Foxconn zieht Personal aus Indien ab – iPhone-Produktion vor neuer Hürde

Kevin Kyburz
2. Juli 2025
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Apple will künftig bis zu 30 Prozent seiner iPhones in Indien fertigen lassen. Doch ein Personalabzug durch Zulieferer Foxconn gefährdet diese Pläne – offenbar auf Druck aus China.

Chinesische Fachkräfte verlassen Indien

Foxconn hat laut einem Bericht von Bloomberg mit dem Rückzug hunderter chinesischer Ingenieure und Techniker aus seinen indischen Standorten begonnen. Mehr als 300 Personen sollen das Land bereits verlassen haben. In den Fabriken verbleiben aktuell vor allem taiwanesische Unterstützungsmitarbeiter.

Die Gründe für den Abzug sind offiziell nicht bekannt. Brancheninsider vermuten politischen Druck aus Peking. Die chinesische Regierung hatte in den vergangenen Monaten bereits mehrfach versucht, den Technologietransfer nach Indien zu erschweren – etwa durch Ausfuhrbeschränkungen für Maschinen und Komponenten, die als „militärisch sensibel“ eingestuft wurden.

Politisch heikles Spiel um den Standort Indien

Apple will seine Produktion zunehmend von China nach Indien verlagern. Schon jetzt entstehen rund 20 Prozent aller iPhones in Indien. Bis Ende 2026 sollen sämtliche Geräte für den US-Markt dort gefertigt werden – nicht zuletzt, um Einfuhrzölle auf chinesische Produkte zu umgehen. Dafür baut Apple aktuell neue Fabriken im Süden Indiens auf.

Doch China will den Abfluss von Know-how und Fertigungskapazität nicht tatenlos hinnehmen. Bloomberg berichtet, dass chinesische Behörden Hersteller bereits informell dazu aufgefordert haben, den Export von Ausrüstung nach Indien einzuschränken – eine Strategie, um Verlagerungen zu bremsen.

USA fordern Produktion im Inland

Zusätzlichen Druck gibt es aus Washington. US-Präsident Donald Trump hatte mehrfach betont, dass Apple besser in den Vereinigten Staaten produzieren solle – und nicht in Asien. Die US-Zölle auf China-Importe gelten weiterhin, was Apple zusätzlich motiviert, sich aus China zurückzuziehen. Indien ist der naheliegende Ersatz – aber die geopolitischen Spannungen machen den Ausbau dort zunehmend kompliziert.

Produktionsstart für iPhone 17 in Gefahr?

Für Apple kommt der Personalabzug zur Unzeit. In wenigen Wochen soll die Massenproduktion des iPhone 17 anlaufen – auch in Indien. Ob die Fertigung durch den Fachkräftemangel ins Stocken gerät, ist derzeit unklar. Weder Apple noch Foxconn haben sich bisher offiziell zu den Entwicklungen geäussert.

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Kevin Kyburz

Geschrieben von Kevin Kyburz

Kevin Kyburz ist seit einem Jahrzehnt als Blogger unterwegs und darf seine Meinung zu aktuellen Tech-Themen auch mal im Radio oder in Tageszeitungen unterbringen. Als ehemaliger Kolumnist für eine grosse Pendlerzeitung hat er ein Gespür für technische Fragen von Lesern entwickelt und versucht diese so gut wie möglich zu klären. Wenn er nicht gerade mit Technik beschäftigt ist, widmet er sich der Natur und der Fotografie.

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