Google rollt mit „Preferred Sources“ eine neue Personalisierungsfunktion aus, die es Nutzern erlaubt, gezielt ihre bevorzugten Nachrichtenquellen für den Bereich Top-Stories in der Google-Suche auszuwählen. Das Feature steht zunächst in den USA und Indien zur Verfügung und soll laut Google die Relevanz und Personalisierung der Suchergebnisse deutlich verbessern.
So funktioniert “Preferred Sources”
Wer künftig nach aktuellen Themen sucht, kann über ein Stern-Symbol neben dem Top-Stories-Bereich gezielt Nachrichtenseiten oder Blogs als bevorzugte Quellen markieren. Dazu zählen sowohl lokale Medien als auch spezialisierte Fachportale.
Nach der Auswahl erscheinen Artikel dieser Quellen in den Top-Stories prominenter oder in einem separaten Bereich namens „From Your Sources“. Laut Google können Nutzer beliebig viele Quellen hinzufügen. In der Testphase haben über die Hälfte der Teilnehmer vier oder mehr Quellen ausgewählt.
Vom Experiment zur festen Funktion
Ursprünglich war “Preferred Sources” nur ein Search Labs-Experiment, bei dem sich Interessierte manuell anmelden mussten. Nach einer sechswöchigen Testphase ist die Funktion nun regulär verfügbar. Nutzer, die schon während der Testphase aktiv waren, behalten ihre bisherigen Einstellungen.
Chancen für Publisher – und Kritik an Filterblasen
Für Publisher kann das Feature ein echter Reichweiten-Booster sein. Top-Stories sorgen traditionell für hohen Traffic, und eine Auswahl als bevorzugte Quelle erhöht die Sichtbarkeit enorm. Google bietet Medienhäusern sogar Ressourcen, um ihre Leserschaft zur Auswahl als Preferred Source zu animieren.
Doch nicht alle sehen die Entwicklung positiv. Kritiker warnen, dass die stärkere Personalisierung zu Filterblasen führen könnte. Nutzer bekämen so noch seltener Inhalte ausserhalb ihrer bevorzugten Perspektiven zu sehen – eine Gefahr für die Vielfalt der öffentlichen Debatte.
Mit “Preferred Sources” gibt Google den Nutzern mehr Kontrolle darüber, welche Stimmen sie in den Top-Stories hören. Ob das vor allem für eine relevantere Nachrichten-Erfahrung sorgt oder den Blick verengt, hängt davon ab, wie verantwortungsvoll die Funktion genutzt wird.
Wie würdest du deine bevorzugten Quellen auswählen – für mehr Tiefe oder für maximale Meinungsvielfalt? Schreib’s in die Kommentare.