Mark Zuckerberg plant, den Facebook Messenger, Instagram und WhatsApp zu einer gemeinsamen Messenger-Plattform zu verbinden; so soll das Versenden und Empfangen von Nachrichten auch zwischen den verschiedenen Apps möglich werden.
Datenschutz-Probleme
Facebook war letztes Jahr massiv in die Kritik geraten, weil das Unternehmen gewusst haben soll, dass ein Entwickler die Daten von Millionen Facebook-Nutzern an einen Dritten weitergegeben hat. Facebook habe den Empfänger der Daten, das Datenanalyse-Unternehmen Cambridge Analytica, zwar aufgefordert, die Daten zu löschen, der Zuckerberg-Konzern habe sich aber nicht vergewissert, ob dies auch tatsächlich erfolgt sei. Ausserdem seien die betroffenen Nutzer von Facebook nicht über die illegale Datenweitergabe informiert worden.
Instagram und WhatsApp gehören zwar schon länger zum Facebook-Konzern, aber deren Messenger-Dienste funktionierten bislang nur innerhalb der eigenen App. WhatsApp-Nutzer, denen es nicht geheuer ist, dass ihre Daten in Zukunft auch an den Facebook Messenger versandt werden, können unter anderem auf folgende Messenger-Apps ausweichen:
Signal
Die Open-Source-Messenger-App Signal nutzt, genauso wie WhatsApp, die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung beim Versenden von Nachrichten. Das heisst, dass die jeweilig kommunizierten Inhalte nur vom Versender und Empfänger gesehen werden können. Ausserdem kann man bei den Nachrichten einen Selbstzerstörungs-Mechanismus aktivieren. Einer der berühmtesten Nutzer der Signal-App ist Edward Snowden; als ehemaliger CIA-Mitarbeiter und Whistleblower sollte er wissen, welche App einen hohen Sicherheitsstandard bietet.
Telegram
Auch die Software des Telegram-Messengers ist zumindest teilweise Open Source. Der praktische Vorteil gegenüber WhatsApp: Nachrichten und Fotos werden grundsätzlich in der Cloud gespeichert, womit mehr Speicherplatz auf dem Smartphone verbleibt. Um eine höhere Datensicherheit zu erreichen, kann man sogenannte geheime Chats (Secret Chats) nutzen, die nicht in der Cloud gespeichert werden und Ende-zu-Ende-verschlüsselt sind. Auch bei Telegram kann man einstellen, dass sich die Nachrichten selbst zerstören sollen.
Threema
Der Messenger-Dienst Threema schützt die Nachrichten seiner Nutzer ebenfalls mit der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Auch hier können sich die Nachrichten selbst zerstören. Das Threema-Unternehmen gibt an, dass seine Server in der Schweiz stünden, weshalb die Kundendaten durch schweizerisches Recht geschützt seien. Da die Software nicht Open Source ist, lässt sich schwer nachprüfen, wie sicher der Dienst wirklich ist. Im Gegensatz zu den kostenlosen Messengern Telegram und Signal ist die Threema-App kostenpflichtig.