Apple bereitet die nächste Generation seiner hauseigenen Chips vor: Mit dem M5 steht der Nachfolger der aktuellen M4-Architektur in den Startlöchern – und soll laut gut vernetzten Quellen wie Bloomberg bereits in fortgeschrittenen Testläufen für kommende Produkte wie das iPad Pro und MacBook Pro eingesetzt werden.
Seit dem Umstieg auf Apple Silicon mit dem M1 im Jahr 2020 entwickelt Apple seine SoCs eigenständig – auf Basis der ARM-Architektur. Mit jeder Generation (M2, M3, M4) wurden Leistung und Energieeffizienz optimiert, während Features wie die Neural Engine, ProRes-Encoding und Unified Memory ausgebaut wurden. Der M5 wird nun der erste grosse Sprung nach der M4-Generation.
Neue Geräte: iPad Pro und MacBook Pro mit M5 ab Herbst 2025
Laut Mark Gurman (Bloomberg) testet Apple bereits intern neue iPad-Pro-Modelle sowie überarbeitete MacBook Pros mit dem M5. Die Seriennummern der Testgeräte – darunter Modelle J507, J508, J537 und J538 – deuten auf Varianten mit unterschiedlichen Displaygrössen und möglicherweise RAM-/GPU-Optionen hin.
Die Markteinführung wird für das vierte Quartal 2025 erwartet – vermutlich im gewohnten Apple-Zyklus zwischen Oktober und November. Damit könnten die neuen M5-Macs parallel zum Release von macOS 15 (Codename „Glacier“) erscheinen.
Technische Erwartungen: Mehr Leistung, weniger Verbrauch
Zwar gibt es noch keine offiziellen Spezifikationen von Apple, doch ausgehend von der bisherigen Architekturentwicklung lassen sich einige plausible Annahmen treffen:
- CPU-Performance: Apple wird voraussichtlich auf eine neue CPU-Generation mit weiter verbesserter Effizienz setzen. Der M5 dürfte – je nach Taktung und Thermal Budget – rund 15–25 % mehr Leistung als der M4 erreichen.
- Neural Engine: Im Zuge der systemweiten KI-Features (z. B. Apple Intelligence ab iOS 18 und macOS 15) wird die Neural Engine nochmals an Durchsatz gewinnen. Wahrscheinlich wird Apple mit dem M5 erstmals eine mehrspurige NPU mit >40 TOPS integrieren.
- Grafikleistung: Für GPU-intensive Aufgaben – etwa in Final Cut Pro oder Metal-beschleunigten Apps – ist mit einer signifikanten Steigerung der Shader-Leistung zu rechnen. Wie beim M3 könnten Hardware-Raytracing und Mesh Shading auch in der M5-Architektur weiterentwickelt werden.
- Energieeffizienz: Trotz höherer Leistung soll der Stromverbrauch sinken – insbesondere für das lüfterlose iPad Pro. Apple könnte dazu erstmals eine neue Fertigungstechnologie einsetzen, etwa TSMCs verbesserten 3-nm-Prozess (N3E).
KI-Relevanz: Der M5 als Basis für Apple Intelligence
Mit der Vorstellung von Apple Intelligence (ab iOS 18 / macOS 15) positioniert Apple seine Chips zunehmend als „AI-Accelerator“. Die M5-Architektur wird laut internen Quellen darauf zugeschnitten sein, komplexe Sprach- und Bildverarbeitung lokal durchzuführen – z. B. bei Funktionen wie Kontextzusammenfassung, Smart Reply oder lokal generierte Bilder in Apps.
Im Gegensatz zu anderen Herstellern setzt Apple dabei auf eine Kombination aus On-Device-KI (über die Neural Engine) und privater Cloud-Verarbeitung („Private Cloud Compute“). Der M5 soll hier das Gleichgewicht zwischen lokaler Intelligenz und Datenschutz verbessern.
Roadmap-Ausblick: Der M6 bringt das grosse Redesign
Der M5 wird voraussichtlich ein „interner“ Fortschritt – mit Fokus auf Leistung und KI. Das grosse Umdenken bei Design und Display erwartet Apple-Analyst Gurman erst mit dem M6 (2026):
- MacBook Pro: Redesign mit OLED-Display, dünnerem Gehäuse und längerer Akkulaufzeit
- MacBook Air: M6-Variante mit nochmals effizienterer Plattform
- iPad Pro: Weitere Annäherung an Desktop-Funktionalität
Fazit
Der Apple M5-Chip markiert den nächsten logischen Schritt in Apples Silicon-Strategie: Mehr Leistung, bessere KI-Beschleunigung, höhere Effizienz. Mit dem voraussichtlichen Marktstart im Herbst 2025 für iPad Pro und MacBook Pro unterstreicht Apple seinen Anspruch, komplette Plattformen – vom Design bis zum SoC – aus einer Hand zu liefern.
Wie gross der Performance-Sprung im Alltag ausfällt, bleibt abzuwarten. Doch klar ist: Mit dem M5 bereitet Apple nicht nur die nächste Generation von Geräten vor – sondern auch die Grundlage für eine neue Ära von On-Device-KI, die tief ins System integriert ist.