Wenn du ein Balkonkraftwerk oder ein SolarFlow-System mit Speicher nutzt, willst du möglichst viel deines erzeugten Solarstroms selbst verbrauchen – und zwar ohne Umwege über die Cloud. In dieser Anleitung erfährst du, wie du deinen Shelly Pro 3EM mit dem Zendure Hyper 2000 oder dem SolarFlow Hub 2000 lokal verbindest. Für mehr Kontrolle, schnellere Reaktion und maximale Effizienz in deinem Smart Home.
Warum lokale Kommunikation so wichtig ist
Lokale Kommunikation bedeutet: Deine Geräte tauschen Daten direkt über dein WLAN aus – ohne Umweg über Internet oder Cloud. Das bringt dir:
- Schnellere Reaktionszeiten bei Stromverbrauch oder PV-Ertrag
- Mehr Eigenverbrauch, weil dein Speicher sekundengenau gesteuert wird
- Stabilität bei Netzausfällen, da dein System unabhängig vom Internet läuft
- Datenschutz, weil deine Energiedaten im Heimnetz bleiben
Gerade bei einem SolarFlow-System, das Solarpanels, Batteriespeicher und Wechselrichter kombiniert, sorgt die lokale Steuerung mit dem Shelly Pro 3EM für eine spürbar bessere Regelung im Alltag.
Hyper 2000 oder Hub 2000 – was passt zu deinem Setup?
Zendure bietet zwei zentrale Komponenten zur Steuerung deines SolarFlow-Systems: den Hyper 2000 und den SolarFlow Hub 2000. Beide Geräte lassen sich mit dem Shelly Pro 3EM lokal verbinden – sie verfolgen aber unterschiedliche Ansätze:
Der Hyper 2000 ist ein Hybrid-Wechselrichter mit integriertem oder externem Speicher. Er kann direkt ins Hausnetz einspeisen, mit dem Netz synchron arbeiten und übernimmt vollständig die Lade- und Entladeregelung. Wenn du ein Komplettsystem willst, das alles in einem Gerät vereint – inklusive Batteriespeicher, Einspeisesteuerung und Smart-Meter-Anbindung – ist der Hyper 2000 die richtige Wahl.
Der SolarFlow Hub 2000 ist hingegen die ideale Ergänzung, wenn du bereits ein Balkonkraftwerk mit Mikrowechselrichter betreibst. Er ist kein Wechselrichter, sondern die Steuerzentrale zwischen Solarpanels, Zendure PVHub, Batteriespeicher (z. B. AB1000 oder AB2000) und deinem Shelly Pro 3EM. Wenn du dein bestehendes Setup mit Speicher nachrüsten willst, ohne die Wechselrichter zu tauschen, ist der Hub 2000 die passende Lösung.
Beide Systeme lassen sich lokal über WLAN mit dem Shelly koppeln – du musst nur entscheiden, ob du ein Komplettsystem oder ein modulares Setup bevorzugst.
Achtung: Nur der Shelly Pro 3EM ist kompatibel
Wichtig: Nur der Shelly Pro 3EM unterstützt die lokale Kommunikation mit Hyper oder Hub. Der normale Shelly 3EM ohne „Pro“ kann nur über die Cloud kommunizieren – und ist damit ungeeignet für eine lokale Echtzeitregelung. Der Pro 3EM bietet neben WLAN auch LAN- und Modbus-Schnittstellen, kann in der Verteilung auf der Hutschiene montiert werden und liefert exakte, phasengetrennte Leistungswerte – ideal für Lastmanagement und Eigenverbrauchsoptimierung.
Das brauchst du zur Einrichtung
Damit die lokale Verbindung funktioniert, brauchst du:
- Einen Shelly Pro 3EM, fertig installiert und im WLAN eingebunden
- Einen Hyper 2000 oder Hub 2000 mit Firmware V2.1.14 oder höher
- Die Zendure-App in Version 5.3.0 oder neuer
- Ein stabiles Heimnetzwerk (WLAN), in dem alle Geräte eingebunden sind
- Optional: Cloud-Konto bei Shelly und/oder Zendure zur Erkennung des Geräts in der App
Schritt-für-Schritt-Anleitung: So richtest du die lokale Kommunikation ein
1. Firmware aktualisieren
Starte die Zendure-App und verbinde deinen Hyper oder Hub. Führe über das Geräte-Menü alle verfügbaren Firmware-Updates durch.
2. CT-Modus aktivieren
Navigiere zu „Überwachungsgeräte“ bzw. „CT-Modus“ in der App. Aktiviere dort den intelligenten CT-Modus, um den Shelly als Stromsensor zu koppeln.
3. Shelly auswählen
Wähle deinen Shelly Pro 3EM aus der Liste. Falls er nicht auftaucht, prüfe WLAN, Cloud-Verbindung oder aktualisiere die App.
4. Verbindung speichern
Speichere die Einstellungen. Die App prüft nun automatisch, ob eine lokale Kommunikation im WLAN möglich ist. Wird sie erkannt, erscheint ein Hinweis wie „lokal“ oder ein WLAN-Symbol neben dem Gerät.
5. Funktion testen
Verändere gezielt deinen Stromverbrauch (z. B. Wasserkocher einstecken) oder decke deine PV-Module kurz ab. In der App siehst du fast ohne Verzögerung, wie der Hyper oder Hub reagiert – ein Zeichen, dass die lokale Verbindung aktiv ist.
Häufige Fehlerquellen und Tipps
- Shelly wird nicht erkannt: Prüfe WLAN, IP-Adresse und ob du wirklich den Pro 3EM nutzt
- Cloud statt lokal: Aktiviere im Router UDP-Broadcasts und deaktiviere ggf. „AP-Isolation“
- Repeater im Einsatz: Verwende Repeater nur im Bridge-Modus – getrennte Subnetze blockieren die Verbindung
- Mehrere Hyper/Hubs?: Ein Shelly Pro 3EM kann nur mit einem Gerät gleichzeitig lokal verbunden sein
- Zenlink-Cluster: Nutzt du mehrere Hyper 2000 im Cluster, verbinde den Shelly nur mit dem Host-Gerät
Fazit: Mehr Kontrolle für dein Smart-Energy-System
Ob du den Hyper 2000 als leistungsstarken Hybrid-Wechselrichter nutzt oder den Hub 2000 als smarte Steuerzentrale für deine bestehende Balkon-Solaranlage: Mit dem Shelly Pro 3EM holst du dir eine lokale, echtzeitfähige Steuerung ins Haus. Du machst dich unabhängiger vom Internet, reduzierst Fehlerquellen durch Cloud-Verzögerungen und kannst deinen Eigenverbrauch besser steuern – besonders in Kombination mit einem SolarFlow-Speicher.
Wie sieht dein SolarFlow-Setup aus?
Verwendest du bereits den Hyper oder den Hub? Läuft dein System schon lokal – oder brauchst du noch Hilfe bei der Einrichtung? Schreib es in die Kommentare!
Hallo, ich habe einen Hub 1200 mit Shelly 3em über Cloud. Kann man den auch direkt über WLAN mit dem Shelly 3em pro verbinden und wird dann wirklich schneller geregelt? Ich überlege mir dann den Shelly Pro zu kaufen.