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Disney+ führt Gebühren für Account-Sharing ein: Das ändert sich für Nutzer

Disney Plus

Disney+ schliesst sich dem Trend an und hat offiziell eine Gebühr für Account-Sharing eingeführt. Nutzer, die ihren Account mit Personen ausserhalb ihres Haushalts teilen möchten, müssen nun für sogenannte Zusatzmitglieder bezahlen. Diese Mitnahme folgt dem Vorbild von Netflix, das bereits ähnliche Schritte unternommen hat, um seine Einnahmen zu steigern.

Was sind die neuen Gebühren für Zusatzmitglieder?

Für Nutzer von Disney+ bedeutet die Einführung der Zusatzmitglied-Option, dass sie für das Teilen ihres Accounts mit einer weiteren Person ausserhalb ihres Haushalts zahlen müssen. In den USA liegen die monatlichen Kosten zwischen 6,99 und 9,99 Dollar (rund 6 bis 9 Schweizer Franken), abhängig vom gewählten Abonnement-Modell. In Europa, einschliesslich Deutschland und der Schweiz, sind die Preise etwas niedriger:

  • CHF 7.90 für die werbefreie Version

Diese Preisspanne orientiert sich am Netflix-Modell, das bereits im letzten Jahr eine ähnliche Massnahme eingeführt hat. Durch diese Preisstruktur zielt Disney darauf ab, zusätzliche Einnahmen zu generieren und gleichzeitig das Teilen von Accounts, ohne dafür zu zahlen, einzuschränken.

Einschränkungen für Zusatzmitglieder

Disney+ setzt bei der Nutzung von Zusatzmitgliedern auf bestimmte Einschränkungen, die klarer definiert sind als bei anderen Streamingdiensten. Dazu gehören:

  • Nur ein Profil pro Zusatzmitglied
  • Streaming ist nur auf einem Gerät gleichzeitig möglich
  • Pro Hauptkonto ist nur ein Zusatzmitglied zulässig

Im Gegensatz dazu erlaubt Netflix in seinen höheren Abo-Stufen die Nutzung von bis zu zwei zusätzlichen Mitgliedern. Trotz dieser Einschränkungen haben die Zusatzmitglieder bei Disney+ jedoch Zugriff auf den gesamten Katalog in derselben Qualität, die das Hauptabonnement bietet. Das stellt einen Vorteil gegenüber Netflix dar, wo Zusatzmitglieder möglicherweise nicht den vollen Katalog sehen können.

Überwachung der Account-Nutzung: Technische Details

Um das Account-Sharing besser zu kontrollieren, plant Disney+ eine technische Lösung, die ähnlich wie bei Netflix funktioniert. Dazu gehört die Analyse von IP-Adressen, um Nutzer zu identifizieren, die sich ausserhalb des Haupthaushalts befinden und den Account regelmässig nutzen. Sollten Abonnenten jedoch auf Reisen sein, gibt es die Möglichkeit, sich als „abwesend von zu Hause“ zu kennzeichnen oder den Hauptstandort zu aktualisieren, um weiterhin auf die Inhalte zugreifen zu können.

Diese Strategie zeigt, dass Disney+ genau wie andere grosse Streaming-Dienste darauf abzielt, seine Rentabilität zu erhöhen, ohne dabei die Flexibilität für legitime Reisen oder Standortwechsel einzuschränken. Die Überwachung der Standortnutzung soll jedoch sicherstellen, dass nur zahlende Zusatzmitglieder von den Vorteilen des Account-Sharing profitieren.

Hintergrund: Ein Trend in der Streaming-Branche

Disney+ folgt mit dieser Massnahme einem wachsenden Trend in der Streaming-Branche, bei dem Dienste versuchen, durch die Einschränkung des Account-Sharings zusätzliche Einnahmen zu generieren. Netflix hat bereits positive Ergebnisse durch ähnliche Massnahmen erzielt und konnte sowohl seine Abonnentenzahlen als auch seine Umsätze steigern. Auch Warner Bros. Discovery plant, ein ähnliches Programm für seinen Dienst Max einzuführen.

Diese neuen Geschäftspraktiken zielen darauf ab, die Verluste durch das unbefugte Teilen von Accounts zu minimieren und gleichzeitig neue Einnahmequellen zu erschliessen. Es bleibt abzuwarten, wie die Nutzer auf diese Massnahmen reagieren werden, insbesondere in einem zunehmend umkämpften Streaming-Markt.

Ist der Preis fair? Eine Einschätzung

Die Einführung der Zusatzmitglied-Option zu einem Preis von CHF 7.90 pro Monat erscheint im Vergleich zu den aktuellen Preisen anderer Streaming-Dienste relativ moderat. Nutzer, die bereits ein Disney+ Konto haben und ihren Account mit einer weiteren Person teilen möchten, zahlen damit deutlich weniger, als wenn sie ein weiteres vollständiges Abonnement abschliessen würden.

Trotzdem bleibt die Frage offen, ob Nutzer bereit sind, diese zusätzlichen Kosten zu tragen, oder ob sie eher nach Alternativen suchen, um diese Ausgaben zu vermeiden. Die Entscheidung hängt auch davon ab, wie stark Nutzer den Dienst ausserhalb des Haushalts in Anspruch nehmen und ob sie bereit sind, für diesen Mehrwert zu zahlen.

Konkurrenzsituation im Streaming-Markt

Der Streaming-Markt ist heute härter umkämpft als je zuvor. Mit einer Vielzahl von Diensten, die um die Aufmerksamkeit der Zuschauer konkurrieren, ist es für die Anbieter entscheidend, ihre Abonnentenbasis zu halten und gleichzeitig neue Einnahmequellen zu erschliessen. Die Einführung von Gebühren für Account-Sharing könnte ein zweischneidiges Schwert sein: Einerseits wird sie sicherlich zusätzliche Einnahmen bringen, andererseits könnte sie jedoch auch einige Abonnenten dazu veranlassen, den Dienst zu verlassen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Vergleich mit anderen Diensten. Während Netflix bereits ähnliche Gebühren eingeführt hat, werden Dienste wie Amazon Prime Video und Apple TV+ bisher nicht für das Teilen von Accounts ausserhalb des Haushalts zur Kasse gebeten. Sollte Disney+ mit dieser Strategie erfolgreich sein, ist es denkbar, dass auch andere Anbieter nachziehen werden.

Fazit: Ein notwendiger Schritt oder eine unnötige Belastung?

Die Einführung von Gebühren für das Account-Sharing bei Disney+ markiert einen weiteren Schritt in Richtung Monetarisierung von Streaming-Diensten. Ob diese Massnahme jedoch die gewünschte Wirkung zeigt, wird stark davon abhängen, wie die Nutzer darauf reagieren. Während der Preis für ein Zusatzmitglied im Vergleich zu einem vollständigen Abonnement erschwinglich ist, bleibt abzuwarten, ob die Einschränkungen und die zusätzliche Gebühr von den Nutzern akzeptiert werden.

Mit der Einführung dieser Gebühren folgt Disney+ einem klaren Trend in der Streaming-Branche, der darauf abzielt, Verluste durch unbefugtes Teilen von Accounts zu verringern und gleichzeitig die Einnahmen zu steigern. Für die Nutzer bedeutet dies jedoch eine zusätzliche finanzielle Belastung, die möglicherweise nicht bei allen auf Verständnis stossen wird.

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Kevin Kyburz

Kevin Kyburz ist seit einem Jahrzehnt als Blogger unterwegs und darf seine Meinung zu aktuellen Tech-Themen auch mal im Radio oder in Tageszeitungen unterbringen. Als ehemaliger Kolumnist für eine grosse Pendlerzeitung hat er ein Gespür für technische Fragen von Lesern entwickelt und versucht diese so gut wie möglich zu klären. Wenn er nicht gerade mit Technik beschäftigt ist, widmet er sich der Natur und der Fotografie.

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