Sony RX1R III: Edelkompaktkamera mit 61 Megapixeln und KI-Autofokus

Kevin Kyburz
16. Juli 2025
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Zehn Jahre nach der RX1R II bringt Sony ein neues Modell seiner legendären Edelkompaktkamera auf den Markt – die RX1R III. Viel hat sich getan: Die neue Kamera kombiniert hochauflösende 61Megapixel, einen KI-unterstützten Autofokus und klassische Street-Photography-Tugenden – verpackt in ein kompaktes Gehäuse mit fest verbautem 35-mm-Zeiss-Objektiv. Doch wer zugreift, muss tief in die Tasche greifen: Sony ruft 4.900Euro auf.

Vollformatsensor in Taschenformat

Sony bleibt seiner Linie treu und setzt auch bei der RX1R III auf das bewährte ZEISS Sonnar T 35 mm F2-Objektiv* – bekannt aus den Vorgängermodellen. Der grosse Unterschied liegt im Inneren: Der 61-Megapixel-Sensor mit rückseitiger Belichtung basiert auf aktuellen Technologien, wie sie auch in Sonys Alpha-7R-Serie zum Einsatz kommen. Er verzichtet auf einen Tiefpassfilter und setzt auf eine spezielle Anti-Reflex-Beschichtung, um Kontraste und Details zu maximieren.

Das Bildverarbeitungssystem wird vom BIONZ XR-Prozessor gesteuert – leistungsstark genug, um auch KI-basierte Autofokusfunktionen in Echtzeit umzusetzen.

RX1R III Concept | Sony | RX

KI im Fokus: Autofokus mit Objekt- und Tiererkennung

Sony bringt die AF-Technologien seiner Systemkameras in die RX1R-Serie: Der Autofokus erkennt nicht nur Menschen, Augen und Gesichter, sondern auch Tiere, Vögel, Insekten, sogar Züge und Flugzeuge. Der KI-Tracking-Modus erlaubt präzises Verfolgen bewegter Motive – auch bei schwierigen Lichtverhältnissen bis –4EV.

Kompakt, aber nicht kompromisslos

Mit nur etwa 500 Gramm Gewicht und einer Grösse von 11,3×6,8×8,8cm passt die RX1R III bequem in jede Fototasche – oder auch in grössere Jackentaschen. Damit ist sie deutlich kleiner als jede Systemkamera mit vergleichbarem Sensor, was sie zur idealen Reise- und Street-Kamera macht. Allerdings: Einen Wetterschutz bietet sie nicht – und auch der elektronische Sucher enttäuscht etwas mit nur 2,36 Millionen Bildpunkten.

Das Display ist nun fest verbaut (nicht mehr klappbar) und teilt sich die Auflösung mit dem Sucher. Die Bedienung setzt auf klassische Elemente: ein Makroring für Nahaufnahmen (ab 20cm), ein Blendenring am Objektiv und eine neue Daumenstütze, die an alte Filmtransporthebel erinnert – optionales Zubehör, das separat erhältlich ist.

Step-Crop-Funktion: Drei Brennweiten in einer Kamera

Durch die hohe Sensorauflösung bietet Sony eine digitale Step-Crop-Funktion: Per Knopfdruck lässt sich das Sichtfeld von 35 auf 50 oder 70 mm reduzieren – ohne echtes Zoomobjektiv. Die resultierenden Bildausschnitte haben zwar geringere Auflösungen, entsprechen aber in Bildwirkung echten Festbrennweiten.

Für Kreative bietet die Kamera zwölf Bildprofile, die sich über acht Parameter anpassen lassen – etwa für Portraits, Street oder Schwarzweiß-Looks.

Einschränkungen bei Video und Akku

Obwohl die Kamera 61 Megapixel bietet, bleibt Sony bei Videoaufnahmen auf 4K beschränkt – vermutlich, um Überhitzung zu vermeiden. Der Akku reicht laut CIPA für rund 300 Bilder, in der Praxis dürfte die Zahl höher liegen – dennoch kein Langläufer.

Beim Lieferumfang spart Sony leider: Die Streulichtblende muss ebenso wie die Daumenstütze separat gekauft werden. Dafür ist das Gehäuse aus robuster Magnesiumlegierung gefertigt und hochwertig verarbeitet.

Preis und Verfügbarkeit

Die Sony RX1R III ist ab Juli 2025 erhältlich. Der UVP liegt bei 4.900Euro. Zubehör wie die Daumenstütze und Streulichtblende soll ab September folgen.

Fazit: Luxus für Puristen – mit Kompromissen

Die RX1R III ist keine Kamera für alle. Sie richtet sich an Fotopuristen mit Anspruch und Budget, die kompromisslose Bildqualität in einem kompakten Format suchen. Der Verzicht auf Zoom, Wetterschutz und ein hochauflösendes Display könnte einige abschrecken – doch wer sich darauf einlässt, erhält eine einzigartige Kompaktkamera mit Vollformatsensor, 61 MP, exzellentem Objektiv und einem der besten KI-Autofokus-Systeme in dieser Klasse.

Wäre die RX1R III etwas für dich? Oder ist der Preis für eine Festbrennweitenkamera zu hoch? Diskutiere mit uns in den Kommentaren!

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Kevin Kyburz

Geschrieben von Kevin Kyburz

Kevin Kyburz ist seit einem Jahrzehnt als Blogger unterwegs und darf seine Meinung zu aktuellen Tech-Themen auch mal im Radio oder in Tageszeitungen unterbringen. Als ehemaliger Kolumnist für eine grosse Pendlerzeitung hat er ein Gespür für technische Fragen von Lesern entwickelt und versucht diese so gut wie möglich zu klären. Wenn er nicht gerade mit Technik beschäftigt ist, widmet er sich der Natur und der Fotografie.

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