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macOS 15: Ständige Nachfragen zu Screenshot-Tools lassen sich abschalten

amnesia screenshot

Mit der Einführung von macOS 15 hat Apple zusätzliche Sicherheitsmassnahmen implementiert, um die Privatsphäre der Nutzer zu schützen. Eine dieser Massnahmen betrifft Anwendungen, die auf den Bildschirmzugriff zugreifen, wie etwa Screenshot-Tools oder Videokonferenzanwendungen. Diese Apps müssen nun regelmässig, einmal im Monat, um Erlaubnis fragen, den Bildschirm weiterhin aufzeichnen zu dürfen. Doch es gibt Möglichkeiten, diese ständigen Anfragen abzuschalten.

Warum fragt macOS 15 ständig nach Erlaubnis?

Das Hauptziel dieser neuen Richtlinie in macOS 15 ist der Schutz der Privatsphäre der Nutzer. Indem regelmässig überprüft wird, ob eine App weiterhin auf den Bildschirm zugreifen darf, soll verhindert werden, dass bösartige Software ohne Wissen des Nutzers Inhalte mitschneidet. Besonders betroffen sind Programme, die Bildschirmaufnahmen oder -freigaben erlauben, wie beispielsweise:

  • Zoom und Microsoft Teams für Videokonferenzen
  • Screenshot-Tools wie Shottr
  • Diverse Streaming- oder Bildschirmfreigabe-Apps

Diese Anfragen können für viele Nutzer schnell lästig werden, da der Freigabedialog immer wieder erscheint und sich teilweise hinter anderen Fenstern „versteckt“. Da viele Nutzer diese Dialoge übersehen oder unbeabsichtigt schliessen, besteht die Gefahr, dass Apps nicht mehr wie gewohnt funktionieren.

Apple bietet kein Whitelisting, aber es gibt Lösungen

Ein von vielen Entwicklern gefordertes Whitelisting, bei dem bestimmte Apps dauerhaft für den Bildschirmzugriff freigegeben werden können, hat Apple in macOS 15 nicht implementiert. Dies hat zu Frustrationen sowohl bei Entwicklern als auch bei Nutzern geführt, da es keine einfache Möglichkeit gibt, Apps eine dauerhafte Erlaubnis zu erteilen.

Doch es gibt zwei bekannte Wege, diese ständigen Nachfragen zu umgehen: eine einfache Lösung über die App Amnesia und eine technischere Möglichkeit über das Terminal.

Lösung 1: Amnesia-App zum Abschalten der Nachfragen

Die einfachste und benutzerfreundlichste Lösung bietet die App Amnesia, entwickelt von Jordi Bruin. Diese kostenlose App (Spenden erwünscht) erkennt, welche Anwendungen von der regelmässigen Bildschirmzugriff-Anfrage betroffen sind, und verhindert diese Nachfragen.

Amnesia nutzt dabei einen simplen Trick: Sie verändert den Timestamp, auf den macOS 15 zurückgreift, um die nächste Anfrage zu stellen. Indem dieser Zeitpunkt weit in die Zukunft (z. B. das Jahr 3024) verschoben wird, wird die Nachfrage effektiv unterdrückt.

Diese Methode funktioniert aktuell nur mit macOS 15.0. Für die kommende Version macOS 15.1, die sich derzeit im Betatest befindet, ist ein Update der App bereits in Arbeit.

Lösung 2: Terminal-Befehl für fortgeschrittene Nutzer

Für technisch versierte Nutzer gibt es eine Möglichkeit, das Problem direkt über das Terminal zu lösen. Dazu muss der Nutzer dem Terminal zunächst vollen Festplattenzugriff gewähren, was über die Systemeinstellungen erfolgt.

Terminal Festplattenzugriff

Anschliessen kann der aktuelle Status der Anfragen mit folgendem Befehl überprüft werden:

defaults read ~/Library/Group\\ Containers/group.com.apple.replayd/ScreenCaptureApprovals.plist


Um den Timestamp für eine bestimmte App zu ändern, gibt man dann den folgenden Befehl ein, wobei der Dateipfad und der Name der App angepasst werden müssen:

defaults write ~/Library/Group\\ Containers/group.com.apple.replayd/ScreenCaptureApprovals.plist \"/Applications/Shottr.app/Contents/MacOS/Shottr\" -date \"3024-09-21 12:40:36 +0000\"

Dieser Befehl setzt den Timestamp für die App auf das Jahr 3024, sodass keine erneute Anfrage mehr erfolgt. Wichtig ist, dass man sich nach dieser Änderung ausloggen muss, damit die neuen Einstellungen wirksam werden.

Sicherheitsbedenken und Kompromisse

Obwohl beide Methoden funktionieren, bergen sie gewisse Sicherheitsrisiken. Der Grund, warum Apple diese Anfragen regelmässig stellt, liegt im Schutz der Privatsphäre. Durch das Abschalten dieser Funktion gibt man potenziell bösartigen Apps die Möglichkeit, ohne erneute Erlaubnis auf den Bildschirm zuzugreifen.

Nutzer sollten daher sicherstellen, dass sie nur vertrauenswürdigen Anwendungen diese permanente Erlaubnis erteilen. Entwickler wie Jeff Johnson weisen darauf hin, dass diese Lösungen zwar praktisch sind, aber die Sicherheit des Systems tangieren. Dennoch sind sie für Nutzer, die sich der Risiken bewusst sind und denen die regelmässigen Nachfragen zu lästig sind, eine willkommene Lösung.

Warum hat Apple diese Funktion eingeführt?

Die regelmässige Nachfrage nach dem Bildschirmzugriff ist Teil von Apples umfassenderen Bemühungen, die Sicherheit und Privatsphäre der Nutzer zu gewährleisten. Insbesondere mit der wachsenden Verbreitung von Remote-Arbeit und der verstärkten Nutzung von Videokonferenz-Tools wie Zoom und Microsoft Teams ist es für Apple wichtig, sicherzustellen, dass Nutzer immer die Kontrolle darüber behalten, welche Apps Zugriff auf ihren Bildschirm haben.

Ursprünglich war geplant, dass diese Anfragen wöchentlich gestellt werden, was für viele Nutzer noch frustrierender gewesen wäre. Aufgrund des Feedbacks in der Betaphase von macOS 15 wurde dieser Zeitraum jedoch auf monatliche Anfragen verlängert.

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Kevin Kyburz

Kevin Kyburz ist seit einem Jahrzehnt als Blogger unterwegs und darf seine Meinung zu aktuellen Tech-Themen auch mal im Radio oder in Tageszeitungen unterbringen. Als ehemaliger Kolumnist für eine grosse Pendlerzeitung hat er ein Gespür für technische Fragen von Lesern entwickelt und versucht diese so gut wie möglich zu klären. Wenn er nicht gerade mit Technik beschäftigt ist, widmet er sich der Natur und der Fotografie.

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