14 Jahre nachdem Erscheinen von Pokémon Diamant und Perl für den Nintendo DS, bekommt das beliebte Spiel eine Neuauflage spendiert. Mit Strahlender Diamant und Leuchtende Perle spricht man neu Nintendo Switch Spieler an und hat neben einem Design Refresh auch ein paar Neuerungen mit an Board.
Techgarage hat Pokémon Leuchtende Perle innert den letzten 7 Tagen praktisch durchgespielt. Ob alles strahlt und leuchtet, erfährt ihr in unserem Testfazit.
Neuauflagen haben es generell nie einfach, egal ob bei Filmen oder Spielen. Was Pokémon betrifft, ist das ganze gleich doppelt so schwer, da eine weltweit grosse Community jeden Aspekt und jede Neuerung genau unter die Lupe nimmt. Für das Entwicklerstudio ILCA hiess es hier nun eine massiv bessere Kopie von Pokémon Diamant und Perl zu kreieren, welche vor allem die Vorzüge einer Nintendo Switch zusätzlich beinhalten.
Wie bereits vor 14 Jahren startet ihr nach eurer Auswahl entweder als Mann oder Frau. Neu könnt ihr dabei aber noch eure ethnische Herkunft (Hautfarbe) aussuchen. Habt ihr das erledigt und euch einen Namen gegeben, gehts für euch los um die Sinnoh Region zu erkunden.
Gestartet wird wie immer schon mit einem von drei Starter-Pokémon. Statt für Chelast oder Plinfa, haben wir uns für Panflam entschieden und uns auf den Weg gemacht, den Pokédex zu füllen.
Grafik – Eine Welt, die man gerne sieht
Etwas, was natürlich direkt zu Beginn auffällt, ist die neue Grafik. Das ganze Spiel ist im «Chibi-Look» gehalten, wodurch alles runder und niedlicher wirkt. Grosse Augen und kleine Körper kann man mögen oder hassen, jedoch sind sie ein massives Upgrade im Vergleich zum Original, was super schön auf der Nintendo Switch OLED aussieht.
Auf dem Weg zu den Top 4 erleben wir die Sinnoh Welt an vielen Orten so detailliert wie noch nie. Schön gestaltete Kämpfe und tolle Animationen, machen Freude beim Spielen. Leider ist die nicht überall der Fall und man bekommt das Gefühl, da wurde aus Zeitdruck an vielen Orten dann wieder beim Detail gespart.
Schwierigkeitsgrad – Pipieinfach
Erinnert ihr euch noch an Pokémon Gelb für den GameBoy? Man war der Start damals schwer und man musste tatsächlich trainieren, um weiterzukommen. Zuletzt hatte ich ein ähnliches Feeling bei Pokémon Let’s Go, Pikachu, was zeitweise dann auch etwas nervig war, aber animierte zum Trainieren.
Bei Pokémon Leuchtende Perle habe ich während den 7 Spieltagen genau 1 Mal verloren und war auch wirklich schnell durch beim Spielen. Grund dafür ist sicher der EP-Teiler, welcher automatisch allen Pokémon nach einem Sieg mit EP belohnt, weshalb meine Taschenmonster auch immer gut 4-10 Level höher waren als die meiner Gegner.
Das ganze mag in dieser Hinsicht zwar kinderfreundlich sein, jedoch dürfte meiner Meinung nach mal eine Option eingeführt werden, welche dem Spieler die Möglichkeit gibt den Schwierigkeitsgrad zu erhöhen oder man schaut einfach das gegen Schluss alles wirklich richtig schwer wird.
Neue spannende Funktionen
Während verschiedene Wettbewerbe und Minispiele bereits in den Klassikern verfügbar waren, bringt man den Spielern eine Handvoll Funktionen, die das Spielen noch mehr erleichtern. Angefangen mit dem Pokétch, eine Art Poké-Smartwatch, welche es euch ermöglicht VM-Attacken auszuführen, ohne dass ihr diese einem Pokémon beibringen müsst, welches auch immer bei euch im Team sein muss.
Weiter wird es für euch möglich sein, legendäre Pokémon zu fangen, welche aus alten Versionen stammen. So erscheinen Arktos und Zaptos, Entei, Suicune, Ho-Oh und weitere in einem speziellen Gebiet. Und Fans von Mew dürfen sich auch freuen, denn mit einem Speicherstand von Pokémon Let’s Go, Pikachu oder Evoli gibts dies gratis von einer alten Dame.
Natürlich setzt Nintendo auch sein Netzwerk ein, wodurch ihr neben online Kämpfen auch mit irgendwelchen fremden Menschen Pokémon tauschen könnt.
Alter MissingNo Glitch auch in neuer Version
Spieler der alten Pokémon-Versionen kennen MissingNo sicher nur zu gut. Ein kleiner Fehler in Pokémon Blau und Rot ermöglichte es Items in einer unendlichen Anzahl zu klonen. Mit der Silber und Gold Version hab es dann einen Glitch, mit welchem man Pokémon die Items tragen klonen konnte.
Ein gleicher Glitch ist nun in Pokémon Strahlender Diamant und Leuchtende Perle verfügbar. Wie das ganze funktioniert, zeigt euch das Video. Beachtet aber: Da die Spiele neu mit Updates versorgt werden, kann es gut sein, dass der Glitch bald verschwindet.
Fazit
Pokémon Strahlender Diamant und Leuchtende Perle sind tolle gestalte Remakes, welche mit einigen tollen Neuerungen daherkommen. Solltet ihr euch überlegen eines der Spiele zu kaufen, seid euch einfach bewusst, dass es eigentlich nur ein Update innerhalb der Gestaltung ist, welche zusätzlich noch ein paar neue Funktionen spendiert bekommen hat.
Im Vergleich zu Pokémon Schild und Schwert, die komplett neu entwickelt wurden, gleicht das Spiel etwas einem Downgrade. Alte Spieler, welche die alten Versionen kennen, dürften sich kurzzeitig freuen.
Zwar sind die Dialoge neu etwas kürzer, jedoch meiner Meinung nach teils einfach nervig und fantasielos. Vieles am vorhandenen Potenzial wird leider nicht genutzt. Zwar ist die Community aktuell noch sehr zufrieden, doch bleibt die Frage, wie lange man mit immer praktisch gleichen Spielen diese weiter motivieren kann.
Ich habe Pokémon Leuchtende Perle gerne gespielt und natürlich hat es mir auch viel Spass bereitet, war aber auch überrascht, wie einfach alles war. Mit einer Spielzeit von rund 17 Stunden war bei mir bereits alles vorbei. Hier dürfte Pokémon Legends: Arceus ein viel grösseres Publikum ansprechen, da es sich um eine komplett neue Geschichte handelt und auch das ganze Spielgeschehen neu sein wird. Pokémon Legends: Arceus erscheint übrigens am 28. Januar 2022.
Pokémon Strahlender Diamant und Leuchtende Perle sind seit dem 19. November 2021 im Handel erhältlich und lassen sich auch über den Nintendo Store downloaden. Der Preis liegt bei rund 50 Euro/ Schweizer Franken.