Im «YouTube Creator Blog» verkündet YouTube, dass man die Kommentarfunktion bei dutzenden Millionen von Videos, in denen junge Minderjährige zu sehen seien, abgeschaltet habe. Diese Massnahme solle der Sicherheit von Kindern zu Gute kommen. Sie ist eine Reaktion auf einen Bericht, wonach Pädophile den Algorithmus von YouTube ausgetrickst hätten, um die Kommentar-Spalten unter YouTube-Videos zur Vernetzung zu nutzen.
Grosse Werbekunden haben YouTube verlassen
Die YouTube-Treffpunkte der Pädophilen hatte der YouTuber «MattsWhatItIs» aufgedeckt. Dabei müsse man gar nicht lange nach diesen Orten suchen. Fünf Klicks würden reichen, um die einschlägigen Videos zu finden. Als «MattsWhatItIs» den Weg, wie man zu den Videos gelangt, in seinem Bericht vorführen wollte, haben sogar zwei Klicks ausgereicht.
In den Kommentaren unter den betroffenen YouTube-Videos seien Hinweise zu bestimmten Szenen mit Kindern gegeben worden, die man dadurch sexualisiert habe. Ausserdem seien unter anderem Links zu Kinderpornografie-Seiten geteilt worden.
Nach dem Bericht von «MattsWhatItIs» haben sich zahlreiche grosse Werbekunden von YouTube zurückgezogen. Denn im Rahmen der entdeckten Pädophilen-Treffpunkt-Videos sei teilweise auch Werbung gezeigt worden.
Kommentare nur noch ausnahmsweise erlaubt
Um das Problem mit der missbräuchlichen Nutzung der Kommentar-Funktion durch Pädophile zu lösen, habe YouTube hunderte Millionen Kommentare gelöscht und die Kommentarfunktion bei dutzenden Millionen Videos deaktiviert. Dabei konzentrierte man sich auf Videos mit jungen Minderjährigen. In den nächsten Monaten wolle man diese Aktion ausweiten und auch Videos mit älteren Minderjährigen einbeziehen, sofern ein missbräuchliches Verhalten durch Dritte zu befürchten sei.
Nur bei einer kleinen Anzahl von YouTubern wolle man die Kommentarfunktion bei «dieser Art von Videos» aktiviert lassen. Allerdings seien die Inhaber der jeweiligen Kanäle verpflichtet, die Kommentare zu moderieren, und zwar aktiv und nicht nur mit Hilfe von Moderations-Werkzeugen. Ausserdem könnten diese Kanäle nur dann von der Ausnahmeregelung Gebrauch machen, wenn das Risiko für ein missbräuchliches Verhalten im Zusammenhang mit den gezeigten Videos auf dem jeweiligen Kanal gering sei.