Es klingt absurd, aber Activision Blizzard hat angekündigt, seine Mitarbeiterzahl um acht Prozent zu reduzieren, obwohl man im Jahr 2018 nach eigenen Angaben das beste Ergebnis in der Firmengeschichte hingelegt hätte.
Bei den Entwicklern wird aufgebaut
Im Jahresbericht 2018 klang es schon an, dass man nicht zufrieden war. Bobby Kotick, Geschäftsführer von Activision Blizzard sagte darin: «Während unsere finanziellen Ergebnisse für 2018 die besten in unserer Geschichte waren, haben wir nicht unser ganzes Potential ausgeschöpft.»
Dass eine Massnahme zur Ausschöpfung des Potentials die Reduzierung der Belegschaft um rund 800 Mitarbeiter sein wird, konnte man nicht ahnen. War doch im Jahresbericht sogar zu lesen, dass sich die Anzahl der Entwickler, die an Call of Duty, CandyCrush, Overwatch, Warcraft, Hearthstone und Diablo arbeiten, um 20 Prozent im Verlauf des Jahres 2019 erhöhen soll.
Jetzt wird klar, was mit dem Satz gemeint war, der gleich nach der Aussage in Bezug auf die Aufstockung im Entwicklerbereich stand. Etwas abstrakt schob Activision nach, was man zur Finanzierung der Investition in die Entwicklungs-Abteilung unternehmen wolle. Zum einen sollten Initiativen, die nicht die Erwartungen erfüllt hätten, als nachrangig eingestuft werden. Zum anderen wurde bereits angekündigt, dass bestimmte Kosten in der Verwaltung sowie ausserhalb des Entwicklungsbereiches reduziert würden.
1,8 Milliarden US-Dollar Gewinn
Was unter den im Jahresbericht erwähnten Finanzierungs-Massnahmen zu verstehen war, gab laut dem Nachrichtensender «CNBC» der operative Leiter von Activision, Coddy Johnson, bekannt: «Unser Restrukturierungsplan sieht vor, dass wir uns von Investitionen und weniger produktiven nicht-strategischen Bereichen trennen. Das wird zu einem Abbau der Netto-Mitarbeiterzahl um rund acht Prozent führen und gleichzeitig eine deutliche Steigerung des Investitionsschwerpunkts und der Fähigkeiten rund um unsere grössten Franchises bewirken.»
Man muss sich allerdings schon etwas wundern, dass ein Unternehmen, das im Jahr 2018 einen Gewinn in Höhe von rund 1,8 Milliarden US-Dollar (rund 1,8 Milliarden Schweizer Franken) ausgewiesen hat, über Mitarbeiter-Einsparungen noch weiter hinaus möchte.