In Bern, so witzelt man in der Schweiz, ginge alles ein bisschen langsamer. Dieses kommende Wochenende jedoch geht’s in der Schweizer Bundesstadt alles andere als gemächlich zu und her: Die «Formel-E» ist zurück in der Schweiz! Nach einem gelungenen Einstand in Zürich im vergangenen Sommer, findet das offiziell «Julius Bär Swiss E-Prix» genannte Rennen dieses Jahr in der historischen Stadt an der Aare statt.
«Techgarage» live am Formel E-Rennen in Bern
Die Elektro-Boliden werden am Samstag, 22. Juni duch die Innenstadt von Bern düsen und «Techgarage» wird das Rennen live vor Ort mitverfolgen. Zuvor, am Freitag, dürfen wir auf Einladung des Rennstalls «DS TECHEETAH Formula E Team» noch einen Blick hinter die Kulissen und die Boxengasse werfen. Für uns als Elektroauto-Enthusiasten ein absoluter Glücksfall! Hoffentlich können wir einen genaueren Blick auf die brandneuen «Gen2»-Autos erhaschen und vielleicht sogar kurz mit den beiden Fahrern des Rennstalls – Jean-Éric Verne und André Lotterer – ein paar Worte austauschen.
Die Strecke: Hier führt der Swiss E-Prix in Bern durch
Vom Berner Hauptbahnhof gelangt man relativ schnell zum Renngelände: Die Fanmeile beginnt bei der Zytglogge und geht der Gerechtigkeitsgasse entlang. Die Rennstrecke hingegen ist ennet der Aare und führt im Dreieck dem Aargauerstalden, der Schlosshaldenstrasse und der Laubeggstrasse entlang.
Die Elektro-Autos: Das ist dieses Jahr neu
Vorbei die Zeiten, in denen die Fahrer in der Mitte des Rennens aus ihren Karossen sprangen, ins nächste Auto stiegen und das Rennen damit fertig fuhren: In der Formel E-Saison 2018/2019 verfügt der Akku in den Elektroautos endlich über genügend Kapazität, dass damit ein ganzes Rennen gefahren werden kann.
Ähnliche Abmessungen – Mehr Leistung
Dazu bedarf es eines gänzlich neuen Aufbaus des Elektroautos. Das aktuelle Modell, mit dem die Teams um den Sieg fahren, nennt sich denn auch «Gen2». War der Vorgänger «Gen1» noch stark an das optische Design von Formel-1-Autos angelehnt, entfernen sich die aktuellen Formel-E-Autos von diesem Aufbau und setzen auf eine eigene Optik.
Die «Gen2» Autos wirken nun etwas bulliger und gewinnen an Leistung dazu: Während die Aussenabmessungen und das Gewicht praktisch gleich bleiben, haben es die Ingenieure geschafft, einen grösseren Akku, bessere Motoren und verbesserte Aerodynamische Fähigkeiten zu verbauen. Auch die Regeneration – das Rekuperieren von Energie zurück in die Batterie – wurde um fast die Hälfte verbessert.

Deshalb ist die Formel E so wichtig
Die Verbesserungen der Autos nur schon innerhalb von zwei Modelljahren zeigen: In der Elektromobilität ist noch viel möglich, lässt sich mit Forschung und Erprobung viel rausholen. Die Formel E fungiert denn auch ein Bisschen als «NASA» des Strassenverkehrs: Viele Technologien, die für die Rennstrecke konzipiert und unter harten Renn-Bedingungen getestet werden, finden später auch Eingang in Elektro-Serienfahrzeuge für die Strasse. Kein Wunder sind viele führende Elektroauto-Hersteller – wie beispielsweise Renault/Nissan mit seinem E.Dams-Team – auch im Formel E-Zirkus anzutreffen.
Formel E: Ganz nahe dran an der Action
Einzigartig an den Formel E-Rennen, ist, wie sehr die Fans ins Geschehen mit einbezogen werden. Das fängt schon damit an, dass die Rennen traditionell in Innenstädten stattfinden. Natürlich geht das nur, weil sie aufgrund des Elektroantriebs weniger Emissionen als traditionelle Autorennen verursachen.
Der Benefit ist aber, dass die Zuschauer nicht von weit her anreisen müssen, sondern das Rennen praktisch vor ihrer Haustüre stattfindet. In Zürich sorgte dieser Umstand letztes Jahr noch für einige Aufregung unter den Zürcher Anwohnern – aber die Berner scheinen hier wesentlich aufgeschlossener und pragmatischer zu sein.
A rollercoaster street circuit in the Swiss city of Bern! Is this the craziest track layout we've ever raced? #SwissEPrix #ABBFormulaE pic.twitter.com/yqrTKqUDSs
— ABB FIA Formula E World Championship (@FIAFormulaE) June 18, 2019
Fans boosten Fahrer zum Sieg: Der Fan-Boost
Eine weitere Besonderheit in der Formel E ist, dass Fans ihren Lieblings-Fahren nicht nur moralische Unterstützung, sondern einen echten «Boost» im Rennen geben können. Der «Fan-Boost» ist seit einigen Jahren fixer Bestandteil des Formel E-Zirkus. Er funktioniert so, dass Fans im Vorfeld des Rennens online in einer Abstimmung ihrem Lieblings-Fahrer ihre Stimme geben können. Die fünf Publikumslieblinge mit den meisten Stimmen aus dem Feld der insgesamt 22 Fahrer erhalten dann zusätzliche Antriebsenergie für ihren Autos freigeschaltet, die sie einmal während des Rennens einsetzen können.
«Techgarage» wird euch über das Renn-Wochenende hier auf der Webseite wie auch auf unseren Social Media-Kanälen Twitter und Instagram mit Impressionen vom zweiten Formel E-Rennen in der Schweiz versorgen.