Nach einem durchwachsenen Start der Core Ultra 200S will Intel mit einem „Arrow Lake Refresh“ neuen Schwung in den DIY-CPU-Markt bringen. Der Konzern plant für die zweite Jahreshälfte 2025 überarbeitete Modelle – mit leicht höheren Taktraten und einem massiven KI-Upgrade durch die NPU 4. Ziel: verlorenes Vertrauen zurückgewinnen und der wachsenden AMD-Dominanz Paroli bieten.
Rückblick: Ein Fehlstart mit Folgen
Der Launch der Arrow-Lake-CPUs im Oktober 2024 war für Intel alles andere als ein Erfolg. Tester bemängelten teils unterdurchschnittliche Performance – speziell beim Gaming. Intel selbst räumte Fehler auf BIOS- und OS-Ebene ein. Zwar folgten nachträgliche Patches, doch der Imageschaden blieb. AMD nutzte die Schwächephase: Laut aktuellen Zahlen kontrolliert das Unternehmen inzwischen rund 62 % des DIY-Desktop-Marktes – Intel nur noch 38%.
Der Refresh: Was Intel vorhat
Der neue Arrow-Lake-Refresh soll genau dort ansetzen. Geplant sind:
- Taktsteigerungen von 100 bis 200 MHz, was je nach Anwendung durchaus messbare Leistungsgewinne bringen dürfte.
- Kompatibilität zum LGA 1851-Sockel und den bestehenden 800er-Chipsätzen bleibt erhalten – gut für Aufrüstwillige.
- NPU 4 statt NPU 3: Der Sprung bei der KI-Rechenleistung ist enorm. Mit 48 TOPS (statt zuvor 13) erfüllt Intel nun auch die Anforderungen für Microsofts Copilot+-Zertifizierung – ein klares Zeichen, dass man das KI-Rennen ernst nimmt.
Arrow Lake bleibt modular
Wie gehabt basiert Arrow Lake auf Intels Chiplet-Design, bei dem CPU, GPU und I/O getrennt gefertigt werden. Die CPU-Kerne setzen auf den 20A-Prozess, während andere Komponenten auf bewährten Nodes gefertigt sind. Die modulare Bauweise erlaubt Intel gezielte Upgrades – wie jetzt beim Refresh mit der NPU 4.
Strategie gegen AMD – oder nur Flickwerk?
Mit Nova Lake steht 2026 ein kompletter Architekturwandel bei Intel an. Bis dahin muss Arrow Lake überbrücken – der Refresh scheint dabei ein taktisches Manöver zu sein, um AMD im Bereich KI nicht das Feld zu überlassen. Doch angesichts der starken Zen-5-Plattform stellt sich die Frage: Reicht das aus?
Was denkt ihr: Kann Intel mit dem Refresh gegen AMD aufholen – oder ist das nur ein Pflaster auf einer tiefen Wunde? Diskutiert mit uns in den Kommentaren!