Ein globaler Internetausfall bei Starlink hat am Donnerstagabend Millionen Nutzer offline geschaltet. Für Elon Musks Satellitenprojekt ist es der bisher gravierendste Zwischenfall – und ein herber Rückschlag für einen der bislang zuverlässigsten Internetanbieter der Welt.
Weltweiter Ausfall über mehrere Stunden
Gegen 21 Uhr mitteleuropäischer Zeit begann laut der Plattform Downdetector eine massive Störung. Innerhalb kurzer Zeit wurden mehr als 61.000 Ausfälle gemeldet, vor allem aus den USA und Europa. Auch in Südamerika, Teilen Afrikas und Asien wurden Verbindungsprobleme verzeichnet.
Starlink selbst bestätigte den Vorfall kurze Zeit später und erklärte, man arbeite „aktiv an einer Lösung“. Nach etwa zweieinhalb Stunden sei der Grossteil der Verbindungen wiederhergestellt gewesen, teilte Michael Nicolls, Vizepräsident für Starlink-Entwicklung, mit.
Interne Softwaresysteme als Ursache
Als Grund für den massiven Ausfall nannte Starlink einen Fehler in zentralen internen Softwaresystemen, die das Netzwerk steuern. Was genau schieflief, bleibt zunächst unklar – doch der Vorfall erinnert viele Experten an den weitreichenden CrowdStrike-Ausfall im Jahr 2024, der weltweit Millionen Windows-Geräte lahmlegte.
Auch Elon Musk äusserte sich öffentlich und entschuldigte sich bei den betroffenen Kunden. Er kündigte an, die Ursache gründlich zu analysieren und „entsprechende Massnahmen“ zu ergreifen, um ähnliche Störungen in Zukunft zu verhindern.
Experten überrascht vom Ausmass
Branchenkenner zeigten sich irritiert über das Ausmass des Problems.
„Das war vermutlich der längste globale Ausfall in der Geschichte Starlinks“, sagte Doug Madory vom Analyseunternehmen Kentik gegenüber Reuters.
Auch Gregory Falco, Sicherheitsexperte an der Cornell University, sprach von einem ungewöhnlichen Vorfall – besonders angesichts der Bedeutung, die Starlink inzwischen auch für militärische und staatliche Dienste hat.
Militärverträge und globale Abhängigkeit
Unklar bleibt, ob auch militärische Starlink-Dienste wie Starshield betroffen waren. Diese werden unter anderem vom US-Verteidigungsministerium genutzt und laufen über gesonderte Sicherheitsarchitekturen. Starlink selbst äusserte sich dazu bislang nicht.
Starlink versorgt derzeit rund sechs Millionen Nutzer in über 140 Ländern – vor allem in entlegenen oder infrastrukturschwachen Regionen. Das Netzwerk umfasst über 8.000 Satelliten in niedriger Erdumlaufbahn und wird kontinuierlich erweitert. Zuletzt hatte SpaceX auch neue Funktionen wie SMS-Versand über Satellit in Kooperation mit T-Mobile USA eingeführt.
Rückschlag für Musks Vorzeigeprojekt
Der Vorfall dürfte das Vertrauen vieler Nutzer erschüttern – gerade in ländlichen Gebieten, wo Starlink oft die einzige echte Breitbandalternative ist. Gleichzeitig zeigt der Ausfall, wie stark die globale digitale Infrastruktur inzwischen von wenigen zentralen Systemen abhängig ist.
Fazit:
Mit dem mehrstündigen Ausfall hat Starlink seine bisher schwerste Panne erlebt – und zeigt damit auch die Schattenseite satellitengestützter Netzwerke. Trotz rascher Wiederherstellung bleibt die Frage: Wie robust ist Musks Internet aus dem All wirklich?
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