Im Wettlauf um die klügsten Köpfe der KI-Branche geht Meta in die Vollen: Berichten zufolge hat das Unternehmen Mitarbeitenden von OpenAI Angebote in Höhe von bis zu 300 Millionen US-Dollar über vier Jahre gemacht – inklusive eines Jahresbonus von 100 Millionen. Doch selbst diese Summen scheinen nicht auszureichen, um Top-Talente zum Wechsel zu bewegen.
Abwerbungsversuche mit Mega-Gehalt
Wie das US-Magazin Wired berichtet, gab es mindestens zehn solcher Angebote, die sich an Schlüsselpersonen bei OpenAI richteten. Meta will damit offenbar gezielt das eigene KI-Team stärken – mit Angeboten auf einem Niveau, das selbst für das Silicon Valley aussergewöhnlich ist.
Ein anonymer OpenAI-Mitarbeiter brachte es im Bericht auf den Punkt:
„Das ist in etwa so viel, wie man mir bezahlen müsste, damit ich für Meta arbeite.“
Offenbar hat keiner der direkt angesprochenen Angestellten bislang zugesagt – obwohl Meta bestätigt, dass insgesamt sieben OpenAI-Mitarbeiter bereits ins eigene Team gewechselt sind.
KI-Gehälter explodieren
Schon zuvor hatte die Financial Times berichtet, dass Top-Ingenieure bei KI-Unternehmen bis zu 10 Millionen Dollar jährlich verdienen – durchschnittlich seien es zwischen 3 und 7 Millionen. Gegenüber dem Jahr 2022 entspricht das einem Anstieg von rund 50 %. Die Angebote von Meta liegen selbst da noch deutlich darüber.
Zum Vergleich: 300 Millionen Dollar in vier Jahren – das ist mehr als viele CEOs grosser US-Techkonzerne verdienen.
Spannungen bei OpenAI
Dass Meta gezielt OpenAI-Mitarbeiter anwirbt, sorgt intern für Ärger. Wired zitiert den OpenAI-Forschungschef mit den Worten, es fühle sich an, als
„hätte jemand in unsere Wohnung eingebrochen und etwas gestohlen.“
OpenAI-Chef Sam Altman hat inzwischen versprochen, die Gehaltspakete im eigenen Haus anzupassen – wohl auch, um der massiven Konkurrenz aus Menlo Park entgegenzuwirken.
Drei weitere Forscher aus Zürich zu Meta
Laut Wall Street Journal hat Meta zuletzt drei weitere OpenAI-Forscher abgeworben, die zuvor am Züricher Standort tätig waren – ursprünglich kamen sie von Google DeepMind. Einer von ihnen, Lucas Beyer, dementierte jedoch auf X die Gerüchte über eine 100-Millionen-Dollar-Prämie:
„Fake News“, so sein knapper Kommentar.
Fazit: Geld allein reicht (noch) nicht
Trotz surrealer Summen bleibt der grosse Exodus bei OpenAI bisher aus. Viele Fachkräfte bleiben, weil sie glauben, bei OpenAI die Zukunft der KI aktiv mitgestalten zu können. Für Meta zeigt sich: Der Kampf um KI-Talente wird nicht allein mit Geld entschieden – aber es bleibt ein zentrales Schlachtfeld in der globalen KI-Industrie.