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Test hat ergeben: Viele Antivirus-Apps für Android schützen schlecht

Die Test-Organisation «AV-Comparatives» hat 250 Antivirus-Apps aus dem Google Play Store untersucht und hält die Mehrheit für ineffektiv oder unzuverlässig. Die getesteten Apps seien mit den 2000 häufigsten Android-Schadprogrammen aus dem Jahr 2018 konfrontiert worden.

138 Antivirus-Apps als riskant eingestuft

Von den 250 untersuchten Antivirus-Apps aus dem Play-Store von Google hätten nur 80 Anwendungen mehr als 30 Prozent der bösartigen Programme identifiziert und keinen falschen Alarm geschlagen.
Bei 138 Apps hätten die Tester von «AV-Comparatives» festgestellt, dass die jeweilige Antivirus-Anwendung weniger als 30 Prozent der Schadprogramme erkannte oder relativ hohe Fehlalarme auslöste. Sie hielten diese Apps für riskant, weil sie ineffektiv oder unzuverlässig seien.
Die restlichen 32 getesteten Apps seien in den letzten zwei Monaten aus dem Google Play Store entfernt worden. Die meisten dieser Apps seien von Amateuren programmiert worden oder von Software-Firmen, deren Fokus nicht auf dem Geldverdienen im Sicherheitsgeschäft gelegen hätte, sondern zum Beispiel auf der Monetarisierung durch Werbung. Gleiches gelte für die meisten der 138 Apps aus der Kategorie «riskant».
Da für den Test die häufigsten Android-Schadprogramme aus dem Jahr 2018 verwendet worden seien, sollte es für eine wirklich effektive Antivirus-App möglich gewesen sein, Trefferquoten zwischen 90 und 100 Prozent zu erreichen. Nur die folgenden 23 Apps hätten die vollen 100 Prozent erreicht:

  • AhnLab
  • Antiy
  • Avast
  • AVG
  • AVIRA
  • Bitdefender
  • BullGuard
  • Chili Security
  • Emsisoft
  • ESET
  • ESTSoft
  • F-Secure
  • G Data
  • Kaspersky Lab
  • McAfee
  • PSafe
  • Sophos
  • STOPzilla
  • Symantec
  • Tencent
  • Total Defense
  • Trend Micro
  • Trustwave

Problematische Apps identifizieren

Um zu erkennen, ob es sich bei einer App um eine Entwicklung von einem Amateur handele, würde ein Blick auf die Angaben genügen. «AV-Comparatives» sagt, dass Hobby-Entwickler im Google Play Store normalerweise nur ihre E-Mail-Adresse mitteilen würden und nicht die Adresse einer Website. Ausserdem würde man bei diesem Personenkreis keine Datenschutzerklärung finden. Allerdings gibt «AV-Comparatives» zu bedenken, dass nicht alle Amateur-Apps ineffektiv seien.
Im Übrigen würden weder die Bewertungs-Scores noch die Anzahl der Downloads einer App Aufschluss darüber geben, wie gut eine Antivirus-App sei. Denn bei den meisten Bewertungen sei die Benutzererfahrung zur Grundlage gemacht worden und nicht die Effektivität der App beurteilt worden, da die Mehrheit der Nutzer gar keine Vorstellung davon hätte, ob die jeweilige App einen wirksamen Schutz gewährleistet.
Was die Anzahl der Downloads anbelangt, könne auch eine betrügerische Antivirus-App häufig heruntergeladen werden, bevor sie als Betrug entlarvt würde.
«AV-Comparatives» empfiehlt daher, «nur Apps von bekannten, verifizierten und seriösen Anbietern zu verwenden. Neben der Teilnahme an Tests durch unabhängige Prüfinstitute verfügen diese Anbieter über eine professionelle Website mit Kontaktinformationen und einer Datenschutzerklärung.»

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Kevin Kyburz

Kevin Kyburz ist seit einem Jahrzehnt als Blogger unterwegs und darf seine Meinung zu aktuellen Tech-Themen auch mal im Radio oder in Tageszeitungen unterbringen. Als ehemaliger Kolumnist für eine grosse Pendlerzeitung hat er ein Gespür für technische Fragen von Lesern entwickelt und versucht diese so gut wie möglich zu klären. Wenn er nicht gerade mit Technik beschäftigt ist, widmet er sich der Natur und der Fotografie.

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