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iPhone 15 Pro Max im Test – Ein neuer Smartphone-Titan? 

Apple iPhone 15 Pro Max

Die Pro-Modelle sind seit einigen Jahren die Flaggschiffe in Apples Produktportfolio. Sind die Standard-Modelle vorwiegend für die breitere Masse konzipiert, verbauen die Kalifornier hier das technische Nonplusultra ihrer Komponenten – das ist beim diesjährigen iPhone 15 Pro Max nicht anders. Häufig werden die hier genutzten (und bewährten) Elemente in der nächsten Generation der anderen iPhone-Abstufungen integriert. 

So finden sich die im iPhone Pro 14 genutzte Dynamic Island und der hauseigene A16-Chip im diesjährigen iPhone 15. Beide Innovationen waren vor allem technischer Natur und haben Leistung, Geschwindigkeit und die intuitive Nutzung deutlich verbessert.  

Die grösste Veränderung beim iPhone 15 Pro Max im Vergleich zu seinen Vorgängern ist deutlich schneller ersichtlich – erstmals wurde hier für das Gehäuse Titan als Hauptmaterial verwendet. Es liegt dadurch nicht nur völlig anders in der Hand als die Edelstahlrahmen früherer Geräte, sondern soll auch deutlich widerstandsfähiger und leichter sein.

Aber besteht das neue Material den Alltagstest? Und welche Neuerungen serviert uns Apple abseits einer schicken Aussenhülle mit abgeflachten Kanten auf technischer Seite? Ich habe mir das State of the Art-iPhone in der Praxis genauer angeschaut. 

Technische Spezifikationen 

Die grösste technische Neuerung findet sich unter der Haube der Pro-iPhones und ist gleichzeitig auch Kernelement des Smartphones: der neue A17Pro-Chip. Er basiert auf einer 3nm-Technologie und verzichtet auf den Zusatz Bionic im Namen – ein Hinweis darauf, dass die Chip-Serie künftig ausschliesslich für Pro-Modelle genutzt werden dürfte. 

Die anderen Spezifikationen unterstreichen die technologische Ambition des diesjährigen iPhone Pro Max 15:  

  • Masse und Gewicht: 159,9 × 76,7 × 8,3 Millimeter, 221 Gramm 
  • Display: 6,7 Zoll LTPO OLED, 1 Hz – 120 Hz, 1.290 × 2.796 Pixel, Corning Gorilla Glass, 1.000 Nits typ, 1.600 Nits HBM, 2.000 nits peak, Dolby Vision, HDR10, Always-on-Display 
  • Kamera:  
  • 48 MP Hauptkamera: f/1.8, 24 mm, 1/1.28″, 1.22 µm, PDAF, OIS  
  • 12 MP Weitwinkel: f/2.2, 13 mm, 1/2.55″, 1.4 µm, PDAF  
  • 12 MP Teleobjektiv: 5x optischer Periscope-Zoom, f/2.8, 120 mm, 1.4 µm», PDAF, OIS  
  • 3D-Tiefensensor: ToF, LiDAR  
  • Video: 4K@60fps / 1080p@240fps, 3D-Video (Spatial)  
  • Selfie-Kamera: 12 MP, f/1.9, 23 mm, 1/3.6″, PDAF, OIS, 4K@60fps, 1080p@120fps  
  • Prozessor: Apple A17 Pro (3 nm)  
  • Speicher: 8/256 GB, 8/512 GB, 8 GB/1 TB; NVMe  
  • Akku: 4.422 mAh, min. 20 Watt Charging, 15 Watt MagSafe-Charging, 7,5 Watt Wireless Qi-Charging 
  • Software: iOS 17  
  • Sonstiges: NFC, Wi-Fi 802.11 a/b/g/n/ac/6e, Bluetooth 5.3, Single-SIM + eSIM, USB-C-Port, Wasserschutz IP68, Satelliten-SOS  
  • Farben: Titan Natur, Titan Weiss, Titan Blau, Titan Schwarz  
  • Preis: ab CHF 1.299 

Wirklich „So Pro” oder so lala? Pro und Contra des iPhone 15 Pro Max 

Eines vorweg: Das Smartphone ist in technischer Hinsicht nahezu über jeden Zweifel erhaben. Apple geht hier in sämtlichen Ausstattungsmerkmalen einen gewaltigen Schritt nach vorne. Kamera, Prozessor und Display-Qualität müssen keinen Vergleich scheuen – die Kritikpunkte sind da fast schon kosmetischer Natur. 

Wo das iPhone 15 Pro Max besonders überzeugt: 

  • Beeindruckende Profi-Kamera: Die Kameras des iPhone 15 Pro Max erzeugen qualitativ enorm hochwertige Foto- und Videoaufnahmen. Durch das Periscope-Objektiv sind erstmals Vergrösserungen mit 5-fachem optischen Zoom möglich. Schon nach wenigen Aufnahmen wird klar, wie gross der Qualitätssprung im Vergleich zum 3-fachen Zoom des Vorgängermodells ist – selbst bei Gegenlicht. Perfektioniert wird das Ergebnis durch eine verbesserte Bildstabilisierung und einen fortschrittlicheren Night-Modus.  
  • USB-C: Die Umstellung war zwar nicht ganz freiwillig, aber Apple integriert bei allen 15er-Modellen USB-C als Lade- und Verbindungsstandard. Du kannst dein iPhone endlich wie jedes andere Smartphone laden – lästige Kabelsuche gehört damit der Vergangenheit an.  
  • Neuer A17Pro-Chip: Die hauseigene Entwicklung liefert eine beeindruckende Performance, die von vielen aktuellen Anwendungen noch gar nicht ausgereizt werden kann. Mit seiner Leistung wird das iPhone 15 Pro Max sogar schon als Ersatz für die Playstation gehandelt. 
  • Hohe Akkulaufzeit: Die Akkukapazität wurde nochmal merklich erhöht. Im Testschnitt hatte das Smartphone eine Laufzeit von über 18h. 
  • Hochwertiges Titangehäuse: Das neue Material hebt sich wohltuend vom bisher verwendeten Edelstahl ab. Es ist leichter, fühlt sich hochwertiger an und ermöglicht dünnere Display-Ränder. 

Hier gibt es noch Verbesserungsbedarf: 

  • Ladezeit: Die Ladegeschwindigkeit kann mit der deutlich gestiegenen Akkukapazität nicht ganz Schritt halten. Mit knapp über 2h kann eine vollständige Ladung so phasenweise zur Geduldsprobe werden. 
  • Weniger Speicherauswahl: Apple streicht dieses Jahr das Modell mit 128 GB Speicherkapazität aus dem Portfolio und steigt direkt mit 256 GB ein. Der grössere Speicher ist naturgemäss teurer – allerdings war auch die 128 GB-Version der Pro-Modelle nicht wirklich günstig. 

USB-C – Unfreiwillige Anpassung, grosse Wirkung 

Die Umstellung erfolgt nach einer entsprechenden EU-Verordnung – sie ist also keine von Apple selbstständig forcierte Innovation. Dementsprechend vermarkten die Kalifornier die Neuerung auch nur sehr zurückhaltend. Die Auswirkungen im Alltag sind dennoch gravierend – und enorm praktisch.

Denn der Lightning-Anschluss war bei der Fülle an verschiedenen Android-Smartphones mit USB-C-Anschluss immer ein kleiner Exot. Hatte man sein Ladekabel vergessen, war es phasenweise pures Glück, auf die Schnelle ein passendes Kabel aufzutreiben. Diese Zeiten sind mit der Vereinheitlichung endgültig vorbei. 

Mehr Auswahl beim Zubehör  

Bisher hatte der Lightning-Anschluss am iPhone etwas Exklusives. Zubehör musste nicht nur die begehrte MFI-Zertifizierung von Apple vorweisen, sondern auch speziell für iPhones entwickelt werden.  

Mit dem Umstieg auf USB-C öffnet sich eine neue Dimension für Apple-Nutzer. Apple scheint künftig auf die Zertifizierung zu verzichten, was die Kosten für kompatibles Zubehör weiter senken dürfte und iPhone-Besitzern Zugriff auf eine deutlich grössere Zubehörvielfalt verschafft.

Die Kamera 

Die Kamera des iPhone 15 Pro Max hat die Messlatte für Smartphone-Fotografie noch mal deutlich höher in die Stratosphäre gehoben und muss sich vor keiner professionellen Kamera verstecken. 

Als zentrale Neuerung steht das Periscope-Objektiv im Fokus, das einen optischen 5-fachen Zoom ermöglicht. Durch die Verwendung eines Spiegels und einer raffinierten Lichtführung erzielt das Gerät eine beeindruckende Brennweite von 120 mm, was für gestochen scharfe Bilder bei weit entfernten Motiven sorgt. 

Der digitale Zoom kommt nun auf Vergrösserungen bis zum Faktor 25, bisher war bei 15 Schluss. Ab einem gewissen Punkt sind damit zwar keine fotografischen Glanzlichter möglich, aber für ein paar Schnappschüsse in grosser Entfernung reicht es dennoch. 

Bei Portrait- und Nachtmodus hat Apple vor allem auf Software-Ebene nachgelegt. Die Kamera gleicht schlechte Lichtverhältnisse gekonnt aus und ermöglicht so deutlich klarere und brillantere Aufnahmen. 

Mehr Action – der Abschied vom Kippschalter 

Seit den Anfängen der iPhones begleitete uns der vertraute „Klingeln/Stumm»-Kippschalter, aber die Zeiten ändern sich genau wie die Bedienelemente. Mit den Pro-Modellen des iPhone 15 wird ein neues Kapitel eingeläutet. Statt des altbekannten Kippschalters findet sich hier nun der Action-Button, eine innovative Ergänzung, die mit vielfältigen Funktionen glänzt.

Die Standardeinstellung der neuen Taste ermöglicht weiterhin das Wechseln zwischen „Klingeln“ und „Stumm“. Doch damit nicht genug. Der Action-Button öffnet ein Tor zu zahlreichen Nutzungsoptionen. Du kannst ihn verwenden, um die Kamera in einem gewünschten Modus zu aktivieren, die Taschenlampe zu aktivieren, das Fokus-Menü zu öffnen, einen Schnellzugriff zu starten oder eine Sprachnotiz aufzunehmen. 

Konstant brillantes Display 

Beim Display setzt Apple auch dieses Jahr auf gleichbleibend hohe Qualität. Allerdings ohne grosse Innovationen zu präsentieren. 

Hauptkonstante ist das 6,7 Zoll grosse LTPO-OLED-Display, das nach wie vor durch seine beeindruckende Farbwiedergabe, Klarheit und aussergewöhnliche Helligkeit überzeugt. Auch die iPhone-Auflösung ist immer noch hervorragend. Mit einer Spitzenhelligkeit von bis zu 2.000 nits stellt es selbst bei grellem Sonnenlicht Details deutlich sichtbar dar.  

Ein weiterer Aspekt, der sich nicht geändert hat, ist die beeindruckende Anpassungsfähigkeit der Bildwiederholungsrate. Sie kann bis zu 120 Hz variieren, je nach den Anforderungen des gerade dargestellten Inhalts. Das bedeutet flüssige Bewegungen bei Aktivitäten wie Spielen und Scrollen, während bei statischen Inhalten Energie gespart wird.  

Und hier liegt auch ein deutlicher Unterschied zum iPhone 15, das nach wie vor auf 60 Hz Bildrate beschränkt bleibt. 

Fazit: Nicht nur beim Material ein Titan 

Das „Pro” im Titel ist immer Ankündigung und Anspruch zugleich – was Apple mit dem iPhone 15 Pro Max aber wieder mit Bravour einlöst. 

Mit einer herausragenden Kamera, einem gestochen scharfen Display und einer Vielzahl von Funktionen, die auf die Bedürfnisse anspruchsvoller Nutzer ausgerichtet sind, setzt das Gerät neue Massstäbe, ohne gleich die ganz grosse Smartphone-Revolution auszurufen. 

Die Einführung des Action-Buttons anstelle des traditionellen „Klingeln/Stumm»-Kippschalters zeigt, dass Apple bestrebt ist, die Benutzerfreundlichkeit zu verbessern und die Anpassungsfähigkeit des Geräts zu erhöhen. Dies ermöglicht den Nutzern mehr Flexibilität und Kontrolle über die Bedienung ihres Smartphones. 

Klar ist aber auch: Mit seiner Ausstattung und dem daraus resultierenden Preis ist das iPhone 15 Pro Max ein ambitioniertes Gerät für Highend-Nutzer – weniger für den Standard-User. Wer bereit ist, die entsprechende Summe zu investieren, erhält aber ein in nahezu allen Bereichen perfekt austariertes Smartphone, das sich mit seinem Titan-Gehäuse deutlich von der Konkurrenz abhebt. 

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Kevin Kyburz

Kevin Kyburz ist seit einem Jahrzehnt als Blogger unterwegs und darf seine Meinung zu aktuellen Tech-Themen auch mal im Radio oder in Tageszeitungen unterbringen. Als ehemaliger Kolumnist für eine grosse Pendlerzeitung hat er ein Gespür für technische Fragen von Lesern entwickelt und versucht diese so gut wie möglich zu klären. Wenn er nicht gerade mit Technik beschäftigt ist, widmet er sich der Natur und der Fotografie.

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