Wie die Nachrichten-Seite «Axios» berichtet, kaufe Apple das Start-up PullString, das sich auf Sprach-Apps spezialisiert hat. Bekannt geworden ist PullString insbesondere durch seine Mitwirkung an der Entwicklung der sprechenden «Hello Barbie»-Puppe des Spielzeugherstellers Mattel.
Von Pixar-Führungskräften gegründet
Die direkten Kosten für den Apple-PullString-Deal sollen nach Informationen von «Axios» 30 Millionen US-Dollar (circa 30 Millionen Schweizer Franken) betragen. Dazu könnten noch weitere zehn Millionen US-Dollar an nachträglichen Preisanpassungen kommen, insbesondere für das Management.
Der Sprach-App-Spezialist PullString wurde im Jahr 2011 gegründet. Zu den Gründungsmitgliedern gehören neben dem PullString-Geschäftsführer Oren Jacob noch weitere ehemalige Führungskräfte von Pixar, ein Unternehmen für Computeranimationen. Das Ziel von PullString sei es gewesen, die Qualität der Unterhaltungen zwischen Menschen und Computern zu verbessern. Das Unternehmen decke den gesamten Entwicklungs-Prozess ab: vom Design, der Herstellung eines Prototypen bis zur Veröffentlichung der fertigen Sprach-App.
Zu den Kunden von PullString gehörten nach eigenen Angaben Unternehmen wie Samsung und Activision. Bekannt wurde das Start-up insbesondere durch die Lieferung des softwareseitigen Sprach-Gerüstes für die «Hello Barbie»-Puppe von Mattel. PullString habe aber auch Sprach-Apps für Geräte entwickelt, die mit Amazons Sprachassistentin Alexa arbeiteten oder dem Google Assistant. Daneben habe man auch Apps für andere IoT-Systeme entwickelt.
Angriff auf Amazon und Google
Nach Informationen von «Axios» habe PullString circa 44 Millionen US-Dollar (circa 44 Millionen Schweizer Franken) an Risikokapital erhalten. Zu den Geldgebern gehörten unter anderem die Firmen CRV, Greylock, True Ventures, Khosla Ventures und First Round Capital. Das Datenanalyse-Unternehmen PitchBook soll PullString zuletzt mit etwas über 160 Millionen US-Dollar (circa 160 Millionen Schweizer Franken) bewertet haben.
«Axios» vermutet, dass Apple mit dem Kauf von PullString verlorenes Terrain wieder gut machen möchte. Im Vergleich zu Google und Amazon läge der iPhone-Konzern mit seiner Sprachassistentin Siri weit zurück, wenn es um deren Annahme und die Zusammenarbeit mit Entwicklern ginge. Bislang habe es gegenüber diesen an Offenheit gefehlt.
Sollte apple die Programmierung von Sprach-Apps für die Siri-Plattform vereinfachen und das System öffnen, könne es gelingen, gegenüber der Konkurrenz aufzuholen, sagt «Axios». Allerdings dürfe man nicht vergessen, dass Google und Amazon weiterhin intensiv in den Bereich Sprache investierten. Demnach müsse sich apple also ganz schön ins Zeug legen, um den Anschluss nicht zu verpassen.