Google plant ein neues System, das exzessiv stromverbrauchende Android-Apps automatisch erkennen und begrenzen soll. Die Massnahme zielt auf Anwendungen, die im Hintergrund unbemerkt Energie verbrauchen – selbst wenn sie gar nicht aktiv genutzt werden. Erste Schritte werden mit Android 15 erwartet, langfristig sollen aber auch ältere Versionen von den Änderungen profitieren.
Warum Google jetzt handelt
Smartphones werden leistungsfähiger, Akkus grösser – doch die Laufzeit stagniert. Ein Grund: Apps, die sich nicht an Richtlinien halten, etwa durch:
- dauerhaft laufende Hintergrundprozesse
- häufiges Aktivieren von Sensoren (z. B. GPS, Mikrofon)
- exzessive Nutzung von Netzwerkanfragen
- fehlende Ruhephasen bei ausgeschaltetem Bildschirm
Diese Apps wirken sich nicht nur auf die Akkulaufzeit aus, sondern belasten auch Datenschutz, CPU-Leistung und das Nutzererlebnis insgesamt. Laut Google gibt es mehrere Hundert Apps mit „unnötig hohem Energieverbrauch“.
Neue Schutzmechanismen in Android geplant
Mit dem neuen System will Google diese Apps künftig:
- identifizieren (z. B. per automatisierter Analyse der Hintergrundaktivität)
- einkreisen (z. B. durch Warnhinweise im System oder Play Store)
- technisch einschränken (z. B. durch Begrenzung der Hintergrundrechte oder CPU-Zeit)
Auch App-Entwickler sollen über die Play-Console Feedback erhalten, wenn ihre App durch hohen Energieverbrauch auffällt.
Besonders im Fokus stehen Apps, die sich gezielt an bisherigen Einschränkungen vorbei programmieren, etwa durch Workarounds oder versteckte Prozesse.
Was bedeutet das für Nutzer:innen?
- Mehr Transparenz: Du bekommst Hinweise, wenn eine App deinen Akku auffällig stark beansprucht
- Bessere Akkulaufzeit, vor allem bei günstigen Geräten mit kleineren Akkus
- Weniger Mikroprozesse im Hintergrund, was auch Datenschutz und Performance verbessert
Für dich heisst das: Du musst dich künftig weniger selbst um das App-Management kümmern – Android erkennt Energiefresser automatisch und schützt dein Gerät proaktiv.
Was Entwickler jetzt wissen müssen
Google macht klar: Wer mit seinem App-Design bewusst gegen Richtlinien zur Energieeffizienz verstösst, riskiert langfristig technische Einschränkungen oder schlechtere Sichtbarkeit im Play Store.
In der Android-Entwicklerdokumentation sollen neue Richtlinien folgen – insbesondere für Apps mit dauerhaft aktiven Sensoren, Netzwerkzugriff im Leerlauf oder „Foreground Service Abuse“. Auch Machine Learning soll helfen, ungewöhnliches Verhalten zu erkennen.
Fazit: Google nimmt sich die Stromfresser vor
Mit der neuen Initiative reagiert Google auf ein altes Problem – aber mit neuem Nachdruck. Wenn Android 15 wie geplant neue Schutzmechanismen gegen Akku-Killer bringt, könnte das nicht nur die Laufzeit verbessern, sondern auch den Wildwuchs von Hintergrundprozessen eindämmen. Für Entwickler ist das ein Warnsignal – und für Nutzer:innen eine gute Nachricht.
Hast du Akku-Probleme mit Android-Apps?
Was ist für dich der grösste Stromfresser? Schreib’s uns in die Kommentare!