Der einstige Gigant der Fotografiebranche Eastman Kodak steht vor einer seiner grössten Bewährungsproben – und möglicherweise vor dem endgültigen Aus. In einer Pflichtmeldung an die US-Börsenaufsicht räumte das Unternehmen „erhebliche Zweifel“ an seiner eigenen Geschäftsfähigkeit ein. Grund sind Schulden in Höhe von rund 500 Millionen US-Dollar, die innerhalb der nächsten zwölf Monate fällig werden, ohne dass bisher gesicherte Finanzierungen oder ausreichende Liquidität vorhanden sind.
Von Gewinnen zum tiefroten Quartal
Noch im Vorjahr verzeichnete Kodak einen Gewinn von 25 Millionen Dollar. Im jüngsten Quartal jedoch rutschte der Konzern in die roten Zahlen – 26 Millionen Dollar Nettoverlust und ein Bargeldabfluss von 46 Millionen Dollar. Aktuell verfügt Kodak nur noch über 155 Millionen Dollar liquide Mittel, davon 70 Millionen in den USA.
Die Börse reagierte schockiert: Die Aktie stürzte um mehr als 25 Prozent ab. Dennoch zeigte sich ein Unternehmenssprecher gegenüber CNN vorsichtig optimistisch, einen Teil der Kredite vorzeitig tilgen und den Rest refinanzieren zu können.
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Hoffnung im Pharmageschäft
Um die finanzielle Lage zu stabilisieren, hat Kodak schon im Vorjahr seinen Pensionsplan beendet, um Verbindlichkeiten zu reduzieren. Ein wichtiger Hoffnungsträger ist eine neue Produktionsanlage für regulierte Pharmazeutika, die noch 2025 in Betrieb gehen soll. Bereits jetzt produziert Kodak unregulierte Grundstoffe für die Pharmaindustrie – ein Geschäftsfeld, das künftig eine tragende Rolle spielen könnte.
Vom Fotografie-Pionier zum Überlebenskampf
Gegründet 1880 von George Eastman in Rochester, New York, machte Kodak die Fotografie massentauglich. Mit Produkten wie der Brownie-Kamera (ab 1900 für einen Dollar) und den späteren Instamatic-Kameras prägte das Unternehmen ganze Generationen von Fotografen. In den 1970er Jahren kontrollierte Kodak 90 % des US-Filmmarkts und 85 % des Kameramarkts.
Ironischerweise erfand Kodak 1975 die erste Digitalkamera – entwickelte sie aber nicht konsequent weiter, aus Angst, das eigene Filmgeschäft zu kannibalisieren. Diese Fehlentscheidung und die wachsende Konkurrenz aus Japan führten in den folgenden Jahrzehnten zum Niedergang. 2012 meldete Kodak Insolvenz an, verkaufte zahlreiche Geschäftsbereiche und Patente und konzentrierte sich fortan auf den Gewerbe- und Verpackungsdruck.
Heute beschäftigt Kodak nur noch rund 4.500 Mitarbeiter – ein Bruchteil der einst 145.000 Beschäftigten auf dem Höhepunkt der Unternehmensgeschichte.
Ob Kodak den Turnaround schaffen kann, hängt nun entscheidend vom Erfolg im Pharmageschäft und der Refinanzierung der Schulden ab. Die kommenden Monate dürften darüber entscheiden, ob der Name Kodak weiterhin in der Wirtschaftsgeschichte bestehen bleibt – oder endgültig zum Kapitel einer vergangenen Ära wird.
Glaubst du, dass Kodak noch eine Zukunft hat – oder ist das Kapitel Fotografie-Legende bald geschlossen? Schreib’s in die Kommentare.