WhatsApp für Windows: Meta ersetzt native App durch Web-Version mit WebView2

Kevin Kyburz
22. Juli 2025
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Meta hat eine gravierende Änderung an der Windows-Version von WhatsApp vorgenommen: Ab Version 2.2569.0.0 wird die bisherige native UWP-App (Universal Windows Platform) durch eine Web-basierte Anwendung auf Basis von WebView2 ersetzt. Damit verabschiedet sich WhatsApp von einer speziell für Windows entwickelten App – und setzt künftig auf einen Desktop-Container, der Web-Technologien wie HTML, CSS und JavaScript rendert.

Von UWP zurück zu den Wurzeln

Der Schritt kommt überraschend – denn die UWP-Version galt als positives Beispiel für moderne Windows-Integration. Nun geht Meta den umgekehrten Weg: Die neue WhatsApp-Version läuft als Web-App im WebView2-Container. Diese Microsoft-Technologie basiert auf Chromium und wird auch von Microsoft Edge genutzt.

Funktional bedeutet das: WhatsApp für Windows nähert sich stark der Web-Version über web.whatsapp.com an. Das erlaubt Meta, die Codebasis zu vereinheitlichen – was die plattformspezifische Entwicklung vereinfacht, aber auch Nachteile mit sich bringt.

Spürbar mehr Ressourcenverbrauch

Frühe Tests, etwa Windows Latest , zeigen: Die neue WebView-Version verbraucht etwa 30 % mehr Arbeitsspeicher als die native UWP-Variante. Ursache ist der Chromium-Unterbau, der Dienste in mehrere Prozesse aufteilt und zusätzliche Hintergrunddienste startet.

Für Nutzer:innen mit älteren oder weniger leistungsstarken Windows-Geräten könnte das zu einer merklich trägeren App-Erfahrung führen – besonders bei vielen Chats, Medieninhalten oder parallel laufenden Anwendungen.

Vorteile für Meta, Nachteile für Nutzer?

Aus Entwicklerperspektive ist der Schritt nachvollziehbar:

  • Ein gemeinsamer Web-Code kann plattformentsprechend schneller aktualisiert werden
  • Neue Features lassen sich gleichzeitig auf Web, macOS und Windows ausrollen
  • Pflegeaufwand sinkt deutlich

Für Nutzer:innen hingegen bedeutet der Wechsel weniger Windows-Integration:

  • Benachrichtigungen werden womöglich nicht mehr so nahtlos eingebunden
  • Tastaturkürzel oder Navigationsverhalten könnten sich verschlechtern
  • Offline-Funktionalität ist fraglich, da Web-Apps hier limitiert sind

Gerade die frühere UWP-App galt als Vorzeigebeispiel: schnell, schlank, gut eingebunden. Mit dem WebView-Wechsel geht diese Optimierung teils verloren.

Fazit: Mehr Einheitlichkeit, weniger Effizienz

Mit dem Wechsel zu WebView2 unter Windows verabschiedet sich WhatsApp von einer der letzten vollnativen Desktop-Apps – zugunsten einer vereinheitlichten Web-Plattform. Für Meta bedeutet das mehr Kontrolle und schnellere Updates. Für Nutzer:innen allerdings auch mehr Ressourcenverbrauch, weniger Integration und potenziell reduzierte Offline-Funktionalität.

Was meinst du: Macht der WebView-Wechsel WhatsApp auf dem Desktop besser – oder schlechter? Teile deine Meinung in den Kommentaren!

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Kevin Kyburz

Geschrieben von Kevin Kyburz

Kevin Kyburz ist seit einem Jahrzehnt als Blogger unterwegs und darf seine Meinung zu aktuellen Tech-Themen auch mal im Radio oder in Tageszeitungen unterbringen. Als ehemaliger Kolumnist für eine grosse Pendlerzeitung hat er ein Gespür für technische Fragen von Lesern entwickelt und versucht diese so gut wie möglich zu klären. Wenn er nicht gerade mit Technik beschäftigt ist, widmet er sich der Natur und der Fotografie.

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