Android 16 warnt bald vor Lauschangriffen – doch dein Handy kann’s noch nicht

Kevin Kyburz
1. Juli 2025
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Google macht Android 16 abhörsicherer – zumindest theoretisch. Denn das kommende Betriebssystem bringt eine neue Funktion mit, die Smartphone-Nutzer aktiv vor Spionageversuchen warnen soll. Konkret geht es um IMSI-Catcher und unverschlüsselte 2G-Verbindungen – beides Methoden, mit denen Geheimdienste oder Hacker auf deine Daten zugreifen können. Der Haken: Noch unterstützt kein einziges Smartphone das Feature.

Wie funktioniert der neue Schutz?

In den Sicherheits-Einstellungen von Android 16 findet sich ein neuer Bereich namens Sicherheit des Mobilfunknetzes . Wird die Funktion aktiviert, schlägt das System in zwei Fällen Alarm:

  • Wenn sich das Gerät mit einem unverschlüsselten Mobilfunknetz verbindet
  • Wenn das Netz versucht, Gerätekennungen wie IMSI oder IMEI auszulesen

Solche Situationen treten typischerweise bei Angriffen mit IMSI-Catchern auf – also mobilen Fake-Mobilfunkzellen, die sich als legitime Basisstation ausgeben.

Das Ziel: Standortdaten abfragen, Kommunikation mitschneiden – oder das Gerät komplett kompromittieren.

Die Warnfunktion könnte genau das verhindern, indem sie Nutzer direkt auf verdächtige Verbindungen hinweist.

Das Problem: Kein Smartphone kann es bisher

Die Funktion setzt voraus, dass das verbaute Modem den „IRadio 3.0“-Standard unterstützt – Googles neue Hardware-Schnittstelle für sichere Mobilfunkkommunikation. Und genau da liegt das Problem:

Kein aktuelles Smartphone auf dem Markt unterstützt IRadio 3.0.

Erst mit der nächsten Hardware-Generation, voraussichtlich ab Herbst 2025, wird sich das ändern. Als erstes Gerät mit Support gilt das kommende Google Pixel 10, das im Spätsommer vorgestellt werden soll.

Was Nutzer heute schon tun können

Auch ohne Android 16 lässt sich das Risiko von Lauschangriffen etwas reduzieren:

  • 2G in den Einstellungen deaktivieren (sofern das Gerät es erlaubt)
  • VPNs nutzen, um Datenverkehr zu verschlüsseln
  • Auf verdächtige Netzverbindungen achten – etwa wenn sich das Gerät plötzlich in ein unbekanntes Netz einloggt

Fazit: Android 16 macht mobil sicherer – aber du brauchst neue Hardware

Google geht mit Android 16 einen wichtigen Schritt gegen stille Mobilfunküberwachung. Doch wie so oft bei Sicherheitsfeatures hängt alles an der Hardware. Ohne passende Modemtechnik bleiben die neuen Funktionen für viele Nutzer zunächst unsichtbar.

Sobald erste Geräte mit IRadio-3.0-Unterstützung auf dem Markt sind, könnte Android aber ein echter Gamechanger im Kampf gegen IMSI-Catcher werden. Ob andere Hersteller neben Google mitziehen, bleibt abzuwarten.

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Kevin Kyburz

Geschrieben von Kevin Kyburz

Kevin Kyburz ist seit einem Jahrzehnt als Blogger unterwegs und darf seine Meinung zu aktuellen Tech-Themen auch mal im Radio oder in Tageszeitungen unterbringen. Als ehemaliger Kolumnist für eine grosse Pendlerzeitung hat er ein Gespür für technische Fragen von Lesern entwickelt und versucht diese so gut wie möglich zu klären. Wenn er nicht gerade mit Technik beschäftigt ist, widmet er sich der Natur und der Fotografie.

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