Apple sieht sich im anhaltenden Rechtsstreit mit Epic Games mit einer neuen Herausforderung konfrontiert. Das Gericht hat den Tech-Konzern angewiesen, bis zum 30. September 2024 insgesamt 1,3 Millionen Dokumente vorzulegen. Die Dokumente sind für die fortlaufenden Gerichtsverhandlungen entscheidend, da sie Einblicke in Apples Entscheidungen rund um die Umsatzbeteiligung bei In-App-Käufen geben sollen. Epic Games und Apple streiten sich seit Jahren über die 30-prozentige Beteiligung, die Apple von Entwicklern verlangt, die ihre Apps im App Store anbieten.
Der Hintergrund des Rechtsstreits
Im Zentrum des Rechtsstreits steht die 30-Prozent-Provision, die Apple für alle In-Game-Käufe erhebt, die über den App Store abgewickelt werden. Epic Games, bekannt für den populären Titel Fortnite, war mit dieser Regelung nicht einverstanden und entschied sich 2020 dafür, einen eigenen Zahlungsdienst für Apple-Nutzer einzurichten, der die Provision umging. Apple reagierte prompt und entfernte Fortnite aus dem App Store. Daraufhin klagte Epic gegen Apples Richtlinien, was zu einem umfangreichen Rechtsstreit führte, der sich bis heute hinzieht.
Gericht setzt strikte Frist
Am 8. August 2024 ordnete der zuständige Richter Thomas S. Hixson an, dass Apple alle relevanten Dokumente zur Prüfung vorlegen muss. Ursprünglich war Apple davon ausgegangen, dass es sich um etwa 650.000 Dokumente handeln würde. Nach weiteren Prüfungen stellte sich jedoch heraus, dass die Zahl der relevanten Dokumente mehr als doppelt so hoch ist. Das Gericht bleibt bei seiner Entscheidung und lehnt eine Fristverlängerung ab, obwohl Apple versucht hatte, eine Verschiebung auf den 31. Oktober zu erwirken.
Weitere Entwicklung im Streit um Umsatzbeteiligung
Der Rechtsstreit hat weitreichende Auswirkungen, insbesondere auf die Rolle von externen Zahlungsdiensten im App Store. Während Apple bereits verpflichtet wurde, externe Zahlungsanbieter zuzulassen, bleibt die Frage der Umsatzbeteiligung von Apple in diesen Fällen weiterhin ungeklärt. Apple erhebt nun 27 Prozent auf externe Zahlungen, was Epic erneut vor Gericht anfechtet.
Fazit: Apple unter Druck
Apple steht unter grossem Druck, die geforderte Dokumentenmenge fristgerecht zu liefern. Die Offenlegung könnte für das Unternehmen potenziell problematische Informationen ans Licht bringen, die den Umgang mit externen Zahlungsanbietern und die Entscheidungsprozesse bei der Umsatzbeteiligung betreffen. Es bleibt abzuwarten, welche Auswirkungen die Veröffentlichung der Dokumente auf den anhaltenden Rechtsstreit haben wird und wie sich die Situation für Entwickler im App Store weiterentwickelt.