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iPad Pro mit OLED: Nachfrage sinkt trotz technischer Innovationen

Apple iPad Pro M4 2024

Das iPad Pro mit OLED-Display, das ursprünglich als technisches Meisterwerk eingeführt wurde, scheint im Jahr 2024 eine rückläufige Nachfrage zu erleben. Trotz seiner hochwertigen Tandem-OLED-Technologie und extrem dünnen Bauweise berichten Marktanalysen, dass die Verkaufszahlen weit hinter den Erwartungen zurückbleiben. Dies wirft Fragen auf, ob technische Innovationen allein noch ausreichen, um Kunden zu überzeugen, und welche Faktoren zu diesem Nachfrageeinbruch beitragen könnten.

Verkaufszahlen bleiben deutlich hinter Erwartungen

Laut einer Analyse von Ross Young, CEO von Display Supply Chain Consultants (DSCC), haben die Verkaufszahlen des neuen iPad Pro mit OLED-Display im Jahr 2024 erheblich nachgelassen. Ursprünglich ging man von bis zu 10 Millionen verkauften Einheiten aus, doch aktuelle Schätzungen gehen nun davon aus, dass im gesamten Jahr lediglich 6,7 Millionen Geräte verkauft werden. Besonders betroffen ist das grössere 13-Zoll-Modell, dessen Nachfrage im Laufe des Jahres dramatisch eingebrochen ist.

Young berichtet, dass die anfängliche Nachfrage im zweiten Quartal 2024 stark war, jedoch bereits im dritten Quartal ein Rückgang von etwa 50 Prozent verzeichnet wurde. Für das vierte Quartal wird ein noch stärkerer Rückgang von bis zu 90 Prozent erwartet. Diese Zahlen deuten darauf hin, dass das Interesse an den neuen Geräten, insbesondere bei den frühen Käufern, rapide abnimmt.

Hoher Preis als Hauptursache für den Rückgang

Ein Hauptgrund für den deutlichen Rückgang in den Verkaufszahlen könnte laut Young der hohe Preis des neuen iPad Pro mit OLED-Display sein. Die Preise für das 13-Zoll-Modell starten bei CHF 1349 bzw. 1.549 Euro, was für viele Verbraucher ein entscheidendes Hindernis darstellt. Im Vergleich zu anderen Tablets oder sogar Laptops auf dem Markt ist dieser Preis erheblich höher, insbesondere wenn man bedenkt, dass ein Tablet häufig als ergänzendes Gerät verwendet wird.

Young führt weiter aus, dass der relativ lange Lebenszyklus eines Tablets im Vergleich zu Smartphones oder Laptops ebenfalls dazu beiträgt, dass Verbraucher weniger geneigt sind, regelmässig auf neue Modelle umzusteigen. Da Tablets in der Regel weniger stark beansprucht werden, haben viele Nutzer möglicherweise nicht das Gefühl, dass sie ein Upgrade auf die neuen OLED-Modelle rechtfertigen können.

Technologische Innovationen reichen nicht aus

Obwohl das iPad Pro mit OLED durch seine beeindruckende Displaytechnologie und die extrem dünne Bauweise besticht, scheint dies für viele Verbraucher nicht genug zu sein, um den hohen Preis zu rechtfertigen. Die Tandem-OLED-Technologie, die besonders für ihre Farbbrillanz und Energieeffizienz gelobt wird, sorgt zwar für technische Vorteile, aber der Nutzen dieser Technologie im Alltag scheint für viele Nutzer begrenzt zu sein.

Ein weiterer Faktor, der die Nachfrage beeinflussen könnte, ist die Langlebigkeit der bestehenden iPad-Modelle. Viele Nutzer, die bereits ein iPad Pro besitzen, sehen möglicherweise keinen ausreichenden Grund, auf das neue OLED-Modell umzusteigen, da ihre aktuellen Geräte weiterhin gut funktionieren und die meisten Aufgaben problemlos bewältigen.

Verschiebung der OLED-Technologie auf günstigere Modelle

Angesichts des schleppenden Verkaufs des iPad Pro mit OLED spekulieren Marktbeobachter nun, dass Apple die Einführung von OLED-Displays auf günstigere iPad-Modelle möglicherweise verzögern könnte. Ursprünglich war geplant, auch das reguläre iPad sowie das iPad Air mit der neuen Displaytechnologie auszustatten. Um jedoch die Preise dieser Geräte nicht in die Höhe zu treiben, könnte Apple die Umstellung auf OLED weiter hinauszögern.

Diese Entscheidung würde es Apple ermöglichen, die Preise der günstigeren iPad-Modelle stabil zu halten und gleichzeitig sicherzustellen, dass die neuen Technologien erst dann auf breiterer Basis eingeführt werden, wenn die Produktionskosten der OLED-Panels weiter gesunken sind.

Zukünftige Entwicklung und mögliche Anpassungen

Obwohl die Verkaufszahlen für das iPad Pro mit OLED hinter den Erwartungen zurückbleiben, könnte Apple dennoch in Zukunft Anpassungen vornehmen, um das Interesse der Kunden zurückzugewinnen. Eine Möglichkeit wäre eine Preissenkung der OLED-Modelle oder die Einführung zusätzlicher Funktionen, die den Mehrwert der neuen Geräte unterstreichen.

Ein weiteres denkbares Szenario ist, dass Apple den Fokus stärker auf Software-Optimierungen legt, die die Vorteile der OLED-Technologie besser zur Geltung bringen. Verbesserungen bei der Akkulaufzeit oder erweiterte Funktionen für Kreativprofis könnten dazu beitragen, dass das iPad Pro wieder attraktiver für eine breitere Zielgruppe wird.

Zusammenfassend zeigt der aktuelle Nachfragerückgang, dass technische Innovationen allein nicht ausreichen, um Verbraucher zu überzeugen. Der Preis spielt eine entscheidende Rolle, und auch die Lebensdauer von Geräten beeinflusst die Kaufentscheidungen der Kunden. Wie Apple auf diese Herausforderungen reagiert, wird entscheidend sein für die Zukunft der iPad-Pro-Serie und die allgemeine Akzeptanz von OLED-Technologie im Tablet-Markt.

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Kevin Kyburz

Kevin Kyburz ist seit einem Jahrzehnt als Blogger unterwegs und darf seine Meinung zu aktuellen Tech-Themen auch mal im Radio oder in Tageszeitungen unterbringen. Als ehemaliger Kolumnist für eine grosse Pendlerzeitung hat er ein Gespür für technische Fragen von Lesern entwickelt und versucht diese so gut wie möglich zu klären. Wenn er nicht gerade mit Technik beschäftigt ist, widmet er sich der Natur und der Fotografie.

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