Intel geht in die nächste Runde: Mit der kommenden CPU-Plattform Panther Lake steht der Launch der ersten Chips im neuen 18A-Fertigungsprozess bevor – ein bedeutender Meilenstein für den US-Hersteller, der sich zunehmend gegen TSMC, Apple und AMD behaupten muss. Laut aktuellen Informationen soll die erste Panther-Lake-CPU noch Ende 2025 für Notebooks erscheinen – zunächst mit einer einzelnen Konfiguration, weitere Varianten folgen 2026.
Neben technischer Weiterentwicklung geht es Intel bei Panther Lake auch um eines: das Vertrauen in die eigene Fertigungstechnologie zurückzugewinnen.
Der Einstieg: Nur ein Modell – aber mit klarer Zielsetzung
Zum Start plant Intel offenbar eine einzelne H-Serie-Variante für Notebooks mit hoher Leistungsaufnahme (45 W TDP). Die Konfiguration:
- 4 Performance-Kerne (P-Cores)
- 8 Effizienzkerne (E-Cores)
- Kein LP-E-Kern (Low Power)
- Vier Xe3-Grafikkerne (iGPU)
Das Setup zielt klar auf mobile Systeme mit hohem Rechenbedarf – also Premium-Notebooks, Workstations oder KI-orientierte Anwendungen. Die grosse Überraschung: weitere Konfigurationen sollen erst Anfang 2026 folgen – vermutlich auch mit LP-E-Kernen und niedrigerem Energiebedarf für Ultrabooks oder Convertibles.
Was ist 18A – und warum ist es so wichtig?
Der 18A-Prozess (1,8 Nanometer-Klasse) ist Intels erste Fertigungsstufe mit sogenanntem RibbonFET (Gate-all-around) und PowerVia (Backside Power Delivery). Beide Technologien gelten als Schlüssel für zukünftige Leistungs- und Effizienzgewinne.
Intel will mit 18A nicht nur konkurrenzfähig bleiben – sondern wieder führend werden. Panther Lake wird daher nicht nur als neues Produkt eingeführt, sondern auch als strategisches Schaufenster: Hier zeigt sich, ob Intels Foundry-Sparte (Intel Foundry Services) ihre internen Probleme überwinden konnte – und künftig auch für externe Kunden produzieren kann.
Fokus auf KI – mehr als ein Buzzword?
Intel hebt die verbesserte KI-Leistung von Panther Lake besonders hervor. Die Architektur soll auf neuronale Prozesse optimiert sein – ähnlich wie Apples Neural Engine oder AMDs XDNA-Beschleuniger. Zwar nennt Intel noch keine konkreten TOPS-Werte (Tera Operations per Second), doch klar ist: Die CPUs sollen in Bereichen wie:
- Bild- & Spracherkennung
- generativer KI
- lokaler Machine-Learning-Logik
eine spürbare Leistungssteigerung bringen – ohne dafür zwingend auf dedizierte NPUs oder GPUs angewiesen zu sein.
Wer ist die Konkurrenz?
Panther Lake tritt in ein heiss umkämpftes Segment ein. Die direkte Konkurrenz umfasst:
- AMD Strix Point (Zen 5 + XDNA 2, vermutlich ab Q4/2025)
- Qualcomm Snapdragon X Elite (ARM-basierte AI-SoCs für Windows)
- Apple M3/M4 Pro & Max (macOS mit exzellenter Energieeffizienz)
Gerade im Windows-Notebook-Markt steht Intel unter Druck. Qualcomm will mit Snapdragon X und voller Windows-on-ARM-Optimierung Marktanteile gewinnen, während Apple mit dem M-Chip-Ökosystem seine eigene Plattform kontinuierlich verbessert.
Panther Lake muss also nicht nur schneller, sondern auch energieeffizienter und KI-orientierter sein – und gleichzeitig Entwicklern ein stabiles Ökosystem bieten.
GPU von TSMC?
Ein interessanter Aspekt: Während die CPU-Kerne von Intel selbst stammen, könnte die integrierte GPU der Panther-Lake-Chips erneut von TSMC gefertigt werden. Dieses Modell hatte Intel bereits bei Lunar Lake angewendet – ein Mix aus eigener und externer Fertigung, um Entwicklungsrisiken zu minimieren und Kapazitäten auszulagern.
Solche Hybridstrategien sind mittlerweile gängige Praxis, zeigen aber auch: TSMC bleibt vorerst unverzichtbar, selbst für Intel.
Roadmap: Was kommt nach Panther Lake?
Noch während Panther Lake anläuft, arbeitet Intel bereits an den nächsten Schritten:
- Arrow Lake Refresh – als Zwischenschritt ab 2025
- Nova Lake – als grosse Architektur-Reform ab 2026
Nova Lake soll laut Intel eine „Revolution“ im CPU-Design einleiten – mit vollständig überarbeitetem Kern-Design, neuem Memory-System und weiterem Fokus auf Modularität und KI.
Fazit: Panther Lake wird für Intel zum Schicksalsprojekt
Mit Panther Lake startet Intel nicht nur eine neue CPU-Generation, sondern setzt alles daran, Vertrauen in seine Fertigung zurückzugewinnen. Der 18A-Prozess gilt als kritisch – für die eigene Roadmap, für die Konkurrenzfähigkeit auf dem Notebookmarkt und für das Foundry-Geschäft.
Die erste Version richtet sich klar an Power-User im mobilen Bereich – weitere Modelle folgen 2026. Ob Panther Lake den Erwartungen gerecht wird, dürfte sich spätestens zum Jahresende zeigen. Wer auf der Computex im Mai auf Details hofft, könnte nicht enttäuscht werden.
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