.

Wie bei vielen der Geräte, welche ohne Kabel direkt in eine Steckdose gesteckt werden, ist auch der SuperPod zu gross für eine Schweizer 3-fach-Steckdose, weshalb mit einem Steckplatz gleich die ganze Steckdose besetzt wird.

Plume SuperPod Kabel
Der SuperPod direkt oberhalb vom Router. Ein Kabel kommt von der Fritzbox ein anderes geht zur Philips Hue Bridge.

Wie funktionieren die Plume Pod`s?

Ein Pod oder SuperPod kann entweder an einen bestehenden Router angeschlossen werden oder diesen sogar ersetzen. In meinem Test schliesse ich den SuperPod an meine Fritzbox an. Hier empfiehlt es sich, das WLAN Signal des bestehenden Routers zu deaktivieren, da sich sonst zwei Signale in die Quere kommen, was die Geschwindigkeit beeinträchtigen kann.

Das Einrichten lauft komplett über die Smartphone App. Man muss nur die Pod`s mit dem Stromnetz verbinden, einen beim Router anschliessen und in rund 5-10 Minuten steht das WLAN Signal.

Was machen die Plume Pod`s besser?

Wi-Fi Router mit Accesspoints welche ein Mesh-System erstellen, gibt es bereits viele. Einige lassen sich einfacher einrichten als andere. Bei Plume bekommt der Nutzer eine unkomplizierte App, die eigentlich nicht viel Verrücktes kann (in den Augen eines Nerds) aber somit von jedem bedient werden kann.

Da die Pod`s mit dem Cloud Netzwerk von Plume verbunden sind, versucht hier nun eine KI (Künstliche Intelligenz) dauernd das Netz im Haus zu optimieren. Einerseitz wird geschaut, dass die Pods ein bestmögliches Mesh-Netzwerk aufbauen können, anderseits wird auch die Umgebung nach anderen Signalen gescannt, wodurch die Pod`s auf einen anderen Kanal wechseln würden, um auch hier Störsignale zu vermeiden.

Im Laufe der ersten 24 Stunden wird nun das Netz und Benutzergeräte analysiert. Läuft zum Beispiel der Smart-TV im ersten Stock immer erst am Abend, bekommt dieser auch erst am Abend Ressourcen zugesprochen, welche durch den Tag anderen Geräten zugutekommt. Die Plum App zeigt hier wunderbar, welche Geräte mit welchem SuperPod verbunden ist und wie viel Daten pro Tag heruntergeladen wurden.

Plume-App
Plume iPhone App – 1. Bild: Überblick vom Netz, 2. Bild: Signal iPhone zum nächsten SuperPod, 3. Bild: Attacken von Webseiten welche gestoppt werden.

Mitgliedschaft wird für eine umfangreiche Nutzung benötigt

Als ich bei der ersten Recherche nach Plume was von einer Mitgliedschaft für 60 Dollar gelesen habe, dachte ich zuerst, da muss ein Fehler vorliegen. Wäre ja, wie wenn ich in einem Hotel heutzutage für WLAN zahlen müsste.

Leider ist es kein Fehler. Beim Kauf von einem Pod oder SuperPod erhält der Kunde je nach Verkaufspartner die Mitgliedschaft für ein Jahr gratis dazu. Nach diesem Jahr hat er die Möglichkeit, sie zu verlängern. Da die Mitgliedschaft Preise in der Schweiz bei den Netzbetreibern stark schwanken, sollte man am besten vorher dort nachfragen. Bei Digitec kann man die SuperPod`s nicht nur kaufen, sondern bekommt auch die Mitgliedschaft für die darauffolgenden Jahre für CHF 75 pro Jahr.

Auch wenn es für mich im ersten Moment ein Schock war, verstehe ich immer wie länger den Nutzen dahinter, denn die Plume bietet nicht nur regelmässige Updates an, sondern auch noch einiges drauf, was andere Anbieter nicht haben. Natürlich hören sich 75 Franken am Anfang viel an, doch auch Hersteller müssen ihre Mitarbeiter für Updates bezahlen, welche dies programmieren und im Gegensatz zu Samsung, müssen Kunden dafür keine neuen Geräte kaufen, damit diese ein neues Software-Update erhalten.

Einige der zusätzlichen Vorteile der Mitgliedschaft listet Plume wie folgt auf:

Online Schutz

Plume filtert verdächtige Inhalte heraus, während Geräte mit dem Internet verbunden sind, und bietet so Echtzeitschutz vor Crypto-Mining, Ransomware, Malware, Viren, Botnets, Phishing-Angriffen und mehr.

Werbeschutz

Eingebauter Werbeblocker für vereinfachtes Surfen.

Geräte-Checks

Das System von Plume erkennt automatisch, wenn sich Geräte merkwürdig verhalten, und stellt sie unter Quarantäne, bevor sie Verwüstungen anrichten können.

Bewegungsmelder

Der Mensch besteht aus 50-80 % Wasser, weshalb bei einer Bewegung natürlich auch das WLAN Signal verändert wird. Die Pods stellen dies fest und können einen Alarm auf das Smartphone senden.

Weitere Funktionen

Neben den oben genannten Diensten, sind natürlich auch viele dabei, welche andere Hersteller auch beherrschen. Neben Kindersicherung, Zeitschalter und Gäste WLAN, welches sich zeitlich beschränken lässt, können auch ganze Geräte einfach mit einem Klick eine Internet-Pause bekommen.

Was passiert ohne Mitgliedschaft?

Wer lieber die 75 Franken im Jahr sparen möchte, kann natürlich auch ohne Mitgliedschaft die Geräte benutzen. Natürlich fehlen dann viele der oben genannten Funktionen. Wie Plume auf der Webseite schreibt, werden weiterhin Firmware Updates geliefert.

Testergebnis «Plume SuperPod»

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Einfache Installation

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Verbesserte Wi-Fi Abdeckung

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Integrierte Cyber-Sicherheitsfunktionen

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Lassen sich einfach erweitern

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Benötigen eine ganze Steckdose

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Für optimierte Nutzung ist die Mitgliedschaft praktisch ein Muss

Plume macht es mit seinem SuperPod sehr einfach, zu Hause ein anständiges WLAN in jede Ecke zu erstellen. Einmal konfiguriert ist jeder neue Pod in wenigen Sekunden einsatzbereit.

In unserem Test hatten wir im EG wie im oberen Stock schnelles Internet und konnten problemlos streamen und an Videokonferenzen gleichzeitig zu zweit oder dritt teilnehmen.

Die zusätzlichen Funktionen sind super und schützen vor unerwarteten Problemen im Internet. Ich selbst war überrascht, als ich die Statistiken dazu gesehen habe.

Leider gibt es einen halben Punkt Abzug, da das Design eine Schweizer 3-fach-Steckdose komplett blockiert. Weiter bekomme ich den Verdacht nicht los, dass sobald ich die Mitgliedschaft kündige, das Signal schlechter wird und ich praktisch zu einer Mitgliedschaft gezwungen werde. Hier ist sicher ein Test nötig.

Preis uns Verfügbarkeit

Der Plume SuperPod ist bei Digitec oder vielen Partnern (WWZ, GAW Solothurn oder GGA Maur) verfügbar. Der Preis schwenkt von CHF 90 (Sunrise) bis zu CHF 219 (Digitec), je nachdem wo man diesen kauft.

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Kevin Kyburz

Kevin Kyburz ist seit einem Jahrzehnt als Blogger unterwegs und darf seine Meinung zu aktuellen Tech-Themen auch mal im Radio oder in Tageszeitungen unterbringen. Als ehemaliger Kolumnist für eine grosse Pendlerzeitung hat er ein Gespür für technische Fragen von Lesern entwickelt und versucht diese so gut wie möglich zu klären. Wenn er nicht gerade mit Technik beschäftigt ist, widmet er sich der Natur und der Fotografie.

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