Ein drastischer Nutzerverlust bei Windows? Laut einer Analyse von ZDNet könnten Microsofts Betriebssysteme innerhalb von nur drei Jahren rund 400 Millionen monatlich aktive Nutzer verloren haben. Offiziell bestätigt ist diese Zahl nicht – doch die jüngste Wortwahl in einem Microsoft-Statement lässt aufhorchen.
Von 1,4 Milliarden auf „über eine Milliarde“ – klingt harmlos, ist es aber nicht
Im Jahr 2022 sprach Microsoft noch selbstbewusst von „mehr als 1,4 Milliarden monatlich aktiven Geräten“ mit Windows 10 oder 11. In einem neuen Beitrag von Windows-Vizepräsident Yusuf Mehdi heisst es nun nur noch vage:
„Heute ist Windows das am weitesten verbreitete Betriebssystem, das über eine Milliarde monatlich aktiver Geräte versorgt.“
Für ZDNet ist das mehr als nur ein semantischer Unterschied. Denn Microsofts Kommunikationsabteilung ist bekannt dafür, Zahlen in offiziellen Statements genau zu prüfen. Die Annahme: Wenn es noch 1,3 oder 1,4 Milliarden Nutzer wären, hätte Microsoft diese Zahl auch genannt.
Wo sind die Nutzer hin?
ZDNet nennt mehrere mögliche Gründe für den massiven Einbruch:
- Veraltete PCs wurden nicht ersetzt, sondern schlicht abgeschafft
- Viele Privatanwender steigen auf Smartphones und Tablets um
- Familien mit mehreren Geräten setzen heute nur noch auf ein gemeinsames Gerät
- Ein Teil der Nutzer wechselt zu macOS oder Linux
- Besonders in Schwellenländern fehlen oft Gründe (und Mittel) für regelmäßige Upgrades
Zudem wirkt der Endverbrauchermarkt für Windows-PCs geschrumpft – übrig bleiben Unternehmen, Behörden, Gamer und professionelle Anwender.
Windows 10-Ende sorgt für neue Dynamik
Am 14. Oktober 2025 endet der Support für Windows 10, das derzeit noch die meistgenutzte Windows-Version ist. Viele Unternehmen und sicherheitsbewusste Anwender könnten deshalb bald aufrüsten – was eine neue Kaufwelle und damit Nutzerzuwachs auslösen dürfte.
Allerdings bleibt unklar, ob Microsoft es schafft, die verlorenen Nutzer zurückzugewinnen – oder ob viele einfach beim alten System bleiben und Updates ignorieren.
Fazit: Die Zahl mag unbestätigt sein – aber der Trend ist real
Auch wenn Microsoft den Rückgang nicht offen bestätigt, zeigt sich: Windows verliert an Relevanz im privaten Alltag. Während die Plattform im Enterprise-Bereich weiterhin stark ist, wächst der Druck durch Apple, Android – und den veränderten Geräte-Mix vieler Haushalte.
Der nächste Microsoft-Geschäftsbericht 2026 könnte endgültig Klarheit bringen. Bis dahin bleibt der Verdacht bestehen: Windows hat seine besten Tage im Massenmarkt womöglich hinter sich.