Disney baut weiter um – und kürzt erneut weltweit mehrere Hundert Stellen, wie die BBC berichtet. Betroffen sind vor allem die Film- und Fernsehabteilungen, darunter zahlreiche Positionen im Marketing sowie in der Finanzsparte des Unternehmens. Der Schritt ist Teil eines langfristigen Transformationsprozesses, mit dem sich Disney stärker auf sein Streaming-Geschäft fokussieren will – allen voran Disney+.
Kein Kahlschlag, aber gezielte Einschnitte
Laut einem offiziellen Sprecher von Disney – zitiert von der BBC – handelt es sich nicht um großflächige Teamauflösungen, sondern um „chirurgisch durchgeführte“ Kürzungen. Ziel sei es, die Zahl der betroffenen Mitarbeitenden so gering wie möglich zu halten. Insgesamt beschäftigt Disney weltweit rund 230.000 Menschen.
Die Entlassungen sollen vor allem Effizienz und Agilität stärken – zwei Kernziele, die CEO Bob Iger seit seiner Rückkehr an die Unternehmensspitze Ende 2022 verfolgt. „Da sich unsere Branche in rasantem Tempo verändert, suchen wir weiterhin nach Möglichkeiten, unsere Geschäfte effizient zu führen und gleichzeitig die Kreativität und Innovation zu fördern, die die Verbraucher von Disney erwarten“, heisst es in einem offiziellen Statement.
Milliarden-Einsparungen als Ziel
Bereits 2023 hatte Disney eine erste grosse Entlassungsrunde angekündigt: 7.000 Stellen wurden gestrichen, um pro Jahr rund 5,5 Milliarden US-Dollar einzusparen. Auch 2024 gab es weitere Entlassungen – zuletzt im März, als etwa 200 Mitarbeiter, unter anderem bei ABC News, gehen mussten.
Mit den aktuellen Massnahmen will der Konzern seine Strategie bekräftigen: Disney soll langfristig profitabler, streamingzentrierter und weniger abhängig von klassischen TV-Geschäften werden.
Disney+ wächst selektiv – trotz Abonnentenrückgang
Obwohl Disney+ im vierten Quartal 2024 einen leichten Rückgang bei den Abonnenten verzeichnete, konnte das Unternehmen höhere Einnahmen pro Nutzer erzielen. Grund dafür sind gestiegene Abo-Preise sowie der Ausbau des werbefinanzierten Einstiegsmodells. Analystenprognosen wurden sogar übertroffen – was zeigt, dass Disneys Strategie trotz schmerzhafter Einschnitte finanziell aufgehen könnte.
Fazit: Disney treibt den Umbau weiter voran – mit harten Schnitten
Die aktuellen Stellenstreichungen sind keine Ausnahme, sondern Teil einer grösseren, strategischen Neuausrichtung: Weg vom klassischen Medienkonzern, hin zum schlanken, global agierenden Content- und Streaming-Unternehmen. Für viele Beschäftigte mag das bitter sein – doch für Disney scheint der Sparkurs bisher aufzugehen.